(Antwerpen 1554–1626 Rom)
Waldlandschaft mit Faunen,
Öl auf Leinwand, 100 x 145 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Gottlieb Friedrich Reber (1880–1959), Lausanne;
Auktion Lempertz, Köln, 17. November 2007, Lot 1125;
Rheinische Privatsammlung

Wir danken Francesca Cappelletti für die Bestätigung der Zuschreibung auf Basis einer hochauflösenden Digitalfotografie.

Bei dem hier vorliegenden Gemälde handelt es sich um die Zweitfassung eines 1620 datierten Werkes von Bril, das sich in der City Art Gallery in Bradford befindet (vgl. F. Cappelletti, Paul Bril e la Pittura di Paesaggio a Roma, Rom 2006, S. 300, Nr. 160). Das Kompositionsschema des Bildes ist charakteristisch für die späten, um 1620/24 entstandenen Werke Brils (vgl. Landschaft mit Diana auf der Jagd im Louvre, Paris, oder die 1623 datierte Landschaft mit Nymphen und Satyrn im Allen Memorial Art Museum in Oberlin, Ohio).

Die Figuren des vorliegenden Gemäldes können dem Maler Pietro Paolo Bonzi (um 1575-1636) zugeschrieben werden. Er schuf die Staffage für mehrere Gemälde Brils, u. a. für das genannte Werk in Oberlin und für eine Landschaft mit Nymphen und Satyrn im Ashmolean Museum, Oxford. Im Oeuvre von Paul Bril, der 1574/75 von Antwerpen nach Rom übersiedelt war, vollzieht sich der Übergang von der Landschaftsmalerei des 16. zu der des 17. Jahrhunderts. So gelten Brils Werke als Bindeglied zwischen den Landschaften eines Malers wie Coninxloo und denen von Malern wie Domenichino, Claude Lorrain und Nicolas Poussin.