Lot Nr. 116 #


Francesco Guardi zugeschrieben


Francesco Guardi zugeschrieben - Alte Meister

(Venedig 1712–1793)
Die Rialtobrücke in Venedig,
Öl auf Leinwand, 56 x 74 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 29. Juni 1973, Lot 62 (als Francesco Guardi, verkauft für 19.000 Guinees);
Agnew’s, London (von dort von den jetzigen Besitzern als Francesco Guardi erworben);
Europäische Privatsammlung, Schweiz

Francesco Guardi war Mitglied einer Künstlerfamilie, der auch sein Bruder Gianantonio angehörte, an dessen Seite er zunächst in der Werkstatt des Vaters arbeitete, in der vor allem religiöse Sujets und Historienbilder entstanden. Zusammenarbeit hatte Tradition in den venezianischen Familienwerkstätten, etwa jener der Vivarini und der Bellini, Jacopo Bassanos und seiner Söhne, Tintorettos, der mit Sohn, Tochter und Schwiegersohn zusammenarbeitete, und Paolo Veroneses und seiner Erben, bis hin zur Zeit der Guardi in der Werkstatt ihres berühmten Schwagers Giambattista Tiepolo, in der auch dessen Söhne Giandomenico und Lorenzo Tiepolo tätig waren.

Es wurde darauf hingewiesen, dass Francescos Fähigkeiten als Vedutenmaler erst nach dem Tod seines Bruders oder kurz davor voll zur Geltung kamen, doch ist es durchaus möglich, dass er bereits um 1730 begann, Ansichten von Venedig zu malen. Seine Veduten werden generell nicht früher als in die späten 1750er-Jahre datiert. Er nahm die Angewohnheit der Werkstatt auf, Anleihen bei Kompositionen anderer Künstler zu machen, etwa bei den Radierungen von Michele Giovanni Marieschi, der beinahe ein Zeitgenosse war und dessen Vorbild in dem Gemälde Der Canal Grande mit dem Palazzo Pesaro (National Gallery, London) erkennbar ist; doch die wichtigste damalige Inspirationsquelle war Canaletto. Francesco Guardi gelang es jedoch, sich mit seiner typischen flackernden Pinselschrift in diesem Genre als eigenständiger Künstler zu behaupten. Sein malerischer Stil ist als pittura di tocco bekannt und zeichnet sich durch kleine Tupfen und lebendige Pinselstriche und damit durch einen lockeren Malstil aus, der später den französischen Impressionisten Anregung war.

Es wurde vorgeschlagen, das vorliegende Gemälde in Francesco Guardis Frühzeit zu datieren.

21.10.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 106.339,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Francesco Guardi zugeschrieben


(Venedig 1712–1793)
Die Rialtobrücke in Venedig,
Öl auf Leinwand, 56 x 74 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 29. Juni 1973, Lot 62 (als Francesco Guardi, verkauft für 19.000 Guinees);
Agnew’s, London (von dort von den jetzigen Besitzern als Francesco Guardi erworben);
Europäische Privatsammlung, Schweiz

Francesco Guardi war Mitglied einer Künstlerfamilie, der auch sein Bruder Gianantonio angehörte, an dessen Seite er zunächst in der Werkstatt des Vaters arbeitete, in der vor allem religiöse Sujets und Historienbilder entstanden. Zusammenarbeit hatte Tradition in den venezianischen Familienwerkstätten, etwa jener der Vivarini und der Bellini, Jacopo Bassanos und seiner Söhne, Tintorettos, der mit Sohn, Tochter und Schwiegersohn zusammenarbeitete, und Paolo Veroneses und seiner Erben, bis hin zur Zeit der Guardi in der Werkstatt ihres berühmten Schwagers Giambattista Tiepolo, in der auch dessen Söhne Giandomenico und Lorenzo Tiepolo tätig waren.

Es wurde darauf hingewiesen, dass Francescos Fähigkeiten als Vedutenmaler erst nach dem Tod seines Bruders oder kurz davor voll zur Geltung kamen, doch ist es durchaus möglich, dass er bereits um 1730 begann, Ansichten von Venedig zu malen. Seine Veduten werden generell nicht früher als in die späten 1750er-Jahre datiert. Er nahm die Angewohnheit der Werkstatt auf, Anleihen bei Kompositionen anderer Künstler zu machen, etwa bei den Radierungen von Michele Giovanni Marieschi, der beinahe ein Zeitgenosse war und dessen Vorbild in dem Gemälde Der Canal Grande mit dem Palazzo Pesaro (National Gallery, London) erkennbar ist; doch die wichtigste damalige Inspirationsquelle war Canaletto. Francesco Guardi gelang es jedoch, sich mit seiner typischen flackernden Pinselschrift in diesem Genre als eigenständiger Künstler zu behaupten. Sein malerischer Stil ist als pittura di tocco bekannt und zeichnet sich durch kleine Tupfen und lebendige Pinselstriche und damit durch einen lockeren Malstil aus, der später den französischen Impressionisten Anregung war.

Es wurde vorgeschlagen, das vorliegende Gemälde in Francesco Guardis Frühzeit zu datieren.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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