Francesco Solimena und Werkstatt
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(Canale di Serino 1657–1747 Barra)
Die Geburt Christi,
Öl auf Leinwand, 219 x 169 cm, gerahmt
Provenienz:
Galerie H. J. Brungs, Berlin;
E. Remak, Berlin;
Privatsammlung, Düsseldorf;
Auktion Weinmüller, München, 24. Juni 1965, Lot 1452 (mit Gutachten von Hermann Voss als eigenhändiges Werk Solimenas);
Auktion Christie’s London, 7. Dezember 2010, Lot 27
Ausgestellt:
Berlin, Galerie Wertheim, Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Mai – Juni 1927, Nr. 132
Literatur:
Der Kunstwanderer, September 1926 - August 1927, S. 500 und 509, mit Abb.; N. Spinosa, Pittura napoletana del Settecento. Dal Barocco al Rococcò, Neapel, 1993, S. 107, unter Nr. 25
Wir danken Prof. Riccardo Lattuada für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes.
Die vorliegende Darstellung der Geburt Christi, mit Engeln, schwebenden Putti und der Verkündigung an die Hirten im Hintergrund ist ein charakteristisches Beispiel für Solimenas raffinierte barocke Bildkompositionen, die sich sowohl durch differenzierte Licht-Schattenkontraste als auch formale Strenge und Sinn für das Dekorative auszeichnen.
Eine fast identische Version des vorliegenden Gemäldes, mit etwas größeren Maßen (225 x 200 cm) wurde von Spinosa publiziert (siehe Literatur) und etwa in die Jahre 1705—1710 datiert. Laut Spinosa steht es stilistisch dem Gemälde Christus erscheint der Madonna (Cleveland Museum of Art, Ohio) am nächsten. Etwa in der selben Zeit sind auch die Szenen aus dem Marienleben für die Kirche Santa Maria Donnalbina in Neapel entstanden, datiert um 1700. In den frühen Jahren des 18. Jahrhunderts war der Künstler auf der Höhe seines Schaffens. In den Werken dieser Zeit, wie auch in der vorliegenden Komposition, zeigt sich ein an Maratta orientierter Klassizismus, für den Solimena große Bewunderung hegte. Sehr wahrscheinlich besuchte der Künstler 1701 Rom, wo er für den Kardinal Fabrizio Spada Varalli den Raub der Oreithyia (Galleria Spada, Rom) malte. Die Klarheit der Zeichnung und ausdrucksvolle Gestik spiegeln den römischen Klassizismus und ein neues Interesse an idealer Schönheit wieder.
09.04.2014 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-
Francesco Solimena und Werkstatt
(Canale di Serino 1657–1747 Barra)
Die Geburt Christi,
Öl auf Leinwand, 219 x 169 cm, gerahmt
Provenienz:
Galerie H. J. Brungs, Berlin;
E. Remak, Berlin;
Privatsammlung, Düsseldorf;
Auktion Weinmüller, München, 24. Juni 1965, Lot 1452 (mit Gutachten von Hermann Voss als eigenhändiges Werk Solimenas);
Auktion Christie’s London, 7. Dezember 2010, Lot 27
Ausgestellt:
Berlin, Galerie Wertheim, Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Mai – Juni 1927, Nr. 132
Literatur:
Der Kunstwanderer, September 1926 - August 1927, S. 500 und 509, mit Abb.; N. Spinosa, Pittura napoletana del Settecento. Dal Barocco al Rococcò, Neapel, 1993, S. 107, unter Nr. 25
Wir danken Prof. Riccardo Lattuada für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes.
Die vorliegende Darstellung der Geburt Christi, mit Engeln, schwebenden Putti und der Verkündigung an die Hirten im Hintergrund ist ein charakteristisches Beispiel für Solimenas raffinierte barocke Bildkompositionen, die sich sowohl durch differenzierte Licht-Schattenkontraste als auch formale Strenge und Sinn für das Dekorative auszeichnen.
Eine fast identische Version des vorliegenden Gemäldes, mit etwas größeren Maßen (225 x 200 cm) wurde von Spinosa publiziert (siehe Literatur) und etwa in die Jahre 1705—1710 datiert. Laut Spinosa steht es stilistisch dem Gemälde Christus erscheint der Madonna (Cleveland Museum of Art, Ohio) am nächsten. Etwa in der selben Zeit sind auch die Szenen aus dem Marienleben für die Kirche Santa Maria Donnalbina in Neapel entstanden, datiert um 1700. In den frühen Jahren des 18. Jahrhunderts war der Künstler auf der Höhe seines Schaffens. In den Werken dieser Zeit, wie auch in der vorliegenden Komposition, zeigt sich ein an Maratta orientierter Klassizismus, für den Solimena große Bewunderung hegte. Sehr wahrscheinlich besuchte der Künstler 1701 Rom, wo er für den Kardinal Fabrizio Spada Varalli den Raub der Oreithyia (Galleria Spada, Rom) malte. Die Klarheit der Zeichnung und ausdrucksvolle Gestik spiegeln den römischen Klassizismus und ein neues Interesse an idealer Schönheit wieder.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 09.04.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.03. - 09.04.2014 |