Lot Nr. 1262


Viktor Zarubin


Viktor Zarubin - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Charkov 1866–1928 Leningrad) Motiv aus der Normandie, kyrillisch signiert, rückseitig Etikett der St. Petersburger Rahmen- und Möbelwerkstatt von Semen Abrosimov, Öl auf Leinwand, 76 x 89 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz Wien, vom Vater des jetzigen Besitzers in Leningrad in den 1970er Jahren erworben

Dieses Bild fasziniert durch die in ihm steckende Kraft, durch enorme innere Spannung der lakonisch erfassten Formen und energische Pinselbewegungen. Das Licht an der Nordseeküste verdeutlicht die Formen, betont hohe Dramatik in den Umrissen der Häuser und der Figuren und in der Bewegung der Wolken – das ist die Normandie von Viktor Zarubin. Als Ausnahmekünstler innerhalb der russischen Malerschule kreierte er in zwei Dekaden einen Normandiezyklus, dessen Kraft und Emotionalität seine Bilder auch innerhalb der großen Tradition der Normandiedarstellungen zum einmaligen Phänomen machen.
Zarubin ging 1893 nach Paris, wo er bis 1896 die Académie Julian besuchte. Von seinen französischen und amerikanischen Kollegen, aber auch von den russischen Künstlern, deren Kolonie in der Normandie seit den 1860er Jahren existierte, lernte Zarubin die Bretagne und die Normandie lieben und malen. Seit dieser Zeit wurde seine Liebe zwischen der nordfranzösischen Küste und der ukrainischen Steppe geteilt.
Zarubin malte schon in den 1890er seine Hauptthemen, zur Vollkommenheit des Stils brachte er es aber erst später. Nachdem er sich in Frankreich mit den neuesten Kunstbewegungen des Postimpressionismus, des Symbolismus, des Cloisonnismus der Kunstgruppe um Paul Gauguin in Pont-Aven bekannt machte, wurde er nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg Schüler des großen russischen Landschaftsmalers Archip Kuindzhi, der seinen Nachfolgern die romantisch-poetische Naturauffassung und Bedeutung des Lichteffekts in der Darstellung des Bildmotivs vermittelte. Zarubin beteiligt sich an mehreren Ausstellungen, 1909 wurde er ordentliches Mitglied der Kunstakademie, danach Sekretär der Petersburger Gesellschaft zur Förderung der Künste. Als er sich in den 1910er Jahren wieder für längere Zeit in Frankreich aufhielt, kreierte er seine besten Werke.
Das Thema der auf ihre Männer an der Küste wartenden Frauen faszinierte Zarubin durch seine Emotionalität. Der Künstler wandte sich ihm mehrmals zu. Da Zarubin stets seine Werke signierte, aber nur selten datierte, erlauben es allein die Qualität der Ausführung und die Entwicklung des individuellen Stils, eine Datierung vorzunehmen. Die besonders hohe Qualität des Werkes lässt die Ausführung in den 1910er Jahren vermuten.
Der etwas frühere Rahmen der berühmten Petersburger Rahmen- und Möbelwerkstatt von Semen Abrosimov wurde an die Bildmaße angepasst.

Wir danken Dr. Olga Sugrobova-Roth für die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.10.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 110.100,-
Schätzwert:
EUR 90.000,- bis EUR 120.000,-

Viktor Zarubin


(Charkov 1866–1928 Leningrad) Motiv aus der Normandie, kyrillisch signiert, rückseitig Etikett der St. Petersburger Rahmen- und Möbelwerkstatt von Semen Abrosimov, Öl auf Leinwand, 76 x 89 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz Wien, vom Vater des jetzigen Besitzers in Leningrad in den 1970er Jahren erworben

Dieses Bild fasziniert durch die in ihm steckende Kraft, durch enorme innere Spannung der lakonisch erfassten Formen und energische Pinselbewegungen. Das Licht an der Nordseeküste verdeutlicht die Formen, betont hohe Dramatik in den Umrissen der Häuser und der Figuren und in der Bewegung der Wolken – das ist die Normandie von Viktor Zarubin. Als Ausnahmekünstler innerhalb der russischen Malerschule kreierte er in zwei Dekaden einen Normandiezyklus, dessen Kraft und Emotionalität seine Bilder auch innerhalb der großen Tradition der Normandiedarstellungen zum einmaligen Phänomen machen.
Zarubin ging 1893 nach Paris, wo er bis 1896 die Académie Julian besuchte. Von seinen französischen und amerikanischen Kollegen, aber auch von den russischen Künstlern, deren Kolonie in der Normandie seit den 1860er Jahren existierte, lernte Zarubin die Bretagne und die Normandie lieben und malen. Seit dieser Zeit wurde seine Liebe zwischen der nordfranzösischen Küste und der ukrainischen Steppe geteilt.
Zarubin malte schon in den 1890er seine Hauptthemen, zur Vollkommenheit des Stils brachte er es aber erst später. Nachdem er sich in Frankreich mit den neuesten Kunstbewegungen des Postimpressionismus, des Symbolismus, des Cloisonnismus der Kunstgruppe um Paul Gauguin in Pont-Aven bekannt machte, wurde er nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg Schüler des großen russischen Landschaftsmalers Archip Kuindzhi, der seinen Nachfolgern die romantisch-poetische Naturauffassung und Bedeutung des Lichteffekts in der Darstellung des Bildmotivs vermittelte. Zarubin beteiligt sich an mehreren Ausstellungen, 1909 wurde er ordentliches Mitglied der Kunstakademie, danach Sekretär der Petersburger Gesellschaft zur Förderung der Künste. Als er sich in den 1910er Jahren wieder für längere Zeit in Frankreich aufhielt, kreierte er seine besten Werke.
Das Thema der auf ihre Männer an der Küste wartenden Frauen faszinierte Zarubin durch seine Emotionalität. Der Künstler wandte sich ihm mehrmals zu. Da Zarubin stets seine Werke signierte, aber nur selten datierte, erlauben es allein die Qualität der Ausführung und die Entwicklung des individuellen Stils, eine Datierung vorzunehmen. Die besonders hohe Qualität des Werkes lässt die Ausführung in den 1910er Jahren vermuten.
Der etwas frühere Rahmen der berühmten Petersburger Rahmen- und Möbelwerkstatt von Semen Abrosimov wurde an die Bildmaße angepasst.

Wir danken Dr. Olga Sugrobova-Roth für die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 16.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.