(Paris 1748-1825 Brüssel) Athena umgeben von Vestalinnen wird von Kriegern angegriffen, Entwurf zu einem antikisierenden Fries, Feder in Grau auf grundiertem Transparentpapier, 20,5 x 40,5 cm, Passep., gerahmt, (Sch)

Jacques-Louis David war seit 1766 als Mitarbeiter in der Werkstatt von Joseph-Marie Vien (Montpellier 1716-1809 Paris) tätig. 1774 wurde ihm für das Gemälde "Erasistratos erkennt die Ursache für das Leiden des Antiochus" der Prix de Rome verliehen, kurz darauf brach er mit Vien nach Italien auf, wo er bis 1780 blieb. Seine Beiträge für den Salon in Paris machten ihn bald einem breiten Publikum bekannt, 1783 wurde er als Mitglied in die Academie des Beaux-Arts aufgenomme.

Im Laufe der nächsten Jahre setzte sich David intensiv mit der griechischen Antike auseinander. Er freundete sich mit dem Archäologen Antoine Quatremère de Quincy (1755-1849) an, studierte die Schriften von Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) und besuchte das Herculaneum und Pompej. Die vorliegenden beiden Zeichnungen haben große Ähnlichkeit mit einigen Blättern aus Davids "Zwölf römischen Alben", die er während einer seiner ersten beiden Romreisen, um 1780 schuf.

Die Studien bezeugen Davids großes Interesse für die Archäologie und die Antike: die Figuren in den beiden Friesen stellen Variationen von Motiven auf antiken griechischen Vasen dar, wie sie David in der Publikation von Baron d'Hancarville "Antiquités etrusques, grecques et romaines" (1766-1767) studierte.

Literatur: Jean-Jacques Lévêque, Jacques-Louis David, ACR Edition, Paris 1989, S. 32 ff; Pierre Rosenberg/ Louis-Antoine Prat, Jacques-Louis David, 1748-1825: Catalogue raisonné des dessins, Leonardo Arte, Mailand 2002, S. 583, Blatt 21, Nr. 817: "Apollo und Ariadne umgeben von Sartyrn und Mänaden."