Otto Dix *
![Otto Dix * - Klassische Moderne Otto Dix * - Klassische Moderne](/fileadmin/lot-images/38K131128/normal/otto-dix-4198175.jpg)
(Gera 1891–1969 Singen) Der Erntewagen, Künstlersignum, datiert 1941, Öl, Tempera auf Holz, 80 x 100 cm, gerahmt, (PS)
Provenienz: Privatsammlung, Deutschland
Literatur: Fritz Löffler, Otto Dix, Werkverzeichnis der Gemälde, Recklinghausen 1981, Nr. 1941/14
Bereits im Herbst 1933 zieht sich Otto Dix in die “Innere Emigration” an den Bodensee zurück und setzt sich während der Kriegsjahre intensiv mit der altmeisterlichen Lasurmalerei auseinander. Dabei beschränkt er sich nicht nur technisch, sondern auch thematisch auf die altmeisterliche Manier. Ganz im Stile eines Ruisdael oder Altdorfer fasst Otto Dix nun seine Leidenschaft auf, was beim “Erntewagen” im Verhältnis Mensch-Natur, veranschaulicht wird. Wie in einer Altmeisterdarstellung sieht Dix die Landschaft übermächtig im Gegensatz zu den sehr klein dargestellten Menschen. “Die Landschaften von Dix geben keine Abbilder, sondern Konzentrationen und Steigerung der Wirklichkeit. Das geschieht auf mannigfache Weise: durch Ordnung der Details, durch Weglassen einzelner Partien, durch Überhöhung der wichtigsten Punkte und durch Verzicht auf Einbettung in die hüllende Atmosphäre, die dem Impressionismus so wichtig war. Neben charakteristischen Stilelementen der Meister der Donauschule verwendet die Dixsche Landschaftsmalerei im Verlaufe der Jahre auch Formgut des Barocks. So wird die Bildebene verlagert und die Landschaft aus der halben Vogelschau gegeben, womit sie eine größere Staffelung in die Tiefe erreicht.“ (...) „Nebel, Regenbogen, Wolkenballungen, Abendstimmung, winterliche Einsamkeit sind die typischen Themen des romantischen Frührealismus. Dix gelingt es, mit der Technik der deutschen Meister des sechzehnten Jahrhunderts, den Erfahrungen barocken Formgutes und dem Stimmungsgehalt des frühen neunzehnten Jahrhunderts als Erbe einen eigenen Stil zu schaffen, der in voller Lebendigkeit der Gegenwart verhaftet ist.” (Fritz Löffler, Otto Dix, Leben und Werk, Wiesbaden 1960, S. 103 u. 105)
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
28.11.2013 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 158.900,-
- Schätzwert:
-
EUR 140.000,- bis EUR 180.000,-
Otto Dix *
(Gera 1891–1969 Singen) Der Erntewagen, Künstlersignum, datiert 1941, Öl, Tempera auf Holz, 80 x 100 cm, gerahmt, (PS)
Provenienz: Privatsammlung, Deutschland
Literatur: Fritz Löffler, Otto Dix, Werkverzeichnis der Gemälde, Recklinghausen 1981, Nr. 1941/14
Bereits im Herbst 1933 zieht sich Otto Dix in die “Innere Emigration” an den Bodensee zurück und setzt sich während der Kriegsjahre intensiv mit der altmeisterlichen Lasurmalerei auseinander. Dabei beschränkt er sich nicht nur technisch, sondern auch thematisch auf die altmeisterliche Manier. Ganz im Stile eines Ruisdael oder Altdorfer fasst Otto Dix nun seine Leidenschaft auf, was beim “Erntewagen” im Verhältnis Mensch-Natur, veranschaulicht wird. Wie in einer Altmeisterdarstellung sieht Dix die Landschaft übermächtig im Gegensatz zu den sehr klein dargestellten Menschen. “Die Landschaften von Dix geben keine Abbilder, sondern Konzentrationen und Steigerung der Wirklichkeit. Das geschieht auf mannigfache Weise: durch Ordnung der Details, durch Weglassen einzelner Partien, durch Überhöhung der wichtigsten Punkte und durch Verzicht auf Einbettung in die hüllende Atmosphäre, die dem Impressionismus so wichtig war. Neben charakteristischen Stilelementen der Meister der Donauschule verwendet die Dixsche Landschaftsmalerei im Verlaufe der Jahre auch Formgut des Barocks. So wird die Bildebene verlagert und die Landschaft aus der halben Vogelschau gegeben, womit sie eine größere Staffelung in die Tiefe erreicht.“ (...) „Nebel, Regenbogen, Wolkenballungen, Abendstimmung, winterliche Einsamkeit sind die typischen Themen des romantischen Frührealismus. Dix gelingt es, mit der Technik der deutschen Meister des sechzehnten Jahrhunderts, den Erfahrungen barocken Formgutes und dem Stimmungsgehalt des frühen neunzehnten Jahrhunderts als Erbe einen eigenen Stil zu schaffen, der in voller Lebendigkeit der Gegenwart verhaftet ist.” (Fritz Löffler, Otto Dix, Leben und Werk, Wiesbaden 1960, S. 103 u. 105)
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
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petra.schaepers@dorotheum.de
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Klassische Moderne |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 28.11.2013 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 16.11. - 28.11.2013 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.