(England 1768-1842) Marinestück, signiert T. Buttersworth, Öl auf Leinwand, 43,5 x 53,5 cm, gerahmt (Rahmen beschädigt), (W)

Thomas Buttersworth war ein Englischer Marinemaler und Vater oder Großvater von James Edward Buttersworth. Diente von 1795-1800 in der Royal Navy. Zum bekannten Themenkreis gehörten neben Kauffahrtszenen und stimmungsvollen Seestücken besonders Linienschiffe in Küstennähe oder Seeschlachten, die sich mit zahlreichen Episoden auf den zeitgenössischen Seekrieg Englands gegen Frankreich und Spanien beziehen.
Daneben sind Historien um Georg IV. auf panoramaartiger Bildanlage bekannt. Buttersworth malte mehrfach Pendants. Seine Marinelaufbahn prägte eine realistische schiffbautechnische Wiedergabe und ein sachliches Beobachtungsvermögen von Kriegsaktionen, was seinen Erfolg beim sachverständigen Publikum erklärt.

Die künstlerische Ausführung steht in der Tradition der englischen Marinemaler Robert Dodd, Thomas Luny und Nicholas Pockock. Besondere Reminiszenzen an die ältere englische und die holländische Schule des späten 17. Jahrhunderts sind Helldunkel-Effekte und der tiefe Horizont. Meist stellte Buttersworth die mäßig bewegte See dar, auf der die Schiffe häufig unter vollem Tuch fahren. Zu den signifikanten Stilmerkmalen zählen die weit ausladenden Wasserbahnen und die Vorliebe für Lichteffekte. Wann Buttersworth nach Amerika auswanderte ist nicht bekannt. Durch den englisch-amerikanischen Seekrieg 1812-1815 fand er hier wieder als Dokumentarist der Seeschlachten ein Betätigungsfeld. In seinem Spätwerk wandte er sich gelegentlich der Yachtenmalerei zu und entwickelte ein kräftiges und opakes Kolorit. Buttersworth brachte mit seinem in englischer und holländischer Tradition stehenden Stil den europäischen Einfluss nach Amerika und gilt somit als Bindeglied zwischen der englischen und amerikanischen Marinemalerei (Vgl. K. G. Saur, Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 15, München-Leipzig 1997, S 386 und 387).