Französische Schule um 1780
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Bildnis der Fürstin Yekaterina Dashkova-Vorontsova (1743–1810),
oben links das Allianzwappen Dashkov-Vorontsov,
Öl auf Leinwand, 91 x 73,5 cm, gerahmt
Die hier dargestellte Fürstin Dashkova zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten am Hof der Zarin Katharina II. Als Tochter des Grafen Roman Larionovich Vorontsov gehörte sie einer der bedeutendsten russischen Adelsfamilien an. Schon früh war sie für ihre sprühende Intelligenz bekannt. Sie erhielt eine außergewöhnlich umfassende Erziehung und studierte Mathematik an der Moskauer Universität. 1759 wurde Yekaterina mit dem Fürsten Mikhail Ivanovich Dashkov vermählt, der jedoch bereits 1764 verstarb. 1762 spielte sie eine führende Rolle in dem Staatsstreich, dem Zar Peter II. zum Opfer fiel. In seiner Folge wurde die Fürstin zu einer der engsten Freundinnen der neuen Zarin Katharina II. Dieses freundschaftliche Verhältnis fand jedoch bald ein Ende, da sie mit den wechselnden Liebhabern der Zarin und deren Entourage nicht einverstanden war. Dennoch blieb sie eine loyale Anhängerin der Zarin. 1768 verließ die Fürstin mit kaiserlicher Genehmigung Russland, um eine ausgedehnte Reise durch Europa anzutreten. Sie ließ sich in Paris nieder, wo sie dank ihrer wissenschaftlichen und literarischen Reputation rasch in Verbindung zu den Aufklärerkreisen um Diderot und Voltaire trat. Von Frankreich aus reiste sie, die immer anglophil war, nach England und Schottland. Von 1777 bis 1779 lebte sie in Edinburgh. 1781 traf die Fürstin in Paris mit Benjamin Franklin zusammen. Er lud sie ein, als erste Frau Mitglied der American Philosophical Society zu werden. Die ausgedehnte Korrespondenz der beiden gehört zu den bedeutendsten Briefwechseln im Zeitalter der Aufklärung.
1782 kehrte die Fürstin Dashkova nach Russland zurück, wo sie von der Zarin freundschaftlich empfangen wurde. Unmittelbar nach ihrer Rückkehr wurde sie zur Direktorin der kaiserlichen Akademie der Künste und Wissenschaften ernannt. Die Fürstin war die erste Frau an der Spitze einer solchen Akademie. Es gelang ihr, die Respektabilität dieser Institution wiederherzustellen. 1784 wurde sie Präsidentin der neu geschaffenen Russischen Akademie, die an der Herausgabe eines sechsbändigen Wörterbuchs der russischen Sprache arbeitete. Bereits seit 1783 war die Fürstin Ehrenmitglied der kgl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Kurz vor dem Tod der Zarin kam es zum Bruch zwischen den beiden Frauen. Katharina warf der Fürstin vor, sie habe eine Tragödie voller revolutionärer Prinzipien von der Akademie publizieren lassen. Nach Katharinas Tod vertrieb der neue Zar Paul I. die Fürstin Dashkova, die er für mitverantwortlich an der Ermordung seines Vaters hielt, aus allen ihren Ämtern. Sie musste sich auf ihren Landsitz in der Nähe von Moskau zurückziehen, wo sie 1810 verstarb.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.04.2014 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 39.340,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Französische Schule um 1780
Bildnis der Fürstin Yekaterina Dashkova-Vorontsova (1743–1810),
oben links das Allianzwappen Dashkov-Vorontsov,
Öl auf Leinwand, 91 x 73,5 cm, gerahmt
Die hier dargestellte Fürstin Dashkova zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten am Hof der Zarin Katharina II. Als Tochter des Grafen Roman Larionovich Vorontsov gehörte sie einer der bedeutendsten russischen Adelsfamilien an. Schon früh war sie für ihre sprühende Intelligenz bekannt. Sie erhielt eine außergewöhnlich umfassende Erziehung und studierte Mathematik an der Moskauer Universität. 1759 wurde Yekaterina mit dem Fürsten Mikhail Ivanovich Dashkov vermählt, der jedoch bereits 1764 verstarb. 1762 spielte sie eine führende Rolle in dem Staatsstreich, dem Zar Peter II. zum Opfer fiel. In seiner Folge wurde die Fürstin zu einer der engsten Freundinnen der neuen Zarin Katharina II. Dieses freundschaftliche Verhältnis fand jedoch bald ein Ende, da sie mit den wechselnden Liebhabern der Zarin und deren Entourage nicht einverstanden war. Dennoch blieb sie eine loyale Anhängerin der Zarin. 1768 verließ die Fürstin mit kaiserlicher Genehmigung Russland, um eine ausgedehnte Reise durch Europa anzutreten. Sie ließ sich in Paris nieder, wo sie dank ihrer wissenschaftlichen und literarischen Reputation rasch in Verbindung zu den Aufklärerkreisen um Diderot und Voltaire trat. Von Frankreich aus reiste sie, die immer anglophil war, nach England und Schottland. Von 1777 bis 1779 lebte sie in Edinburgh. 1781 traf die Fürstin in Paris mit Benjamin Franklin zusammen. Er lud sie ein, als erste Frau Mitglied der American Philosophical Society zu werden. Die ausgedehnte Korrespondenz der beiden gehört zu den bedeutendsten Briefwechseln im Zeitalter der Aufklärung.
1782 kehrte die Fürstin Dashkova nach Russland zurück, wo sie von der Zarin freundschaftlich empfangen wurde. Unmittelbar nach ihrer Rückkehr wurde sie zur Direktorin der kaiserlichen Akademie der Künste und Wissenschaften ernannt. Die Fürstin war die erste Frau an der Spitze einer solchen Akademie. Es gelang ihr, die Respektabilität dieser Institution wiederherzustellen. 1784 wurde sie Präsidentin der neu geschaffenen Russischen Akademie, die an der Herausgabe eines sechsbändigen Wörterbuchs der russischen Sprache arbeitete. Bereits seit 1783 war die Fürstin Ehrenmitglied der kgl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Kurz vor dem Tod der Zarin kam es zum Bruch zwischen den beiden Frauen. Katharina warf der Fürstin vor, sie habe eine Tragödie voller revolutionärer Prinzipien von der Akademie publizieren lassen. Nach Katharinas Tod vertrieb der neue Zar Paul I. die Fürstin Dashkova, die er für mitverantwortlich an der Ermordung seines Vaters hielt, aus allen ihren Ämtern. Sie musste sich auf ihren Landsitz in der Nähe von Moskau zurückziehen, wo sie 1810 verstarb.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 09.04.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.03. - 09.04.2014 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.