(Antwerpen 1614/18–1684)
Reiterporträt eines eleganten Paares in Begleitung eines Dieners,
Öl auf Kupfer, 43,3 x 38,4 cm, gerahmt

Provenienz:
Geburtstagsgeschenk der Königin Friederike Louise Wilhelmine der Niederlande an ihren Ehemann Wilhelm I., König der Niederlande (1817);

Wilhelm II., König der Niederlande (gest. 1849);
Nachlassauktion König Wilhelm II., Den Haag, 12.-20. August 1850, Lot 81 (für 800 Florins an Nieuwenhuis);
Sammlung Lord Northbrook, London;
im Besitz von dessen Erben bis nach 1927;
Galerie P. & D. Colnaghi, London (1931);
Milton Galleries, London (1946/47);
Auktion Sotheby’s, London, 12. Juli 2001, Lot 233;
Auktion Sotheby’s, London, 8. Dezember 2005, Lot 139;
Privatsammlung, Deutschland

Ausgestellt:
Exhibition of Flemish and Belgian Art 1300-1900, Royal Academy, London, 1927, Nr. 296 (Leihgabe Lord Northbrook);
William II. and Anna Pavlovna – Royal Splendour of the Dutch Court, Eremitage, St. Petersburg, September 2013 - Januar 2014;
Willem II. Kunstkoning, Dordrechts Museum, Dordrecht, März - Juni 2014;
A Royal Passion for Art - William II of the Netherlands and Anna Pavlovna, Villa Vauban, Musée d’Art de la Ville de Luxembourg, Juli - Oktober 2014

Literatur:
Description de la Collection de S. A. le Prince d’Orange à Bruxelles, Brüssel 1837, S. 34;
W. H. J. Weale und J. P. Richter, A Descriptive Catalogue of the Collection of Pictures belonging to the Earl of Northbrook, London/Sydney 1889, S. 37, Nr. 42;
A. von Wurzbach, Niederländisches Künstlerlexikon, Bd. I, Wien-Leipzig 1906, S. 335;
K. Zoege von Manteuffel, in: F. Thieme, U. Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Bd. VII, Leipzig 1912, S. 385;
Pantheon, Bd. VIII, 1931, S. 399 (mit Abb.)

Gonzales Coques war ein Schüler von Pieter Brueghel III. und David Ryckaert II. 1640/41 wurde er Meister in der Antwerpener St. Lukasgilde. In kurzer Zeit brachte er es zum bevorzugten Porträtisten des Antwerpener Patriziats. Er hatte aber auch bedeutende auswärtige Förderer wie den englischen König Charles I. (mehrere Reisen nach England sind für Coques bezeugt) und den Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg. In England geriet Coques unter den Einfluss der Werke van Dycks; dessen elegante Porträts haben ihn, wie auch das vorliegende Gemälde zeigt, deutlich inspiriert. Diese Verbindung zu van Dyck brachte ihm den Spitznamen „der kleine van Dyck“ ein. 1671 wurde er Hofmaler von Don Juan de Zuniga, des damaligen Gouverneurs der Spanischen Niederlande. Aber auch in die Nördlichen Niederlande bestanden Beziehungen. Von dem Statthalter Prinz Friedrich Heinrich von Oranien erhielt Coques eine goldene Kette als Anerkennung für eine Reihe von Porträts und eine pastorale Landschaft, die der Prinz erworben hatte. Möglich wäre es, dass auch das hier vorliegende Gemälde im Auftrag des Hauses Oranien entstanden ist.

Jan de Maere äußerte 2001 die Meinung, dass der landschaftliche Hintergrund dieses Bildes von Jan Wildens stamme und die Pferde und der Hund das Werk von Paul de Vos seien.