(Berlin 1717–1797 Neustrelitz)
Bildnis der Herzogin Christiane von Mecklenburg-Strelitz (1735–1794) beim Harfespiel,
Öl auf Leinwand, 156 x 110,5 cm, gerahmt

Dieses wiederentdeckte Porträt der Herzogin Christiane wird demnächst publiziert und illustriert in: T. Foelsch, Ein verschwundenes Schloss in Mecklenburg: Das Residenzschloss zu Neustrelitz und seine Geschichte, Groß Gottschow 2014. Dem vorliegenden Gemälde liegt ein ausführliches Gutachten von Helmut Börsch-Supan bei.

Herzogin Christiane, im Land bekannt als “Prinzess Christel”, war eine Tochter des in Mirow apanagierten Herzogs Karl und der Prinzessin Elisabeth Albertine von Sachsen-Hildburghausen. Zusammen mit ihren Geschwistern erhielt sie in Mirow eine umfassende Erziehung. Sie beherrschte Latein, Griechisch und Französisch und las die Schriftsteller des klassischen Altertums in der Ursprache. Sie lebte mit ihrem unverheirateten Bruder, dem regierenden Herzog Adolf Friedrich IV., in Neustrelitz und übernahm dort repräsentative Aufgaben. 1761 hielt John Ker, 3. Herzog von Roxburghe, um sie an, wurde jedoch abgewiesen, weil er keinem regierenden Haus angehörte und Charlotte, ihre jüngere Schwester, mit dem englischen König George III. vermählt war. Börsch-Supan schreibt: “An der Benennung der Dargestellten kann kein Zweifel bestehen, da ein in den Staatlichen Museen, Schwerin bewahrtes Porträt Herzog Adolf Friedrichs IV. mit seinen Geschwistern Christiane und Ernst, das um 1760 datiert wird, die Identität erweist” (siehe Abb.). Zum Künstler: “Der wenig bekannte und offenbar nicht sehr produktive Daniel Woge war von 1752 bis 1797 in dem seit 1701 selbständigen Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Er war ein Schüler Antoine Pesnes in Berlin. Über seine Frühzeit und seine spätere Ausbildung ist wenig bekannt. Ein über die Schulung bei Pesne hinausgehender französischer Einfluss kann vermutet werden.”

Zusatzabbildung:
Daniel Woge, Bildnis Herzog Adolf Friedrichs IV. und seiner Geschwister: Adolf Friedrich IV. v. Mecklenburg-Strelitz (rechts), Christiane (Mitte) und Prinz Ernst, (links), Neustrelitz c. 1760, Staatliches Museum Schwerin, Inv. Nr. G 2243