Lot Nr. 7906


James Northcote


James Northcote - Antiquitäten & Bilder

(1746-1831) Umkreis/Circle Die Beweinung Christi, am rechten Unterrand und verso bezeichnet "Fuseli", Pinsel in Braun und Blau mit Deckweiß, auf ocker grundiertem Bütten, 50,2 x 37,5 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz: Sammlerstempel Heinz Grunert (Lugt 3985). Wir danken Thomas Ardill (Courtauld Institute, London) für die wissenschaftliche Unterstützung in der Katalogisierung der vorliegenden Zeichnung. Laut Thomas Ardill weist die vorliegende Zeichnung Ähnlichkeiten mit James Northcotes Gemälde "Die Grablegung Christi" (1823) in der St. Luke's Church in Chelsea auf, eine Komposition, die auf Rubens Version zur "Kreuzabnahme" (1616-17) im Palais des Beaux-Arts in Lille zurückgeht. Sowohl in der Zeichnung als auch in Northcotes Gemälde erscheint Christus in ähnlicher Pose, auch die anatomischen Proportionen der Figuren sind mit dem Gemälde von Rubens vergleichbar, erinnern stilistisch aber ebenso an Northcotes Zeitgenossen Heinrich Füssli (1741-1825). Wie Thomas Ardill erwähnt, war die "Grablegung" in Chelsea bereits die zweite Version desselben Themas, die erste Version war 1822 in der Royal Academy ausgestellt und dürfte laut einer Notiz von Northcote eine fast identische Komposition des ein Jahr später ausgeführten Bildes gewesen sein (Siehe: James Northcote's Sitters Book (MS), Heinz Archive and Library, National Portrait Gallery, MS 91, folio 41; sowie Fine Arts, Royal Academy, The Calcutta Journal of Politics and General Literature, 3. Dezember 1822, Vol. 6, Nr. 289, S. 444). Es gibt keine Aufzeichnungen über eine weitere Version einer Beweinung, Kreuzabnahme oder Grablegung, es ist aber denkbar, dass Northcote weitere Studien für eine dritte Version angefertigt hat, die jedoch nie zur Ausführung kam. Northcote anhaltendes Interesse an religiösen Themen, vor allem an der Passion Christi, kam erneut in seinen Gemälden der 1820er Jahre zum Ausdruck, ein Interesse, das er jedoch mit vielen anderen Zeitgenossen und Nachfolgern teilte. Aufgrund mangelnder Belege für die Eigenhändigkeit der Studie ist daher keine eindeutige

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

28.04.2015 - 15:00

Rufpreis:
EUR 2.400,-

James Northcote


(1746-1831) Umkreis/Circle Die Beweinung Christi, am rechten Unterrand und verso bezeichnet "Fuseli", Pinsel in Braun und Blau mit Deckweiß, auf ocker grundiertem Bütten, 50,2 x 37,5 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz: Sammlerstempel Heinz Grunert (Lugt 3985). Wir danken Thomas Ardill (Courtauld Institute, London) für die wissenschaftliche Unterstützung in der Katalogisierung der vorliegenden Zeichnung. Laut Thomas Ardill weist die vorliegende Zeichnung Ähnlichkeiten mit James Northcotes Gemälde "Die Grablegung Christi" (1823) in der St. Luke's Church in Chelsea auf, eine Komposition, die auf Rubens Version zur "Kreuzabnahme" (1616-17) im Palais des Beaux-Arts in Lille zurückgeht. Sowohl in der Zeichnung als auch in Northcotes Gemälde erscheint Christus in ähnlicher Pose, auch die anatomischen Proportionen der Figuren sind mit dem Gemälde von Rubens vergleichbar, erinnern stilistisch aber ebenso an Northcotes Zeitgenossen Heinrich Füssli (1741-1825). Wie Thomas Ardill erwähnt, war die "Grablegung" in Chelsea bereits die zweite Version desselben Themas, die erste Version war 1822 in der Royal Academy ausgestellt und dürfte laut einer Notiz von Northcote eine fast identische Komposition des ein Jahr später ausgeführten Bildes gewesen sein (Siehe: James Northcote's Sitters Book (MS), Heinz Archive and Library, National Portrait Gallery, MS 91, folio 41; sowie Fine Arts, Royal Academy, The Calcutta Journal of Politics and General Literature, 3. Dezember 1822, Vol. 6, Nr. 289, S. 444). Es gibt keine Aufzeichnungen über eine weitere Version einer Beweinung, Kreuzabnahme oder Grablegung, es ist aber denkbar, dass Northcote weitere Studien für eine dritte Version angefertigt hat, die jedoch nie zur Ausführung kam. Northcote anhaltendes Interesse an religiösen Themen, vor allem an der Passion Christi, kam erneut in seinen Gemälden der 1820er Jahre zum Ausdruck, ein Interesse, das er jedoch mit vielen anderen Zeitgenossen und Nachfolgern teilte. Aufgrund mangelnder Belege für die Eigenhändigkeit der Studie ist daher keine eindeutige

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
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astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Antiquitäten & Bilder
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 28.04.2015 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 23.04. - 28.04.2015