Lot Nr. 1152


Vincenzo Irolli *


(Neapel 1860–1949)
Bildnis der Tochter Marchetti (?), signiert, bezeichnet All’Egregio Dottore G. A. Marchetti per riconoscenza, V. Irolli, Öl auf Leinwand, 81 x 56 cm, gerahmt, (GG)

Vincenzo Irolli begann seine Ausbildung im Alter von 17 Jahren an der Kunstakademie in Neapel, wo er unter Gioacchino Toma (1836–1891) und Federico Maldarelli (1826–1893) studierte. Von 1879, als er zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung trat, bis zum Ende des Jahrhunderts stellte er mit Erfolg bei der Promotrice Napoletana aus. Zur gleichen Zeit etablierte sich die italienische Literaturbewegung des Verismo, und Irolli wurde einer ihrer Protagonisten. Sein Ziel war es, die Werke der Dichter in die Malerei zu übertragen, etwa in Darstellungen aus dem Alltagsleben und der Mühen der Arbeiterklasse. Gegen das dritte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verlagerten sich Irollis stilistische und ikonografische Vorlieben. 1936 konzentrierte er sich auf religiöse, dem Leben Christi gewidmete Themen und präsentierte in einer Ausstellung sakraler Kunst in der Sala della Minerva in Neapel zehn große Gemälde. Das in diesem Katalog enthaltene Kommunion (siehe Lot 1159) war eines davon.

Irolli schuf ein umfangreiches Werk und ist vor allem ob seiner neapolitanischen Marktszenen und farbenfrohen Darstellungen der einheimischen Bevölkerung in Erinnerung geblieben. Er gilt als einer der beliebtesten neapolitanischen Künstler der Jahrhundertwende, der mit seinem einzigartigen, von Lichteffekten geprägten Stil auch in der internationale Kunstszene Eindruck gemacht hat.

Die lebendige Farbigkeit und spontane Pinselführung zeigen sich auch in vier weiteren in diesem Katalog vertretenen Ölgemälden (siehe Lot 1153–1158), die zwischen 1930 und 1939 entstanden sind.

Das hier zum Verkauf angebotene Porträt eines auf einem weißen Kissen sitzenden Mädchens (siehe Lot 1152) ist ein vermeintliches Bildnis der Tochter Marchettis und ein besonders schönes Beispiel, bei dem es dem Künstler hervorragend gelungen ist, sein lächelndes junges Modell wiederzugeben. Aus dem Kontrast zwischen der strahlend weißen Fläche des Kissens und der Bluse des jungen Mädchens mit den Farben des Hintergrunds ergibt sich eine außergewöhnliche Lichtwirkung.

Provenienz:
Privatsammlung Italien.

Zusatzbild:
Selbstportrait Vincenzo Irolli, Privatsammlung 

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it

23.10.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Vincenzo Irolli *


(Neapel 1860–1949)
Bildnis der Tochter Marchetti (?), signiert, bezeichnet All’Egregio Dottore G. A. Marchetti per riconoscenza, V. Irolli, Öl auf Leinwand, 81 x 56 cm, gerahmt, (GG)

Vincenzo Irolli begann seine Ausbildung im Alter von 17 Jahren an der Kunstakademie in Neapel, wo er unter Gioacchino Toma (1836–1891) und Federico Maldarelli (1826–1893) studierte. Von 1879, als er zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung trat, bis zum Ende des Jahrhunderts stellte er mit Erfolg bei der Promotrice Napoletana aus. Zur gleichen Zeit etablierte sich die italienische Literaturbewegung des Verismo, und Irolli wurde einer ihrer Protagonisten. Sein Ziel war es, die Werke der Dichter in die Malerei zu übertragen, etwa in Darstellungen aus dem Alltagsleben und der Mühen der Arbeiterklasse. Gegen das dritte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verlagerten sich Irollis stilistische und ikonografische Vorlieben. 1936 konzentrierte er sich auf religiöse, dem Leben Christi gewidmete Themen und präsentierte in einer Ausstellung sakraler Kunst in der Sala della Minerva in Neapel zehn große Gemälde. Das in diesem Katalog enthaltene Kommunion (siehe Lot 1159) war eines davon.

Irolli schuf ein umfangreiches Werk und ist vor allem ob seiner neapolitanischen Marktszenen und farbenfrohen Darstellungen der einheimischen Bevölkerung in Erinnerung geblieben. Er gilt als einer der beliebtesten neapolitanischen Künstler der Jahrhundertwende, der mit seinem einzigartigen, von Lichteffekten geprägten Stil auch in der internationale Kunstszene Eindruck gemacht hat.

Die lebendige Farbigkeit und spontane Pinselführung zeigen sich auch in vier weiteren in diesem Katalog vertretenen Ölgemälden (siehe Lot 1153–1158), die zwischen 1930 und 1939 entstanden sind.

Das hier zum Verkauf angebotene Porträt eines auf einem weißen Kissen sitzenden Mädchens (siehe Lot 1152) ist ein vermeintliches Bildnis der Tochter Marchettis und ein besonders schönes Beispiel, bei dem es dem Künstler hervorragend gelungen ist, sein lächelndes junges Modell wiederzugeben. Aus dem Kontrast zwischen der strahlend weißen Fläche des Kissens und der Bluse des jungen Mädchens mit den Farben des Hintergrunds ergibt sich eine außergewöhnliche Lichtwirkung.

Provenienz:
Privatsammlung Italien.

Zusatzbild:
Selbstportrait Vincenzo Irolli, Privatsammlung 

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 23.10.2014