(Bergamo 1757–1839)
Allegorie des Todes (Sensenmann),
Öl auf Leinwand, 106 x 79 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde gibt die traditionelle Vanitas-Symbolik, welche die Realität des Todes als memento mori vor Augen führt, in überbordender Verspieltheit wieder. Ein grinsendes Haupt wurde einem Körper in Form eines „bewegten“ Skeletts aufgesetzt. Die übliche Darstellung eines Totenschädels wird vermieden. Das Skelett mit dem kokett nach innen gedrehtem Knie scheint eine Rast einzulegen, bevor es seinen Weg fortsetzt. Die noch ziemlich volle Sanduhr hält der Knochenmann achtlos in der einen Hand, während er sich mit der Sichel in der anderen auf einem Säulenstumpf niedergelassen hat.

Bonominis Gemälde für die Kirche Santa Grata Inter Vites in Bergamo sind gute Beispiele für seine Darstellungen solch „bewegter“ Skelette (siehe G. Brambilla Ranise, Paolo Vincenzo Bonomini, Bergamo 2009, Abb. XV, XVI, XVII und XVIII). Die sechs als I Macabri bekannten Gemälde wurden traditionell nur an Aller-heiligen gezeigt. Zu sehen sind komplett angekleidete Skelette, die ihren täglichen Verrichtungen nachgehen: ein Tischler mit Werkzeug, ein mit Hüten bekleidetes und Schmuck tragendes elegantes Paar, ein Soldat mit Trommel, zwei betende Mönche und ein in einer Landschaft rastendes Bauernpaar. Dem Zyklus gehört auch die Darstellung eines den Sensenmann malenden Künstlers an.