Giovanni Battista Gaulli, il Baciccio
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(Genua 1639–1709 Rom)
Porträt einer Dame im roten Gewand,
Öl auf Leinwand, 66,5 x 55 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Francesco Petrucci für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes (schriftliche Mitteilung).
Das vorliegende bislang unpublizierte Gemälde ist eine wichtige Ergänzung der wenigen erhaltenen Frauenporträts des Künstlers. Gaulli war neben Voet, Morandi und Maratti einer der führenden Porträtmaler in Rom und Italien in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die präzise Zeichnung des in Verkürzung wiedergegebenen Gesichtes, der lebendige Ausdruck, die leuchtende Farbigkeit, die lockere Pinselführung, in der die Details ausgeführt sind, die Weichheit der Malerei im Bereich des Dekolletées und der barocke Prunk machen die Zuschreibung sicher. Vergleichbar mit dem vorliegenden Gemälde ist hinsichtlich der Pose das Porträt der Eleonora Boncompagni Borghese (Uffizien, Florenz).Es stellt einen wichtigen Beitrag zu den wenigen erhaltenen Frauenporträts des Künstlers dar. Die außergewöhnliche Frisur der Porträtierten sowie die künstlerische Ausführung in ihrer Glätte und Kompaktheit machen eine Datierung um 1690 möglich.
Halbfigurige Damenporträts, die in ein Oval eingebettet sind, waren in Italien ab Mitte der 1660er Jahre unter französischem Einfluss zur Mode geworden. Die Dargestellte trägt ein kostbares Gewand: eine rote, hermelinbesetzte Jacke, welche am Dekolletee mit einem großen goldenen Anhänger mit kostbaren Edelsteinen und rosa und weißen Straußenfedern abschließt, eine Brosche an der Schulter, eine Perlenkette, und eine aufwändige Frisur mit zahlreichem Schmuck. Es handelt sich wohl um eine Dame fürstlichen Ranges.
Giovanni Battista Gaulli war ein vielseitiger Künstler. Begünstigt von Bernini und unter dem Schutz der Päpste stehend, widmete er sich verschiedenen Genres der Malerei. Sein Stil war richtungsweisend für die Entwicklung der Malerei des 18. Jahrhunderts. Er hatte alle Päpste von Alexander VII. bis Clemens IX. porträtiert, außerdem zahlreiche Kardinäle und Prinzen. Die Dargestellten zeigte er in einem seltenen Naturalismus. Zudem schuf Gaulli bedeutende Fresken in der Chiesa del Gesù und in SS. Apostoli in Rom, die in ganz Europa Verbreitung fanden.
21.04.2015 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 19.050,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Giovanni Battista Gaulli, il Baciccio
(Genua 1639–1709 Rom)
Porträt einer Dame im roten Gewand,
Öl auf Leinwand, 66,5 x 55 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Francesco Petrucci für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes (schriftliche Mitteilung).
Das vorliegende bislang unpublizierte Gemälde ist eine wichtige Ergänzung der wenigen erhaltenen Frauenporträts des Künstlers. Gaulli war neben Voet, Morandi und Maratti einer der führenden Porträtmaler in Rom und Italien in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die präzise Zeichnung des in Verkürzung wiedergegebenen Gesichtes, der lebendige Ausdruck, die leuchtende Farbigkeit, die lockere Pinselführung, in der die Details ausgeführt sind, die Weichheit der Malerei im Bereich des Dekolletées und der barocke Prunk machen die Zuschreibung sicher. Vergleichbar mit dem vorliegenden Gemälde ist hinsichtlich der Pose das Porträt der Eleonora Boncompagni Borghese (Uffizien, Florenz).Es stellt einen wichtigen Beitrag zu den wenigen erhaltenen Frauenporträts des Künstlers dar. Die außergewöhnliche Frisur der Porträtierten sowie die künstlerische Ausführung in ihrer Glätte und Kompaktheit machen eine Datierung um 1690 möglich.
Halbfigurige Damenporträts, die in ein Oval eingebettet sind, waren in Italien ab Mitte der 1660er Jahre unter französischem Einfluss zur Mode geworden. Die Dargestellte trägt ein kostbares Gewand: eine rote, hermelinbesetzte Jacke, welche am Dekolletee mit einem großen goldenen Anhänger mit kostbaren Edelsteinen und rosa und weißen Straußenfedern abschließt, eine Brosche an der Schulter, eine Perlenkette, und eine aufwändige Frisur mit zahlreichem Schmuck. Es handelt sich wohl um eine Dame fürstlichen Ranges.
Giovanni Battista Gaulli war ein vielseitiger Künstler. Begünstigt von Bernini und unter dem Schutz der Päpste stehend, widmete er sich verschiedenen Genres der Malerei. Sein Stil war richtungsweisend für die Entwicklung der Malerei des 18. Jahrhunderts. Er hatte alle Päpste von Alexander VII. bis Clemens IX. porträtiert, außerdem zahlreiche Kardinäle und Prinzen. Die Dargestellten zeigte er in einem seltenen Naturalismus. Zudem schuf Gaulli bedeutende Fresken in der Chiesa del Gesù und in SS. Apostoli in Rom, die in ganz Europa Verbreitung fanden.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 21.04.2015 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 11.04. - 21.04.2015 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.