(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom) “Autoritratto” (Selbstportrait), um 1930, signiert G. de Chirico, rückseitig betitelt, signiert Giorgio de Chirico, mit einer notariellen Beglaubigung von Diego Gandolfo, Rom 6. April 1966, Öl auf Leinwand, 41 x 53 cm, gerahmt, (PP)

Das Werk ist bei der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico registriert. (Bestätigung der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, 16. September 2013 liegt vor)
Provenienz: Sammlung Galeotti, Lucca
Galleria La Bussola, Turin (rückseitig Aufkleber)
Galleria Gissi, Turin
Privatsammlung, Europa

Ausstellung: Turin, Galleria d’Arte La Bussola, Giorgio de Chirico, 19. April - 4. Mai 1958;
Turin, Galleria Gissi, de Chirico degli Anni ‘20, 1964, Ausst.-Kat. mit Abb. auf dem Frontdeckel (hier 1926 datiert)

Die Darstellung des Seins sowohl im Porträt als auch im Selbstporträt stellt Fragen wie „Wer bist du?“ und „Wer bin ich?“. In De Chiricos Oeuvre betrifft die Frage auch die Stellung des Dargestellten in Raum und Zeit. Durch die Bestimmung von dessen Unterscheidungsmerkmalen leitet der Künstler einen Erkennungsprozess ein, der noch einen zweiten, tiefergehenden verursacht: die Suche nach einer Identität sowie der Beziehung zwischen Physiognomie, Ausdruck und Sein. De Chirico führt diese Forschung über das herkömmliche Thema hinaus, indem er Fragen stellt, die - auch wenn sie ungelöst bleiben - uns dem großen Geheimnis des Lebens näher bringen.
Im Jahre 1921, als er die Funktion der Raumgestaltung in seinem, Renaissance-Vorbildern verpflichteten „Porträt am Fenster“ erklärte, argumentierte De Chirico: „Jenes Weltstück, das sie uns neben dem dargestellten Mann zeigt und das die sichtbar tiefe Wand von letzterem trennt, regt den Kopf und die Gedanken an, so dass die normalerweise nicht sehr abenteuerliche Gattung des Porträts ein Gefühl der Überraschung und Entdeckung vermittelt...“
(Giorgio De Chirico, Überlegungen zur antiken Malerei) (Aus dem Ausstellungskatalog “Giorgio de Chirico - IL RITRATTO - figura e forma”, Festung Montepulciano, 2013)