Lot Nr. 50


Girolamo di Benvenuto


Girolamo di Benvenuto - Alte Meister

(Siena 1470–1524)
Marienkrönung mit der Heiligen Ursula, dem Heiligen Bernhard von Chiaravalle, dem Heiligen Benedikt und den Heiligen Onophrius und Johannes dem Täufer,
Öl auf Holz, 76 x 66 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Sterbini, Rom;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Venturi, La Galleria Sterbini in Roma. Saggio illustrativo, Rom 1906, S. 2 (als Bernardino Fungai);
B. Berenson, Quadri senza casa. Il quattrocento senese, in: Dedalo XI, 1931, S. 735–767, S. 748 (als Pietro di Domenico)
R. van Marle, The Development of the Italian Schools of painting, Bd. 16, Den Haag 1937, S. 464, Anm. 1, S. 478 (als möglicherweise späte Arbeit von Bernardino Fungai);
B. Berenson, Italian Pictures of the Renaissance - Central Italian and North Italian Schools, Bd. I, London 1968, S. 343 (als Pietro di Domenico);
L. Vertova, Il Maestro della Pala Bagatti Valsecchi, in: Antichità Viva, Nr. 1, Florenz 1969, S. 3–14, S. 9, Abb. 9 (als Maestro della Pala Bagatti Valsecchi);
F. Zeri, Italian Paintings in the Walters Art Gallery, Baltimore 1976, S. 133 (als Girolamo di Benvenuto);

Die vorliegende Tafel ist nach Federico Zeri ein Werk Girolamo di Benvenutos. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde sie verschiedensten Meistern zugeschrieben und 1906 gab Adolfo Venturi die ehemals Giacomo Pacchiarotto zugeschriebene Tafel Bernardino Fungai und verglich sie mit dessen Kompositionen desselben Sujets in der Chiesa dei Servi bzw. in Madonna di Fontegiusta, beide in Siena, (siehe Literatur).
Bernard Berenson war mit dieser Zuschreibung nicht einverstanden und publizierte die Tafel 1931 als Arbeit Pietro di Domenicos. Seiner Meinung nach sei die Tafel toskanisch und noch vor 1506 entstanden, dem Todesjahr di Domenicos. Di Domenico stand stilistisch Fungai nahe und war von der künstlerischen Tradition des Benvenuto di Giovanni und von umbrischen Meistern beeinflusst.
Luisa Vertova identifizierte die Tafel als Werk des unbekannten Maestro della Pala Bagatti Valsecchi , dem sie – der Notname ergibt sich aus einem großen Altargemälde in der Sammlung Bagatti-Valsecchi in Mailand – eine Reihe von Gemälden zugeschrieben hatte.
Diese Werkgruppe wie auch die vorliegende Tafel sind schließlich nach Federico Zeri als Gemälde aus der späten Schaffensphase Girolamo di Benvenutos zu identifizieren.

So ist beispielsweise der lautespielende Engel ist mit dem musizierenden Engel aus der Madonna delle Nevi von Girolamo di Benvenuto (Pinacoteca Nazionale, Siena) vergleichbar.

1470 in Siena geboren, ist Girolamo di Benvenuto erstmals 1508 eigenständig dokumentiert, als er die oben genannte signierte Madonna delle Nevi schuf und bereits vorher hat er wohl an vom Vater Benvenuto di Giovanni signierten Werken mitgearbeitet. Stilistisch stehen sich Vater und Sohn so nahe, dass es schwierig ist, frühe Werke des Girolamo von jenen seines Vaters zu unterscheiden. Der Stil von Girolamos Spätwerk steht unter dem Einfluss von Luca Signorelli, Perugino und Sodoma.

21.10.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 137.200,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Girolamo di Benvenuto


(Siena 1470–1524)
Marienkrönung mit der Heiligen Ursula, dem Heiligen Bernhard von Chiaravalle, dem Heiligen Benedikt und den Heiligen Onophrius und Johannes dem Täufer,
Öl auf Holz, 76 x 66 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Sterbini, Rom;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Venturi, La Galleria Sterbini in Roma. Saggio illustrativo, Rom 1906, S. 2 (als Bernardino Fungai);
B. Berenson, Quadri senza casa. Il quattrocento senese, in: Dedalo XI, 1931, S. 735–767, S. 748 (als Pietro di Domenico)
R. van Marle, The Development of the Italian Schools of painting, Bd. 16, Den Haag 1937, S. 464, Anm. 1, S. 478 (als möglicherweise späte Arbeit von Bernardino Fungai);
B. Berenson, Italian Pictures of the Renaissance - Central Italian and North Italian Schools, Bd. I, London 1968, S. 343 (als Pietro di Domenico);
L. Vertova, Il Maestro della Pala Bagatti Valsecchi, in: Antichità Viva, Nr. 1, Florenz 1969, S. 3–14, S. 9, Abb. 9 (als Maestro della Pala Bagatti Valsecchi);
F. Zeri, Italian Paintings in the Walters Art Gallery, Baltimore 1976, S. 133 (als Girolamo di Benvenuto);

Die vorliegende Tafel ist nach Federico Zeri ein Werk Girolamo di Benvenutos. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde sie verschiedensten Meistern zugeschrieben und 1906 gab Adolfo Venturi die ehemals Giacomo Pacchiarotto zugeschriebene Tafel Bernardino Fungai und verglich sie mit dessen Kompositionen desselben Sujets in der Chiesa dei Servi bzw. in Madonna di Fontegiusta, beide in Siena, (siehe Literatur).
Bernard Berenson war mit dieser Zuschreibung nicht einverstanden und publizierte die Tafel 1931 als Arbeit Pietro di Domenicos. Seiner Meinung nach sei die Tafel toskanisch und noch vor 1506 entstanden, dem Todesjahr di Domenicos. Di Domenico stand stilistisch Fungai nahe und war von der künstlerischen Tradition des Benvenuto di Giovanni und von umbrischen Meistern beeinflusst.
Luisa Vertova identifizierte die Tafel als Werk des unbekannten Maestro della Pala Bagatti Valsecchi , dem sie – der Notname ergibt sich aus einem großen Altargemälde in der Sammlung Bagatti-Valsecchi in Mailand – eine Reihe von Gemälden zugeschrieben hatte.
Diese Werkgruppe wie auch die vorliegende Tafel sind schließlich nach Federico Zeri als Gemälde aus der späten Schaffensphase Girolamo di Benvenutos zu identifizieren.

So ist beispielsweise der lautespielende Engel ist mit dem musizierenden Engel aus der Madonna delle Nevi von Girolamo di Benvenuto (Pinacoteca Nazionale, Siena) vergleichbar.

1470 in Siena geboren, ist Girolamo di Benvenuto erstmals 1508 eigenständig dokumentiert, als er die oben genannte signierte Madonna delle Nevi schuf und bereits vorher hat er wohl an vom Vater Benvenuto di Giovanni signierten Werken mitgearbeitet. Stilistisch stehen sich Vater und Sohn so nahe, dass es schwierig ist, frühe Werke des Girolamo von jenen seines Vaters zu unterscheiden. Der Stil von Girolamos Spätwerk steht unter dem Einfluss von Luca Signorelli, Perugino und Sodoma.


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+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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