Lot Nr. 1292


Daniel Fohr


Daniel Fohr - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Heidelberg 1801–1862 Baden- Baden) “Mazeppa”, signiert, datiert D. Fohr. Muenchen 1836, Öl auf Leinwand, 118 x 155 cm, gerahmt, (Rei)

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus, 1979, Bd. I,1 S.332, Nr. 4. Thieme-Becker, Künstlerlexikon, Leipzig 1924, Bd. XII, S.144f.

Der Maler Daniel Fohr studierte zunächst Theologie und wandte sich dann, nach den glänzenden Erfolgen seines älteren Bruders Karl Philipp Fohr als Maler, ebenfalls der Malerei zu. Insbesondere nach seiner Reise in die Schweiz widmete er sich der Landschaftsmalerei, die er u. a. im Verkehr mit Carl Rottmann pflegte. 1829 ging er nach München, studierte bei Peter Cornelius an der dortigen Akademie der Künste und geriet unter den Einfluss Christian Morgensterns und Carl Rottmanns. In den 1840er Jahren übersiedelte er nach Baden, wo er zum Großherzoglichen Hofmaler ernannt wurde. (vgl. Thieme Becker S. 144). “Seine Werke zeichnen sich durch die Kombination großzügig angelegten Tiefenraums und zarter Farb- und Lichtgebung aus, die als Synthese zwischen Spätklassizismus und Romantik verstanden werden kann.” (Saur, Allgemeines Künstlerlexikon, Leipzig 2004, Bd. 41 S. 505). Das vorliegende Gemälde, das auch als Vorlage zu einem Stich von Johann Poppel (1807–1882) diente, zählt zu “den wichtigsten Werken” des Künstlers (Thieme Becker, S.144). Die auf dem Bild dargestellte Szene zeigt eine legendäre Episode aus dem Leben des polnischen Edelmannes Ivan Stepanovich Mazepa, der, als er am Hofe des polnischen Königs Johann Kasimirs in Warschau tätig war, ein Liebesverhältnis mit einer verheirateten Frau begann. Als der gehörnte Ehemann hinter das Verhältnis kam, band er Mazepa nackt rücklings auf ein ungezähmtes Pferd, das ihn galoppierend hinweg trug und er von Kosaken gerettet wurde. Das Thema, in Westeuropa erstmals von Voltaire vorgestellt, wurde wesentlich durch Lord Byrons gleichnamigen Versepos zum Ausgangspunkt vielfacher Behandlung durch so berühmte Maler, Dichter und Komponisten wie Eugene Delacroix, Theodore Gericault, Victor Hugo, Alexander Puschkin, Bert Brecht, Peter Tschaikowsky und Franz Liszt.

Provenienz:
Aus bayerischem Schlossbesitz überlieferte Besitzerfolge im selben Schloss: Anton Freiherr von Schrenck-Notzing, Kgl. bayr. Appellationsrat (1800–1875) und seine Frau Johanna, geb. Freiin von Asch (1809–1842); Leopold Freiherr Schrenck-Notzing, Kgl. bayr, Major, Herr auf Schloss Haggn (1835–1920); Hedwig Freifrau von Berchem, geb. Schenk Freiin von Stauffenberg (1883–1944); Marilies Falck, geb. Freiin von Berchem (1910–2009).

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.10.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 32.020,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Daniel Fohr


(Heidelberg 1801–1862 Baden- Baden) “Mazeppa”, signiert, datiert D. Fohr. Muenchen 1836, Öl auf Leinwand, 118 x 155 cm, gerahmt, (Rei)

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus, 1979, Bd. I,1 S.332, Nr. 4. Thieme-Becker, Künstlerlexikon, Leipzig 1924, Bd. XII, S.144f.

Der Maler Daniel Fohr studierte zunächst Theologie und wandte sich dann, nach den glänzenden Erfolgen seines älteren Bruders Karl Philipp Fohr als Maler, ebenfalls der Malerei zu. Insbesondere nach seiner Reise in die Schweiz widmete er sich der Landschaftsmalerei, die er u. a. im Verkehr mit Carl Rottmann pflegte. 1829 ging er nach München, studierte bei Peter Cornelius an der dortigen Akademie der Künste und geriet unter den Einfluss Christian Morgensterns und Carl Rottmanns. In den 1840er Jahren übersiedelte er nach Baden, wo er zum Großherzoglichen Hofmaler ernannt wurde. (vgl. Thieme Becker S. 144). “Seine Werke zeichnen sich durch die Kombination großzügig angelegten Tiefenraums und zarter Farb- und Lichtgebung aus, die als Synthese zwischen Spätklassizismus und Romantik verstanden werden kann.” (Saur, Allgemeines Künstlerlexikon, Leipzig 2004, Bd. 41 S. 505). Das vorliegende Gemälde, das auch als Vorlage zu einem Stich von Johann Poppel (1807–1882) diente, zählt zu “den wichtigsten Werken” des Künstlers (Thieme Becker, S.144). Die auf dem Bild dargestellte Szene zeigt eine legendäre Episode aus dem Leben des polnischen Edelmannes Ivan Stepanovich Mazepa, der, als er am Hofe des polnischen Königs Johann Kasimirs in Warschau tätig war, ein Liebesverhältnis mit einer verheirateten Frau begann. Als der gehörnte Ehemann hinter das Verhältnis kam, band er Mazepa nackt rücklings auf ein ungezähmtes Pferd, das ihn galoppierend hinweg trug und er von Kosaken gerettet wurde. Das Thema, in Westeuropa erstmals von Voltaire vorgestellt, wurde wesentlich durch Lord Byrons gleichnamigen Versepos zum Ausgangspunkt vielfacher Behandlung durch so berühmte Maler, Dichter und Komponisten wie Eugene Delacroix, Theodore Gericault, Victor Hugo, Alexander Puschkin, Bert Brecht, Peter Tschaikowsky und Franz Liszt.

Provenienz:
Aus bayerischem Schlossbesitz überlieferte Besitzerfolge im selben Schloss: Anton Freiherr von Schrenck-Notzing, Kgl. bayr. Appellationsrat (1800–1875) und seine Frau Johanna, geb. Freiin von Asch (1809–1842); Leopold Freiherr Schrenck-Notzing, Kgl. bayr, Major, Herr auf Schloss Haggn (1835–1920); Hedwig Freifrau von Berchem, geb. Schenk Freiin von Stauffenberg (1883–1944); Marilies Falck, geb. Freiin von Berchem (1910–2009).

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 16.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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