Lot Nr. 16 #


Alessandro Allori


Alessandro Allori - Alte Meister

(Florenz 1535–1607)
Porträt eines jungen Mädchens, eine lange Kette aus Korallenkugeln tragend, wohl aus dem Hause Medici,
Öl auf Leinwand, 45 x 38 cm, gerahmt

Wir danken Marta Privitera, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat (schriftliche Mitteilung).

Das vorliegende Bildnis erinnert an die Reihe der Kinderporträts der Familie Medici von Agnolo Bronzino, Alloris Adoptivvater. Marta Privitera hält das Gemälde für ein charakteristisches Werk des Künstlers und vergleicht das Gesicht mit jenem des Jesuskindes im Gemälde Madonna und Heilige im National Museum, Cardiff, datiert ca. 1585. Das Mädchen hat eine ähnlich runde Gesichtsform, mit vollen, geröteten Wangen und gerader Nase. Ein vergleichbares Kleid findet sich im Porträt eines Mädchens mit rosa Maschen, das ins Spätwerk Alessandro Alloris in die letzten zwei Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts bzw. die ersten Jahre des 17. Jahrhunderts datiert wird.

Das vorliegende Gemälde ist aus stilistischen und historischen Gründen in die letzten Jahre des 16. Jahrhunderts zu datieren. Privitera vergleicht die Kleidung der Dargestellten mit einem ähnlichen Gewand in dem Bildnis der Cristina di Lorena von Scipione Pulzone in den Uffizien, das um 1590 datiert wird. Der spanische Einfluss in der Damenmode ist in dem hohen Mühlsteinkragen und den geschlitzten Ärmeln erkennbar. Die Dargestellte erscheint nicht älter als vier Jahre. Das vorliegende Porträt gleicht stark einem posthumen Bildnis der Eleonora von Toledo, das Teil der Ausstattung des Studiolo Francescos I. im Palazzo Vecchio ist sowie einem weiteren Werk Alloris, nämlich dem Bildnis einer Medici-Prinzessin, vermutlich der Maria de’ Medici, das sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1540 wurde Allori von Bronzino, einem Freund des Vaters, adoptiert und in seiner Werkstatt ausgebildet. Zwischen 1554 und 1560 hielt sich Allori in Rom auf, wo er Antikenstatuen und das Werk Michelangelos studierte und zu einem bekannten Bildnismaler avancierte. Sein erstes dokumentiertes Werk nach seiner Rückkehr nach Florenz war ein stark unter dem Einfluss Michelangelos stehendes Altarbild mit dem Jüngsten Gericht, das 1560 für die Montauti-Kapelle in SS Annunziata gemalt wurde. Allori war an mehreren Projekten in Zusammenhang mit der kurz zuvor (1563) reformierten Accademia del Disegno in Florenz beteiligt. Dazu zählten die Vorarbeiten für die Dekorationen für das Begräbnis Michelangelos 1564 und die im darauffolgenden Jahr stattfindende Hochzeit von Francesco, dem Sohn Herzogs Cosimo I. de’ Medici (dem späteren Francesco I. de’ Medici, Großherzog der Toskana), mit Johanna von Österreich.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

21.10.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Alessandro Allori


(Florenz 1535–1607)
Porträt eines jungen Mädchens, eine lange Kette aus Korallenkugeln tragend, wohl aus dem Hause Medici,
Öl auf Leinwand, 45 x 38 cm, gerahmt

Wir danken Marta Privitera, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat (schriftliche Mitteilung).

Das vorliegende Bildnis erinnert an die Reihe der Kinderporträts der Familie Medici von Agnolo Bronzino, Alloris Adoptivvater. Marta Privitera hält das Gemälde für ein charakteristisches Werk des Künstlers und vergleicht das Gesicht mit jenem des Jesuskindes im Gemälde Madonna und Heilige im National Museum, Cardiff, datiert ca. 1585. Das Mädchen hat eine ähnlich runde Gesichtsform, mit vollen, geröteten Wangen und gerader Nase. Ein vergleichbares Kleid findet sich im Porträt eines Mädchens mit rosa Maschen, das ins Spätwerk Alessandro Alloris in die letzten zwei Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts bzw. die ersten Jahre des 17. Jahrhunderts datiert wird.

Das vorliegende Gemälde ist aus stilistischen und historischen Gründen in die letzten Jahre des 16. Jahrhunderts zu datieren. Privitera vergleicht die Kleidung der Dargestellten mit einem ähnlichen Gewand in dem Bildnis der Cristina di Lorena von Scipione Pulzone in den Uffizien, das um 1590 datiert wird. Der spanische Einfluss in der Damenmode ist in dem hohen Mühlsteinkragen und den geschlitzten Ärmeln erkennbar. Die Dargestellte erscheint nicht älter als vier Jahre. Das vorliegende Porträt gleicht stark einem posthumen Bildnis der Eleonora von Toledo, das Teil der Ausstattung des Studiolo Francescos I. im Palazzo Vecchio ist sowie einem weiteren Werk Alloris, nämlich dem Bildnis einer Medici-Prinzessin, vermutlich der Maria de’ Medici, das sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1540 wurde Allori von Bronzino, einem Freund des Vaters, adoptiert und in seiner Werkstatt ausgebildet. Zwischen 1554 und 1560 hielt sich Allori in Rom auf, wo er Antikenstatuen und das Werk Michelangelos studierte und zu einem bekannten Bildnismaler avancierte. Sein erstes dokumentiertes Werk nach seiner Rückkehr nach Florenz war ein stark unter dem Einfluss Michelangelos stehendes Altarbild mit dem Jüngsten Gericht, das 1560 für die Montauti-Kapelle in SS Annunziata gemalt wurde. Allori war an mehreren Projekten in Zusammenhang mit der kurz zuvor (1563) reformierten Accademia del Disegno in Florenz beteiligt. Dazu zählten die Vorarbeiten für die Dekorationen für das Begräbnis Michelangelos 1564 und die im darauffolgenden Jahr stattfindende Hochzeit von Francesco, dem Sohn Herzogs Cosimo I. de’ Medici (dem späteren Francesco I. de’ Medici, Großherzog der Toskana), mit Johanna von Österreich.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014

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