Lot Nr. 1115


Arthur Melville


Arthur Melville - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(East Linton 1855–1904 Witley, Surrey)
“Old Enemies”, signiert, datiert Arthur Melville. 1880, Öl auf Leinwand, 165 x 112 cm, gerahmt, (GG)

Verzeichnet in:
Agnes Ethel Mackay, Arthur Melville Scottisch impressionist, S. 138, Nr. 207, Leigh-on-Sea 1951.

Ausgestellt:
Edinburgh, Royal Scottisch Academy, 1881, Nr. 712;
London, Royal Academy, 1882, Nr. 199;
Aberdeen, 1893;
Glasgow, Institute of Fine Arts, 1905, Nr. 106;
London, R. I., 1906, Nr. 18
Glasgow, Institute of Fine Arts, 1907, Nr. 123;

Provenienz:
John Tullis, Glasgow, ein Lederwarenhersteller und einer von Mevilles Hauptmäzenen.

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine wichtige Neuentdeckung und um ein herausragendes Beispiel für Melvilles Frühwerk. Es galt bereits zuvor als eines seiner bedeutendsten Werke der Anfangsjahre und erhielt schon seinerzeit wohlwollende Kritiken.

Wie viele jungen Briten seiner Generation stand Melville stark unter dem Einfluss des ländlichen Naturalismus eines Jules Bastien-Lepage (1848–1884). Maler, die dessen Stil nachahmten, fanden sich in der Bretagne, in Newlyn in Cornwall und in Cockburnspath in Schottland. Melville studierte 1878 in Paris an der Académie Julian. In den späten 1870er-Jahren zog es ihn nach Grez-sur-Loing, einem Dorf in der Nähe der Wälder von Fontainebleau südlich von Paris, wo sich eine Künstlergemeinschaft angesiedelt hatte. Maler wie James Guthrie (1859-1930), John Lavery (1856-1941), William Stott aus Oldham (1857-1909) und Alexander Mann (1853-1908) arbeiteten dort viel in der freien Natur und malten ländliche Szenen, die von einer ausgeprägten Lichtstimmung erfüllt waren. Melville lebte nie in Glasgow, doch besuchte er die „Boys“ von Edinburgh aus und schloss sich ihnen auf ihren sommerlichen Malreisen nach Cockburnspath an.

Bastien-Lepage zufolge sollte ein Maler den Charme des Landlebens und dessen Bauernvolk festhalten. Melville verschrieb sich diesem Grundsatz auch im Fall des vorliegenden Gemäldes: Im Vordergrund ist eine Mutter zu sehen, die ihre Kinder vor einer auf sie zukommenden Gruppe von Truthähnen abschirmt. Der junge Knabe sitzt hinter dem Marktstand, während das kleine Mädchen bei der Mutter Schutz sucht. Im Hintergrund wird die Szene von einem Paar beobachtet.

Es herrschen satte dunkle und helle Brauntöne vor, die mit Farben gehöht sind, wie sie für Melvilles Frühwerk so typisch sind. In Grez-sur-Loing, wo das vorliegende Bild höchstwahrscheinlich entstanden ist, konzentrierte sich Melville ganz auf die Landarbeiter, die er bei der Verrichtung ihrer täglichen Aufgaben einfing. Wurden in diesem Gemälde vereint.

Das große Format des Gemäldes bedingte eine großzügigere Arbeitsweise. Für einen jungen Künstler wie Melville bedeutete die Freilichtmalerei in Zusammenhang mit der Darstellung eines großformatigen figuralen Themas eine Herausforderung. Künstlern am Beginn ihrer Laufbahn wie Melville riet man gewöhnlich, sich anstatt derart ehrgeizigen Projekten kleineren Formaten zu widmen.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it

23.10.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.500,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Arthur Melville


(East Linton 1855–1904 Witley, Surrey)
“Old Enemies”, signiert, datiert Arthur Melville. 1880, Öl auf Leinwand, 165 x 112 cm, gerahmt, (GG)

Verzeichnet in:
Agnes Ethel Mackay, Arthur Melville Scottisch impressionist, S. 138, Nr. 207, Leigh-on-Sea 1951.

Ausgestellt:
Edinburgh, Royal Scottisch Academy, 1881, Nr. 712;
London, Royal Academy, 1882, Nr. 199;
Aberdeen, 1893;
Glasgow, Institute of Fine Arts, 1905, Nr. 106;
London, R. I., 1906, Nr. 18
Glasgow, Institute of Fine Arts, 1907, Nr. 123;

Provenienz:
John Tullis, Glasgow, ein Lederwarenhersteller und einer von Mevilles Hauptmäzenen.

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine wichtige Neuentdeckung und um ein herausragendes Beispiel für Melvilles Frühwerk. Es galt bereits zuvor als eines seiner bedeutendsten Werke der Anfangsjahre und erhielt schon seinerzeit wohlwollende Kritiken.

Wie viele jungen Briten seiner Generation stand Melville stark unter dem Einfluss des ländlichen Naturalismus eines Jules Bastien-Lepage (1848–1884). Maler, die dessen Stil nachahmten, fanden sich in der Bretagne, in Newlyn in Cornwall und in Cockburnspath in Schottland. Melville studierte 1878 in Paris an der Académie Julian. In den späten 1870er-Jahren zog es ihn nach Grez-sur-Loing, einem Dorf in der Nähe der Wälder von Fontainebleau südlich von Paris, wo sich eine Künstlergemeinschaft angesiedelt hatte. Maler wie James Guthrie (1859-1930), John Lavery (1856-1941), William Stott aus Oldham (1857-1909) und Alexander Mann (1853-1908) arbeiteten dort viel in der freien Natur und malten ländliche Szenen, die von einer ausgeprägten Lichtstimmung erfüllt waren. Melville lebte nie in Glasgow, doch besuchte er die „Boys“ von Edinburgh aus und schloss sich ihnen auf ihren sommerlichen Malreisen nach Cockburnspath an.

Bastien-Lepage zufolge sollte ein Maler den Charme des Landlebens und dessen Bauernvolk festhalten. Melville verschrieb sich diesem Grundsatz auch im Fall des vorliegenden Gemäldes: Im Vordergrund ist eine Mutter zu sehen, die ihre Kinder vor einer auf sie zukommenden Gruppe von Truthähnen abschirmt. Der junge Knabe sitzt hinter dem Marktstand, während das kleine Mädchen bei der Mutter Schutz sucht. Im Hintergrund wird die Szene von einem Paar beobachtet.

Es herrschen satte dunkle und helle Brauntöne vor, die mit Farben gehöht sind, wie sie für Melvilles Frühwerk so typisch sind. In Grez-sur-Loing, wo das vorliegende Bild höchstwahrscheinlich entstanden ist, konzentrierte sich Melville ganz auf die Landarbeiter, die er bei der Verrichtung ihrer täglichen Aufgaben einfing. Wurden in diesem Gemälde vereint.

Das große Format des Gemäldes bedingte eine großzügigere Arbeitsweise. Für einen jungen Künstler wie Melville bedeutete die Freilichtmalerei in Zusammenhang mit der Darstellung eines großformatigen figuralen Themas eine Herausforderung. Künstlern am Beginn ihrer Laufbahn wie Melville riet man gewöhnlich, sich anstatt derart ehrgeizigen Projekten kleineren Formaten zu widmen.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
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Gautier.Gendebien@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 23.10.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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