Lot Nr. 60


Ensemble aus Typenmöbeln der "Frankfurter Küche", Entwurf Margarete Schütte-Lihotzky 1926,


für Grumbach, Frankfurt (zugeschrieben); für das städtische Hochbauamt, Frankfurt. Gesamtmaße: Höhe ca. 230 cm, Breite ca. 215 cm, Tiefe ca. 300 cm. Verschiedene Holzarten, je nach Verwendungszweck ausgesucht (z. B. Eichenholz gegen Ungeziefer, Buchenholz für die Arbeitsplatte, Weichholz für die Rahmenkonstruktion), blau lackiert, Waschbecken Metallguss, Linoleum. Die Küche stammt aus der Siedlung Praunheim, welche die erste der geplanten Großsiedlungen und Teil des sog. Niddatalprojektes des Neuen Frankfurts war. Vor diesem Hintergrund wird die Siedlung auch häufig in der Fachliteratur als großes "Versuchslabor" bezeichnet.

Gesamtplanung: Ernst May, Herbert Brehm und Wolfgang Banger. "Abteilung Typisierung" des städtischen Hochbauamtes Frankfurt u. a. Zuständig für die Entwicklung der Frankfurter Küche: Margarete Schütte-Lihotzky. Die Siedlung entstand in 3 Bauabschnitten in den Jahren 1926-1928/29. Damit zählt die angebotene Küche zu den ersten/frühesten ihrer Art. Vor diesem Hintergrund ist auch das originale Spülbecken besonders zu erwähnen. Das selten erhaltene, mit Gips ausgegossene Spülbecken aus segmentiert gebogenem und verlötetem Edelstahl mit Messingabläufen stellt insofern eine Besonderheit dar, da zu dieser Zeit typischerweise Spülen aus Keramik oder emailliertem Stahl hergestellt wurden.

Die Edelstahlspüle, wie wir sie heute kennen, wurde (zumindest deutschlandweit) erst ab den 1950er Jahren in Masse produziert (siehe auch Firma Blanco), womit man auch bei diesem Detail einen gewissen Vorbild-Charakter sehen kann. In den späteren Siedlungen wie z. B. der Römerstadt des Neuen Frankfurts wurde - insbesondere aus Kostengründen- regelmäßig auf die kostengünstigeren Keramikbecken als Ausstattung der Küche zurückgegriffen. Ebenfalls erhalten ist die Putzkiste, deren Deckel gleichermaßen das Abtropfblech/ Abtropffläche zur angrenzenden Spüle darstellt. Das Schüttelelement - das sich vermutlich in einem Unterschrank oder in einem Einzelschrank befunden hat - ist nicht mehr erhalten.

Experte: Mathias Harnisch, MA Mathias Harnisch, MA
+43-1-515 60-242

Mathias.Harnisch@dorotheum.at

02.11.2017 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 12.500,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-

Ensemble aus Typenmöbeln der "Frankfurter Küche", Entwurf Margarete Schütte-Lihotzky 1926,


für Grumbach, Frankfurt (zugeschrieben); für das städtische Hochbauamt, Frankfurt. Gesamtmaße: Höhe ca. 230 cm, Breite ca. 215 cm, Tiefe ca. 300 cm. Verschiedene Holzarten, je nach Verwendungszweck ausgesucht (z. B. Eichenholz gegen Ungeziefer, Buchenholz für die Arbeitsplatte, Weichholz für die Rahmenkonstruktion), blau lackiert, Waschbecken Metallguss, Linoleum. Die Küche stammt aus der Siedlung Praunheim, welche die erste der geplanten Großsiedlungen und Teil des sog. Niddatalprojektes des Neuen Frankfurts war. Vor diesem Hintergrund wird die Siedlung auch häufig in der Fachliteratur als großes "Versuchslabor" bezeichnet.

Gesamtplanung: Ernst May, Herbert Brehm und Wolfgang Banger. "Abteilung Typisierung" des städtischen Hochbauamtes Frankfurt u. a. Zuständig für die Entwicklung der Frankfurter Küche: Margarete Schütte-Lihotzky. Die Siedlung entstand in 3 Bauabschnitten in den Jahren 1926-1928/29. Damit zählt die angebotene Küche zu den ersten/frühesten ihrer Art. Vor diesem Hintergrund ist auch das originale Spülbecken besonders zu erwähnen. Das selten erhaltene, mit Gips ausgegossene Spülbecken aus segmentiert gebogenem und verlötetem Edelstahl mit Messingabläufen stellt insofern eine Besonderheit dar, da zu dieser Zeit typischerweise Spülen aus Keramik oder emailliertem Stahl hergestellt wurden.

Die Edelstahlspüle, wie wir sie heute kennen, wurde (zumindest deutschlandweit) erst ab den 1950er Jahren in Masse produziert (siehe auch Firma Blanco), womit man auch bei diesem Detail einen gewissen Vorbild-Charakter sehen kann. In den späteren Siedlungen wie z. B. der Römerstadt des Neuen Frankfurts wurde - insbesondere aus Kostengründen- regelmäßig auf die kostengünstigeren Keramikbecken als Ausstattung der Küche zurückgegriffen. Ebenfalls erhalten ist die Putzkiste, deren Deckel gleichermaßen das Abtropfblech/ Abtropffläche zur angrenzenden Spüle darstellt. Das Schüttelelement - das sich vermutlich in einem Unterschrank oder in einem Einzelschrank befunden hat - ist nicht mehr erhalten.

Experte: Mathias Harnisch, MA Mathias Harnisch, MA
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Mathias.Harnisch@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Design
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.11.2017 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 27.10. - 02.11.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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