(Entrien bei Belfast 1819–1878 San Francisco) Abendstimmung über einer Küstenlandschaft (Philadelphia Harbor), signiert J. Hamilton, rückseitig eigenhändig bezeichnet Evening on the Seashore JasHamilton Philada 1864, Öl auf Leinwand, 68,5 x 106,7 cm, gerahmt, (W)

James Hamilton war Sohn schottischer Eltern, die 1834 nach Philadelphia ausgewandert sind. Künstlerisch war Hamilton wohl weitgehend Autodidakt, sein späterer Förderer John Sartain behauptete jedoch, dass er von den besten Lehrern in Philadelphia ausgebildet worden sei. In jedem Fall schulte Hamilton seine Fähigkeiten an Graphiken, Illustrationen und englischen Künstlerhandbüchern. Mit den ersten Aquarellen erregte er die Aufmerksamkeit einiger bedeutender Maler Philadelphias. Um 1840 etablierte sich Hamilton als Illustrator, Marinemaler und Zeichenlehrer. Zu seinen bekanntesten Schülern gehörten die Brüder Thomas und Edward Moran. Sein großes Vorbild war der englische Maler William Turner. Vor allem die dramatischen Lichteffekte in dessen Seestücken und Küstenlandschaften übernimmt Hamilton in seine Werke. Seine bevorzugten Motive sind Sturm- oder Gefechtsszenen, die die Gewalt der Elemente schildern. In den 50er Jahren gelang es Hamilton sich als Maler zu etablieren. Er malte am großen „Cyclorama von Nordamerika“ mit. Die kräftige Malweise, die dramatisierende Farbwahl, der freie Pinselstrich und der eher pastose Farbauftrag sowie die Konzentration auf das Naturgeschehen ohne genrehafte Details offenbaren einen ganz eigenen amerikanischen Impressionismus. Hamilton wird als „amerikanischer Turner“ bezeichnet. Er malte Seestücke, Küstenlandschaften, Strandszenen, Landschaften, Genreszenen, Historienbilder und Portraits. Neben den Ölbildern entstand auch ein großes aquarellistisches und illustratorisches Werk (Vgl. K.G.Saur/de Gruyter, Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 68, Berlin – New York 2011, S. 475 und 476).