Andre Derain *
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(Chatou 1880–1954)
Femme accoudée, um 1940–45, Öl auf Leinwand, rückseitig der Nachlassstempel “Atelier André Derain” mit der handschriftlichen Nummerierung 353, 60 x 72,5 cm, gerahmt, (PS)
Provenienz:
Galerie Maeght, Paris
Galerie Michael Haas, Berlin
(beide Galerieetiketten auf dem Keilrahmen)
Literatur:
Michel Kellermann, André Derain, Catalogue Raisonné de l’Oeuvre peint, Editions Galerie Schmit, 1959, Nr. 1869, S. 127
Im Gegensatz zu früheren, bis ins Detail ausgeführten Porträts wirkt das Ölgemälde „Femme accoudée“ eher wie eine flüchtige Studie. Derain gelingt es jedoch gerade durch den breiten Duktus, die reduzierte Farbigkeit, die Weglassungen und Hervorhebungen eine unheimliche Spannung in dem Werk aufzubauen. Mit nur wenigen Pinselstrichen fasst Derain das über die linke Schulter gerutschte Hemdchen der tief in Gedanken versunkenen Frau. Die Technik der Crattage, die er in diesem Werk an verschiedenen Stellen, wie bei der Gestaltung der Haare und der Akzentuierung der Armlehne anwendet, übernahm er von seiner bildhauerischen Tätigkeit, die er besonders in seinen letzten fünfzehn Lebensjahren ab 1939 wieder intensivierte. Die akzentuiert angewandte Kratztechnik in Verbindung mit dem scheinbar flüchtig und schnell gesetzten Pinselduktus führt zu der besonderen Subtilität und Erhabenheit des Gemäldes. „…Und doch wollte er vielleicht gar nicht viel mehr als ein bisschen den Schein der Dinge festhalten, den wunderbaren, zauberhaften und überraschenden Schein all dessen, was ihn umgab.“(1)
81)Alberto Ghiacometti in : Pieter Coray (Hrsg.), André Derain, Bildhauer, Mailand 1994, S. 43
„Ich fühle mich keinem Prinzip verpflichtet – außer dem der Freiheit –, aber meine Vorstellung von der Freiheit ist, daß sie der Tradition verbunden sein muss. Ich will nicht irgendwelche Theorien darlegen darüber, was in der Kunst zu tun sei. Ich male einfach so gut ich nur kann. Der Jammer ist, daß viel zu viele Theorien in Umlauf sind und nicht genug Leidenschaft, sie zum Leben zu erwecken.“
(Denys Sutton, André Derain, 1960, S. 5)
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
25.11.2014 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Andre Derain *
(Chatou 1880–1954)
Femme accoudée, um 1940–45, Öl auf Leinwand, rückseitig der Nachlassstempel “Atelier André Derain” mit der handschriftlichen Nummerierung 353, 60 x 72,5 cm, gerahmt, (PS)
Provenienz:
Galerie Maeght, Paris
Galerie Michael Haas, Berlin
(beide Galerieetiketten auf dem Keilrahmen)
Literatur:
Michel Kellermann, André Derain, Catalogue Raisonné de l’Oeuvre peint, Editions Galerie Schmit, 1959, Nr. 1869, S. 127
Im Gegensatz zu früheren, bis ins Detail ausgeführten Porträts wirkt das Ölgemälde „Femme accoudée“ eher wie eine flüchtige Studie. Derain gelingt es jedoch gerade durch den breiten Duktus, die reduzierte Farbigkeit, die Weglassungen und Hervorhebungen eine unheimliche Spannung in dem Werk aufzubauen. Mit nur wenigen Pinselstrichen fasst Derain das über die linke Schulter gerutschte Hemdchen der tief in Gedanken versunkenen Frau. Die Technik der Crattage, die er in diesem Werk an verschiedenen Stellen, wie bei der Gestaltung der Haare und der Akzentuierung der Armlehne anwendet, übernahm er von seiner bildhauerischen Tätigkeit, die er besonders in seinen letzten fünfzehn Lebensjahren ab 1939 wieder intensivierte. Die akzentuiert angewandte Kratztechnik in Verbindung mit dem scheinbar flüchtig und schnell gesetzten Pinselduktus führt zu der besonderen Subtilität und Erhabenheit des Gemäldes. „…Und doch wollte er vielleicht gar nicht viel mehr als ein bisschen den Schein der Dinge festhalten, den wunderbaren, zauberhaften und überraschenden Schein all dessen, was ihn umgab.“(1)
81)Alberto Ghiacometti in : Pieter Coray (Hrsg.), André Derain, Bildhauer, Mailand 1994, S. 43
„Ich fühle mich keinem Prinzip verpflichtet – außer dem der Freiheit –, aber meine Vorstellung von der Freiheit ist, daß sie der Tradition verbunden sein muss. Ich will nicht irgendwelche Theorien darlegen darüber, was in der Kunst zu tun sei. Ich male einfach so gut ich nur kann. Der Jammer ist, daß viel zu viele Theorien in Umlauf sind und nicht genug Leidenschaft, sie zum Leben zu erwecken.“
(Denys Sutton, André Derain, 1960, S. 5)
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Klassische Moderne |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 25.11.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 15.11. - 25.11.2014 |