Lot Nr. 1300


Ferdinand Georg Waldmüller


Ferdinand Georg Waldmüller - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1793–1865) Der Liebesbrief, signiert, datiert Waldmüller 1849 (am Brief), Öl auf Leinwand, 76 x 61,5 cm, gerahmt, (Rei)

Abgebildet und verzeichnet in:
Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller, Leben-Schriften-Werke, Verlag Christian Brandstätter, Wien 1996, S.497, WVZ Nr. 797.

Gutachten von Prof. Dr. Rupert Feuchtmüller, 4. März 1980 vorhanden.

Provenienz:
Galerie Nissl, Eschen, Liechtenstein;
627. Kunstauktion, Dorotheum Wien, 11. März 1980, Los 154, Tafel XLIX;
Privatbesitz, Wien seit 1980.

Ferdinand Georg Waldmüller besuchte unregelmäßig die Akademie in Wien und war unter anderem Schüler von Johann Baptist Lampi. Seinen Lebensunterhalt verdiente der junge Künstler anfangs als Miniaturist, später als Kulissenmaler am Theater. Ab dem Jahre 1817 nahm er Unterricht bei Josef Lange in der Ölmalerei, sowie bei Johann Nepomuk Schödlberger in der Landschaftsmalerei. Ab 1825 stellte sich eine rege Reisetätigkeit, vor allem nach Italien, ein. Neben der Porträtmalerei, gewannen die Landschaftsdarstellungen immer mehr an Bedeutung. Nachdem Waldmüller das Naturstudium gegenüber dem akademischen Kopieren alter Meister bevorzugte, geriet er mit der Akademie, wo er seit 1829 Kustos war und Privatunterricht gab, immer mehr in Konflikt. So vertrat er seine Lehrmethode gegen den historisierenden Unterrichtsbetrieb auch in der Streitschrift „Vorschläge zur Reform der Österreichischen Kaiserlichen Akademie der bildenden Künste“ im Jahre 1849 (Vgl. Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 35, Leipzig 1942, . S. 74-75).
Im selben Jahr entstand auch das Gemälde „Der Liebesbrief“. Zwei junge Frauen sind in die Lektüre eines Briefes vertieft, wobei das Mädchen in Rot die Gefühlsregungen ihrer Freundin beobachtet. Liebevoll hat sie ihr die Hand auf die Schultern gelegt. Das Kleidungsstück der Briefleserin ist herabgerutscht und entblößt die rechte Schulter. Die beiden jungen Frauen sind von Dunkelheit umgeben, nur eine Kerze, die sie vor den Brief halten, spendet Licht. Das Kerzenlicht verursacht einen ganz reizvollen Effekt und schafft eine gelbe, warme Atmosphäre. Mit großer Virtuosität malt Waldmüller die verdeckte, durch das Blatt durchscheinende Lichtquelle. Das Licht lässt die Figuren körperlich und plastisch erscheinen. Theatralisch wird die kompakte Komposition in Szene gesetzt. Im Mittelpunkt stehen die Gesichter und Gefühlsregungen der Frauen. Somit steht das erzählerische Moment neben der großen Feinheit und Stofflichkeit wie immer bei Waldmüller im Vordergrund.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.10.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 244.300,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 250.000,-

Ferdinand Georg Waldmüller


(Wien 1793–1865) Der Liebesbrief, signiert, datiert Waldmüller 1849 (am Brief), Öl auf Leinwand, 76 x 61,5 cm, gerahmt, (Rei)

Abgebildet und verzeichnet in:
Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller, Leben-Schriften-Werke, Verlag Christian Brandstätter, Wien 1996, S.497, WVZ Nr. 797.

Gutachten von Prof. Dr. Rupert Feuchtmüller, 4. März 1980 vorhanden.

Provenienz:
Galerie Nissl, Eschen, Liechtenstein;
627. Kunstauktion, Dorotheum Wien, 11. März 1980, Los 154, Tafel XLIX;
Privatbesitz, Wien seit 1980.

Ferdinand Georg Waldmüller besuchte unregelmäßig die Akademie in Wien und war unter anderem Schüler von Johann Baptist Lampi. Seinen Lebensunterhalt verdiente der junge Künstler anfangs als Miniaturist, später als Kulissenmaler am Theater. Ab dem Jahre 1817 nahm er Unterricht bei Josef Lange in der Ölmalerei, sowie bei Johann Nepomuk Schödlberger in der Landschaftsmalerei. Ab 1825 stellte sich eine rege Reisetätigkeit, vor allem nach Italien, ein. Neben der Porträtmalerei, gewannen die Landschaftsdarstellungen immer mehr an Bedeutung. Nachdem Waldmüller das Naturstudium gegenüber dem akademischen Kopieren alter Meister bevorzugte, geriet er mit der Akademie, wo er seit 1829 Kustos war und Privatunterricht gab, immer mehr in Konflikt. So vertrat er seine Lehrmethode gegen den historisierenden Unterrichtsbetrieb auch in der Streitschrift „Vorschläge zur Reform der Österreichischen Kaiserlichen Akademie der bildenden Künste“ im Jahre 1849 (Vgl. Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 35, Leipzig 1942, . S. 74-75).
Im selben Jahr entstand auch das Gemälde „Der Liebesbrief“. Zwei junge Frauen sind in die Lektüre eines Briefes vertieft, wobei das Mädchen in Rot die Gefühlsregungen ihrer Freundin beobachtet. Liebevoll hat sie ihr die Hand auf die Schultern gelegt. Das Kleidungsstück der Briefleserin ist herabgerutscht und entblößt die rechte Schulter. Die beiden jungen Frauen sind von Dunkelheit umgeben, nur eine Kerze, die sie vor den Brief halten, spendet Licht. Das Kerzenlicht verursacht einen ganz reizvollen Effekt und schafft eine gelbe, warme Atmosphäre. Mit großer Virtuosität malt Waldmüller die verdeckte, durch das Blatt durchscheinende Lichtquelle. Das Licht lässt die Figuren körperlich und plastisch erscheinen. Theatralisch wird die kompakte Komposition in Szene gesetzt. Im Mittelpunkt stehen die Gesichter und Gefühlsregungen der Frauen. Somit steht das erzählerische Moment neben der großen Feinheit und Stofflichkeit wie immer bei Waldmüller im Vordergrund.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 16.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.