(Genua 1635–1676 Venedig)
Der fagottspielende Pan,
Öl auf Leinwand, 84 x 63 cm, gerahmt

Wir danken Anna Orlando für die Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Anna Orlando weist darauf hin, dass die Darstellung von Halbfiguren vor einem dunklen Hintergrund – wie auch im vorliegenden Gemälde – häufig im künstlerischen Werk Langettis vorkommen. Dieses Modell verwendete der Künstler für die Darstellung Heiliger, Philosophen und mythologischer Figuren.

Ausgehend von dem vorliegenden, neuentdeckten Pan hebt Orlando die schnellen Pinselstriche und die dunkle, rötlich-braune Farbpalette als feststehende Merkmale Langettis hervor, der als Galionsfigur der sog. „Tenebrosi“ Berühmtheit erlangt hat. Typisch für ihn sind die Nacktheit, die muskulösen Körper und die Expressivität seiner Figuren, die der Künstler in dynamischen, oft anhand einer räumlichen Diagonale entwickelten Kompositionen wiedergibt. Diese Stilmittel, die er auf der Grundlage der Werke Riberas und Luca Giordanos weiterentwickelte, beeinflussten eine ganze Generation bekannter Maler wie Johan Carl Loth, Pietro Negri und Antonio Zanchi.

Aufgewachsen in der Pfarrei Santa Sabina in Genua, kam der früh verwaiste Langetti bald mit Giovanni Battista Carlone in Kontakt und erhielt durch ihn wahrscheinlich seine erste Ausbildung (vgl. M. Stefano Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti. Il Principe dei Tenebrosi, Soncino 2011). Schon in jungen Jahren ging er, wahrscheinlich mit Carlone, nach Rom, wo er mit Pietro da Cortona zusammenarbeitete. Im Alter von Anfang zwanzig ließ sich Langetti in Venedig nieder, wo er nach weiterer Schulung unter Giovanni Francesco Cassana dauerhaft sesshaft blieb und die produktivste Zeit seiner künstlerischen Laufbahn verlebte.