Lot Nr. 1224


Carl Schuch


(Wien 1846–1903) Blick auf den Dachstein von der Hinteren Scharwandalm aus, signiert, datiert C. Schuch (1)868, Öl auf Leinwand, 35 x 44 cm, gerahmt, (Rei)

Ergänzung: es könnte sich bei dieser Ansicht auch um die Holzmeister-Alm an der „Gosau-Lacke“ handeln.

Provenienz:
583. Kunstauktion, Dorotheum Wien 18. März 1969, Los 120, (Abbildung Tafel 75)

Wir danken Dr. Roland Dorn für die wissenschaftliche Unterstützung

Der Blick fällt von Norden, von der Gosauer Seite, aufs Dachsteinmassiv – aber ganz sicher nicht von der Zwieselalm. Damit „geht sich die Ansicht des Brettkogels nicht aus“, wie Walter Laserer versichert. Seiner Meinung nach bot sich diese Aussicht von der Hinteren Scharwandalm mit dem Brettkogel zur Linken und dem bewaldeten Halskogel zur Rechten; die Alm wurde aufgelassen, als die Wasserquelle versiegte. – Das Salzkammergut hatte sich Schuch bereits 1866 entdeckt, noch zeit seines Studiums an der Wiener Kunstakademie; es blieb auch nach seinem Wechsel in die Obhut Ludwig Halauskas sein bevorzugter Inspirationsquell. <br>
<br>Signatur und Datierung des Gemäldes sind für Werke Schuchs aus den späten 60er Jahre ebenso charakteristisch wie die malerischen bzw. maltechnischen Unterschiede zwischen den Arbeiten aus diesen Jahren: Zusammenhang erschließt sich retrospektiv eher aus Daten und deren dokumentiertem Kontext als aus den Werken. Paradebeispiel hierfür ist die erste Ausstellung, die Schuch mit eigenen Arbeiten beschickt zu haben scheint; dafür genügt es zu verknüpfen, was evident zusammengehört: In der „I. Großen Internationalen Kunstausstellung“ im Künstlerhause zu Wien zeigte im April 1869 „ein Karl Schuch“, Landschaftsmaler aus Wien, ein „Motiv am vorderen Gosau-See“ (180 fl.) und ein „Hochgebirgsterrain“ (150 fl.). Dabei muss es sich nicht unbedingt um dieses Gemälde handeln (es existieren Alternativen), aber immerhin … <br>De facto nachweisbar (samt Abbildung) ist dieses Gemälde erstmals 1969 im Dorotheum, dann 1970 bei Neumeister. Seine erste Erwähnung datiert vermutlich drei Jahrzehnte früher: 1936 befand es sich, wie einer Aktennotiz Franz Martin Haberditzls, seinerzeit Direktor der Österreichischen Galerie im Belvedere, zu entnehmen ist, noch im Nachlaß des Künstlers, bei dessen Witwe. Nach deren Tod war es im Besitz ihrer Nachbarn in Gumpoldskirchen, die es offenbar Jahre später zur Versteigerung ins Dorotheum gaben. <br><br>Im Carl Schuch-Archiv / Nachlaß Claus Korte ist das Gemälde in Faszikel B.16 nachgewiesen. Roland Dorn Carl Schuch-Gesellschaft, Zürich Head of Research 


Mit herzlichem Dank an Walter Laserer und Martin Achrainer, die bei der Klärung des Sujets behilflich waren.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.10.2013 - 18:00

Schätzwert:
EUR 5.000,- bis EUR 7.000,-

Carl Schuch


(Wien 1846–1903) Blick auf den Dachstein von der Hinteren Scharwandalm aus, signiert, datiert C. Schuch (1)868, Öl auf Leinwand, 35 x 44 cm, gerahmt, (Rei)

Ergänzung: es könnte sich bei dieser Ansicht auch um die Holzmeister-Alm an der „Gosau-Lacke“ handeln.

Provenienz:
583. Kunstauktion, Dorotheum Wien 18. März 1969, Los 120, (Abbildung Tafel 75)

Wir danken Dr. Roland Dorn für die wissenschaftliche Unterstützung

Der Blick fällt von Norden, von der Gosauer Seite, aufs Dachsteinmassiv – aber ganz sicher nicht von der Zwieselalm. Damit „geht sich die Ansicht des Brettkogels nicht aus“, wie Walter Laserer versichert. Seiner Meinung nach bot sich diese Aussicht von der Hinteren Scharwandalm mit dem Brettkogel zur Linken und dem bewaldeten Halskogel zur Rechten; die Alm wurde aufgelassen, als die Wasserquelle versiegte. – Das Salzkammergut hatte sich Schuch bereits 1866 entdeckt, noch zeit seines Studiums an der Wiener Kunstakademie; es blieb auch nach seinem Wechsel in die Obhut Ludwig Halauskas sein bevorzugter Inspirationsquell. <br>
<br>Signatur und Datierung des Gemäldes sind für Werke Schuchs aus den späten 60er Jahre ebenso charakteristisch wie die malerischen bzw. maltechnischen Unterschiede zwischen den Arbeiten aus diesen Jahren: Zusammenhang erschließt sich retrospektiv eher aus Daten und deren dokumentiertem Kontext als aus den Werken. Paradebeispiel hierfür ist die erste Ausstellung, die Schuch mit eigenen Arbeiten beschickt zu haben scheint; dafür genügt es zu verknüpfen, was evident zusammengehört: In der „I. Großen Internationalen Kunstausstellung“ im Künstlerhause zu Wien zeigte im April 1869 „ein Karl Schuch“, Landschaftsmaler aus Wien, ein „Motiv am vorderen Gosau-See“ (180 fl.) und ein „Hochgebirgsterrain“ (150 fl.). Dabei muss es sich nicht unbedingt um dieses Gemälde handeln (es existieren Alternativen), aber immerhin … <br>De facto nachweisbar (samt Abbildung) ist dieses Gemälde erstmals 1969 im Dorotheum, dann 1970 bei Neumeister. Seine erste Erwähnung datiert vermutlich drei Jahrzehnte früher: 1936 befand es sich, wie einer Aktennotiz Franz Martin Haberditzls, seinerzeit Direktor der Österreichischen Galerie im Belvedere, zu entnehmen ist, noch im Nachlaß des Künstlers, bei dessen Witwe. Nach deren Tod war es im Besitz ihrer Nachbarn in Gumpoldskirchen, die es offenbar Jahre später zur Versteigerung ins Dorotheum gaben. <br><br>Im Carl Schuch-Archiv / Nachlaß Claus Korte ist das Gemälde in Faszikel B.16 nachgewiesen. Roland Dorn Carl Schuch-Gesellschaft, Zürich Head of Research 


Mit herzlichem Dank an Walter Laserer und Martin Achrainer, die bei der Klärung des Sujets behilflich waren.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 16.10.2013