Lot Nr. 533


Antonio Bellucci


Antonio Bellucci - Alte Meister

(Pieve di Soligo 1654–1726)
Susanna und die Alten,
Öl auf Leinwand, 168 x 120 cm, gerahmt

Provenienz:
Arsène van Hoorde, Belgien (laut einem Klebezettel auf der Rückseite);
Lord Reg. Spellon (laut einer Beschriftung auf der Rückseite)

Die Inschrift, die sich auf Lord Reg. Spellon bezieht, ist nicht mehr sichtbar.

Ausgestellt:
Rovigo, Pinacoteca di Palazzo Roverella, Bortoloni, Piazzetta, Tiepolo il ‘700 Veneto, 30. Jänner–13. Juni 2010, Nr. 7

Antonio Bellucci wird zu Recht als einer der talentiertesten Maler des venezianischen Spätbarocks angesehen. Err war von emilianischen Künstlern, allen voran Carlo Cignani beeinflusst, dennoch sind die traditionellen Grenzen der Farbgebung venezianischer Prägung noch deutlich zu sehen. Anklänge an die früheren venezianischen Maler, wie Tizian und vor allem Veronese, sind in der Darstellung der Gewandfalten erkennbar. Die Architekturfragmente erinnern an Entwürfe von Palladio.
Das vorliegende Gemälde zeichnet sich durch eine gedämpfte einheitliche Lichtführung aus, die einen Unterschied zu seinen Frühwerken deutlich macht. Die Plastizität der Figuren wird durch einen einheitlichen Lichtfluss gedämpft, hier und da unterbrochen durch leuchtende Pinselstriche, die den Profilen mehr Volumen verleihen, strahlende und üppige Körper schaffen sowie Stoffe und Farbkompositionen, die vor Leuchtkraft vibrieren. Die vorliegende Komposition zeichnet sich durch einen freien Pinselstrich aus, besonders in den Kleidungsstücken, wo die leichten Schattierungen der Falten einen Kontrast schaffen. Bellucci spezialisierte sich auf die Darstellung nackter Figuren und gefälliger Formen. Dies spricht für eine späte Datierung des Gemäldes. Dafür spricht auch ein Hinweis auf die Provenienz des Gemäldes: Neben einem in einer Schrift des frühen 19. Jahrhunderts beschrifteten und am Rahmen angebrachten Zettel, der das Bild der Sammlung des Belgiers Arsène van Hoorde zuordnet, gibt es auf der rückseitigen Leinwand den nur teilweise und nicht sicher entzifferbaren Schriftzug „Lord Reg. Spellon“.

Das vorliegende Gemälde wurde wahrscheinlich in einem englischen Kontext geschaffen. Bellucci kam in London im Oktober 1716 an, auf den Spuren seiner ebenfalls aus dem Umkreis von Venedig stammenden Landsleute Sebastiano Ricci und Antonio Pellegrini. Noch im selben Jahr hat Bellucci bekanntlich einige Bilder für einen Auftraggeber in der Pall Mall geschaffen. Es folgten Aufträge für das Buckingham House und die bedeutenden Dekorationen in den Häusern von James Bridges, dem ersten Herzog von Chandos, im Jahr 1719. Im Juli 1722 verließ der Künstler London und kehrte nach Venedig zurück (siehe F. Magani: Antonio Bellucci. Catalogo ragionato, Rimini 1995, S. 51-57).

Das vorliegende Sujet findet sich auch in einer früheren Komposition von Bellucci, die zwischen 1690 und 1692 (vgl. F. Magani, ebd. 1995, S. 89) ausgeführt wurde. Möglicherweise wurdedas vorliegende Werk 1716 in London ausgeführt.

Provenienz:
Arsène van Hoorde, Belgien (laut einem Klebezettel auf der Rückseite);

Lord Reg. Spellon (laut einer Beschriftung auf der Rückseite) Antonio Bellucci wird zu Recht als einer der talentiertesten Maler des venezianischen Spä

09.04.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Antonio Bellucci


(Pieve di Soligo 1654–1726)
Susanna und die Alten,
Öl auf Leinwand, 168 x 120 cm, gerahmt

Provenienz:
Arsène van Hoorde, Belgien (laut einem Klebezettel auf der Rückseite);
Lord Reg. Spellon (laut einer Beschriftung auf der Rückseite)

Die Inschrift, die sich auf Lord Reg. Spellon bezieht, ist nicht mehr sichtbar.

Ausgestellt:
Rovigo, Pinacoteca di Palazzo Roverella, Bortoloni, Piazzetta, Tiepolo il ‘700 Veneto, 30. Jänner–13. Juni 2010, Nr. 7

Antonio Bellucci wird zu Recht als einer der talentiertesten Maler des venezianischen Spätbarocks angesehen. Err war von emilianischen Künstlern, allen voran Carlo Cignani beeinflusst, dennoch sind die traditionellen Grenzen der Farbgebung venezianischer Prägung noch deutlich zu sehen. Anklänge an die früheren venezianischen Maler, wie Tizian und vor allem Veronese, sind in der Darstellung der Gewandfalten erkennbar. Die Architekturfragmente erinnern an Entwürfe von Palladio.
Das vorliegende Gemälde zeichnet sich durch eine gedämpfte einheitliche Lichtführung aus, die einen Unterschied zu seinen Frühwerken deutlich macht. Die Plastizität der Figuren wird durch einen einheitlichen Lichtfluss gedämpft, hier und da unterbrochen durch leuchtende Pinselstriche, die den Profilen mehr Volumen verleihen, strahlende und üppige Körper schaffen sowie Stoffe und Farbkompositionen, die vor Leuchtkraft vibrieren. Die vorliegende Komposition zeichnet sich durch einen freien Pinselstrich aus, besonders in den Kleidungsstücken, wo die leichten Schattierungen der Falten einen Kontrast schaffen. Bellucci spezialisierte sich auf die Darstellung nackter Figuren und gefälliger Formen. Dies spricht für eine späte Datierung des Gemäldes. Dafür spricht auch ein Hinweis auf die Provenienz des Gemäldes: Neben einem in einer Schrift des frühen 19. Jahrhunderts beschrifteten und am Rahmen angebrachten Zettel, der das Bild der Sammlung des Belgiers Arsène van Hoorde zuordnet, gibt es auf der rückseitigen Leinwand den nur teilweise und nicht sicher entzifferbaren Schriftzug „Lord Reg. Spellon“.

Das vorliegende Gemälde wurde wahrscheinlich in einem englischen Kontext geschaffen. Bellucci kam in London im Oktober 1716 an, auf den Spuren seiner ebenfalls aus dem Umkreis von Venedig stammenden Landsleute Sebastiano Ricci und Antonio Pellegrini. Noch im selben Jahr hat Bellucci bekanntlich einige Bilder für einen Auftraggeber in der Pall Mall geschaffen. Es folgten Aufträge für das Buckingham House und die bedeutenden Dekorationen in den Häusern von James Bridges, dem ersten Herzog von Chandos, im Jahr 1719. Im Juli 1722 verließ der Künstler London und kehrte nach Venedig zurück (siehe F. Magani: Antonio Bellucci. Catalogo ragionato, Rimini 1995, S. 51-57).

Das vorliegende Sujet findet sich auch in einer früheren Komposition von Bellucci, die zwischen 1690 und 1692 (vgl. F. Magani, ebd. 1995, S. 89) ausgeführt wurde. Möglicherweise wurdedas vorliegende Werk 1716 in London ausgeführt.

Provenienz:
Arsène van Hoorde, Belgien (laut einem Klebezettel auf der Rückseite);

Lord Reg. Spellon (laut einer Beschriftung auf der Rückseite) Antonio Bellucci wird zu Recht als einer der talentiertesten Maler des venezianischen Spä


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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.04.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.03. - 09.04.2014

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