Lot Nr. 94


Antonio Joli und Werkstatt


Antonio Joli und Werkstatt - Alte Meister

(Modena 1700–1777 Neapel)
Der Campo Vaccino in Rom,
Öl auf Leinwand, 95,5 x 137,5, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Die Ansicht des Forum Romanum als Campo Vaccino war eines von Jolis bevorzugten Themen. Unterschiedliche Fassungen bezeugen auch dessen Beliebtheit bei Jolis Auftraggebern.

Toledano verweist auf Gian Paolo Paninis Ansicht des Campo Vaccino von 1735 (Detroit Institute of Art) als Vorbild für die vorliegende Komposition und erwähnt auch eine frühere Fassung desselben Themas aus dem 17. Jahrhundert von Herman van Swanevelt (Fitzwilliam Museum, Cambridge; siehe R. Toledano, Antonio Joli – Modena 1700–1777, Neapel/Turin, 2006). Die vorliegende Komposition mit dem eleganten Pferdewagen, der die bukolische Ruhe der Szene zu durchbrechen scheint, stellt eine durch perspektivische Verkürzung und Tiefenwirkung erzielte Theatralität zur Schau.

Zwischen dem 16. Jahrhundert und 1873 war das Forum Romanum als Campo Vaccino bekannt, auf dem Bauern ihr Vieh zur Weide führten und ihre Produkte zum Verkauf anboten. Nach dem Niedergang des Römischen Reiches war das Forum Romanum dem Verfall preisgegeben. Die meisten Monumente waren zerstört worden, weil sie als eine Art Steinbruch für neue Bauwerke, etwa die Basilika von St. Peter, herhalten mussten. Das durch die Renaissance wiedergeweckte und stetig wachsende Interesse an der Antike verschaffte dem Forum Romanum neue Bedeutung, und im späten 18. Jahrhundert fanden dort die ersten Ausgrabungen statt.

Von links nach rechts erscheinen Teile des Septimius-Severus-Bogens, das Eingangsportal des Tempels des Antoninus Pius und der Faustina, der später zur Kirche San Lorenzo umgebaut wurde, und der obere Abschnitt der Maxentiusbasilika. Im Hintergrund ist die Kirche Santa Maria Nuova, auch Santa Francesca Romana genannt, zu sehen, über der sich das Kolosseum erhebt; außerdem erkennt man den Titusbogen und die Farnesinischen Gärten. Dahinter befinden sich die 1873 zerstörte Kirche Santa Maria Liberatrice und die drei Säulen des Castor und Pollux geweihten Dioskurentempels. Ganz rechts sind noch Teile des Saturntempels auszunehmen.

Wir danken Ralph Toledano, der die Zuschreibung des vorliegenden Werks an Antonio Joli und seine Werkstatt auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat.

21.04.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 50.000,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Antonio Joli und Werkstatt


(Modena 1700–1777 Neapel)
Der Campo Vaccino in Rom,
Öl auf Leinwand, 95,5 x 137,5, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Die Ansicht des Forum Romanum als Campo Vaccino war eines von Jolis bevorzugten Themen. Unterschiedliche Fassungen bezeugen auch dessen Beliebtheit bei Jolis Auftraggebern.

Toledano verweist auf Gian Paolo Paninis Ansicht des Campo Vaccino von 1735 (Detroit Institute of Art) als Vorbild für die vorliegende Komposition und erwähnt auch eine frühere Fassung desselben Themas aus dem 17. Jahrhundert von Herman van Swanevelt (Fitzwilliam Museum, Cambridge; siehe R. Toledano, Antonio Joli – Modena 1700–1777, Neapel/Turin, 2006). Die vorliegende Komposition mit dem eleganten Pferdewagen, der die bukolische Ruhe der Szene zu durchbrechen scheint, stellt eine durch perspektivische Verkürzung und Tiefenwirkung erzielte Theatralität zur Schau.

Zwischen dem 16. Jahrhundert und 1873 war das Forum Romanum als Campo Vaccino bekannt, auf dem Bauern ihr Vieh zur Weide führten und ihre Produkte zum Verkauf anboten. Nach dem Niedergang des Römischen Reiches war das Forum Romanum dem Verfall preisgegeben. Die meisten Monumente waren zerstört worden, weil sie als eine Art Steinbruch für neue Bauwerke, etwa die Basilika von St. Peter, herhalten mussten. Das durch die Renaissance wiedergeweckte und stetig wachsende Interesse an der Antike verschaffte dem Forum Romanum neue Bedeutung, und im späten 18. Jahrhundert fanden dort die ersten Ausgrabungen statt.

Von links nach rechts erscheinen Teile des Septimius-Severus-Bogens, das Eingangsportal des Tempels des Antoninus Pius und der Faustina, der später zur Kirche San Lorenzo umgebaut wurde, und der obere Abschnitt der Maxentiusbasilika. Im Hintergrund ist die Kirche Santa Maria Nuova, auch Santa Francesca Romana genannt, zu sehen, über der sich das Kolosseum erhebt; außerdem erkennt man den Titusbogen und die Farnesinischen Gärten. Dahinter befinden sich die 1873 zerstörte Kirche Santa Maria Liberatrice und die drei Säulen des Castor und Pollux geweihten Dioskurentempels. Ganz rechts sind noch Teile des Saturntempels auszunehmen.

Wir danken Ralph Toledano, der die Zuschreibung des vorliegenden Werks an Antonio Joli und seine Werkstatt auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.04. - 21.04.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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