Adolf Luther *
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Sphärisches Hohlspiegelobjekt (ca 1978), fünf halbtransparente runde Hohlspiegel, senkrecht schräg gesetzt auf Planspiegel auf schwarz gefasste Holzplatte, in Plexiglaskasten, 223 x 45 x 16 cm, gerahmt, (PS)
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland
Zertifikat
Magdalena Broska, Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld, 17.2.2014.
Die Arbeit ist in der Adolf-Luther-Stiftung mit der Werknummer Hsp 78/001 geführt.
Die fünf identisch konvex geformten Hohlspiegel reflektieren die Wirklichkeit, das Licht und die davor stattfindende Bewegung im Raum. Die Spiegel sind Instrumente, die das Licht als eine immaterielle sich nicht erschöpfende komplexe Realität erweisen. Das Licht ist dabei zugleich Gegenstand und Aussage der Werke. Die Hohlspiegelobjekte dienen als Instrumente, wobei ihre instrumentale Funktion darin besteht, die vorgegebene Wirklichkeit mit Hilfe mehrerer identischer Hohlspiegel optisch zu vervielfachen. Der Hohlspiegel ist ein serielles Reflektionsmedium des Lichts, das nur in einer Richtung offen ist, das die “Flektion der Bilder aus seinem Inneren herausschleudert, dessen Brennpunkt außerhalb seiner selbst liegt, kurz, das die Bilder dorthin zurückwirft , woher sie kommen: in den dreidimensionalen Wirklichkeitsraum.” (Ralph Merten, Am Anfang war das Licht, Stuttgart 1987, S.194)
Je nach Betrachtungsstandpunkt sieht der Beschauer, das “Vor-Bild” als umgekehrte Erscheinung, die irritierend und zugleich faszinierend ist. Das Instrument Hohlspiegel reflektiert und interagiert mit jeder sich bewegenden Erscheinung, die es von außen aufnimmt und als Umkehrbild gebündelt in den Raum zurückwirft. Nur durch den Betrachter können die Objekte in Funktion gesetzt werden. Das Sphärische Objekt der Stele mit den fünf gekippten Hohlspiegeln ist so angelegt, dass der Betrachter mit seiner Bewegung vor dem Objekt, die vom Künstler intendierte komplexe Erfahrung selbst, durch davor stattfindende Bewegung, erlebt. Der Komplex von Raum-Licht-Bewegung ist dabei das ausschlaggebende Moment.
”Diese Form des Lichtes ist das unstatische, also kinetische, das transparente, also immaterielle, das sich fortsetzende, also räumliche Wirklichkeitsbild.”
(Gerhard Storck, Die Bilder im Raum, Eröffnungsrede zu Luther - Retrospektive im Museum Haus Lange, Krefeld 8. Mai 1977)
Artikel Kinetische Kunst – Mehr als eine Bewegung
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
20.05.2014 - 19:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 68.620,-
- Schätzwert:
-
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-
Adolf Luther *
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Sphärisches Hohlspiegelobjekt (ca 1978), fünf halbtransparente runde Hohlspiegel, senkrecht schräg gesetzt auf Planspiegel auf schwarz gefasste Holzplatte, in Plexiglaskasten, 223 x 45 x 16 cm, gerahmt, (PS)
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland
Zertifikat
Magdalena Broska, Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld, 17.2.2014.
Die Arbeit ist in der Adolf-Luther-Stiftung mit der Werknummer Hsp 78/001 geführt.
Die fünf identisch konvex geformten Hohlspiegel reflektieren die Wirklichkeit, das Licht und die davor stattfindende Bewegung im Raum. Die Spiegel sind Instrumente, die das Licht als eine immaterielle sich nicht erschöpfende komplexe Realität erweisen. Das Licht ist dabei zugleich Gegenstand und Aussage der Werke. Die Hohlspiegelobjekte dienen als Instrumente, wobei ihre instrumentale Funktion darin besteht, die vorgegebene Wirklichkeit mit Hilfe mehrerer identischer Hohlspiegel optisch zu vervielfachen. Der Hohlspiegel ist ein serielles Reflektionsmedium des Lichts, das nur in einer Richtung offen ist, das die “Flektion der Bilder aus seinem Inneren herausschleudert, dessen Brennpunkt außerhalb seiner selbst liegt, kurz, das die Bilder dorthin zurückwirft , woher sie kommen: in den dreidimensionalen Wirklichkeitsraum.” (Ralph Merten, Am Anfang war das Licht, Stuttgart 1987, S.194)
Je nach Betrachtungsstandpunkt sieht der Beschauer, das “Vor-Bild” als umgekehrte Erscheinung, die irritierend und zugleich faszinierend ist. Das Instrument Hohlspiegel reflektiert und interagiert mit jeder sich bewegenden Erscheinung, die es von außen aufnimmt und als Umkehrbild gebündelt in den Raum zurückwirft. Nur durch den Betrachter können die Objekte in Funktion gesetzt werden. Das Sphärische Objekt der Stele mit den fünf gekippten Hohlspiegeln ist so angelegt, dass der Betrachter mit seiner Bewegung vor dem Objekt, die vom Künstler intendierte komplexe Erfahrung selbst, durch davor stattfindende Bewegung, erlebt. Der Komplex von Raum-Licht-Bewegung ist dabei das ausschlaggebende Moment.
”Diese Form des Lichtes ist das unstatische, also kinetische, das transparente, also immaterielle, das sich fortsetzende, also räumliche Wirklichkeitsbild.”
(Gerhard Storck, Die Bilder im Raum, Eröffnungsrede zu Luther - Retrospektive im Museum Haus Lange, Krefeld 8. Mai 1977)
Artikel Kinetische Kunst – Mehr als eine Bewegung
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
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petra.schaepers@dorotheum.de
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst, Teil 1 |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.05.2014 - 19:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.05. - 20.05.2014 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.