Lot Nr. 52


Kleine Ikenga Figur mit dichter alter Patina.


Kleine Ikenga Figur mit dichter alter Patina. - Tribal Art

Prof. Herbert Cole: IGBO Ikenga, H: 32 cm. Die Größe dieses Ikenga-Schreins bzw. -Altars lässt darauf schließen, dass er von einem erwachsenen Mann in Auftrag gegeben worden war, der drei bis vier Ränge erreicht hatte (von zumeist sieben) Das ist typisch im Ozo-Bund in der Nord-Zentral Region des Igbo-Gebiets, aus dem die meisten Ikenga-Stilfiguren stammen. Hierbei handelt es sich um ein „klassisches“, naturalistisches Modell, einen sitzenden Mann, aus dessen Kopf Hörner wachsen. In seiner rechten Hand hält er ein großes Messer (hiesig als „Entersäbel“ bezeichnet), und in seiner linken Hand einen Kopf als Trophäe. Die Opfer werden von gläubigen Männern vor den Ikenga-Altaren dargebracht, zumindest einmal alle vier Tage sowie vor wichtigen Ereignissen im Leben eines Mannes, wie einer weiten Reise, Landstreitigkeiten oder Problemen mit Familienmitgliedern. Der Ikenga soll seinen Besitzer beschützen und ihn zu materiellem und sozialem Erfolg führen, wozu auch die Übernahme eines höheren Titels zählt, sowie eine ertragreiche Ernte und eine zweite Frau zu heiraten. Im Erfolgsfall dankt ein Mann seinem Ikenga mit einem Opfer, wie beispielsweise einem Huhn oder einer Ziege. Es scheint, dass in früheren Zeiten Männer, die gebetet und Opfer dargebracht hatten, um sich ihres Erfolgs zu vergewissern, letztlich jedoch in ihrem Leben nur scheiterten, ihre Ikenga möglicherweise zerstörten, weil diese sie enttäuscht hatten. Viel früher noch, kehrten die Krieger aus der Schlacht mit Köpfen als Trophäe zurück, als Beweis für den Sieg, so wie der Kopf, den die Ikenga-Statue in ihrer linken Hand hält. Die Igbo sind ein höchst rivalisierendes Volk, doch nehmen sie heute nicht mehr die Köpfe ihrer Feinde mit, sondern nur deren Geld! Siehe Cole und Aniakor 1984: 24–34, Cole 2013: 24–28.

Provenienz:
Ehem. Sammlung Serge Trullu, Nizza. Österreichische Privatsammlung. (VJ)

Experte: Joris Visser Joris Visser
+32-2-514 00 34

Joris.Visser@dorotheum.com

31.10.2017 - 14:00

Schätzwert:
EUR 2.500,- bis EUR 3.000,-

Kleine Ikenga Figur mit dichter alter Patina.


Prof. Herbert Cole: IGBO Ikenga, H: 32 cm. Die Größe dieses Ikenga-Schreins bzw. -Altars lässt darauf schließen, dass er von einem erwachsenen Mann in Auftrag gegeben worden war, der drei bis vier Ränge erreicht hatte (von zumeist sieben) Das ist typisch im Ozo-Bund in der Nord-Zentral Region des Igbo-Gebiets, aus dem die meisten Ikenga-Stilfiguren stammen. Hierbei handelt es sich um ein „klassisches“, naturalistisches Modell, einen sitzenden Mann, aus dessen Kopf Hörner wachsen. In seiner rechten Hand hält er ein großes Messer (hiesig als „Entersäbel“ bezeichnet), und in seiner linken Hand einen Kopf als Trophäe. Die Opfer werden von gläubigen Männern vor den Ikenga-Altaren dargebracht, zumindest einmal alle vier Tage sowie vor wichtigen Ereignissen im Leben eines Mannes, wie einer weiten Reise, Landstreitigkeiten oder Problemen mit Familienmitgliedern. Der Ikenga soll seinen Besitzer beschützen und ihn zu materiellem und sozialem Erfolg führen, wozu auch die Übernahme eines höheren Titels zählt, sowie eine ertragreiche Ernte und eine zweite Frau zu heiraten. Im Erfolgsfall dankt ein Mann seinem Ikenga mit einem Opfer, wie beispielsweise einem Huhn oder einer Ziege. Es scheint, dass in früheren Zeiten Männer, die gebetet und Opfer dargebracht hatten, um sich ihres Erfolgs zu vergewissern, letztlich jedoch in ihrem Leben nur scheiterten, ihre Ikenga möglicherweise zerstörten, weil diese sie enttäuscht hatten. Viel früher noch, kehrten die Krieger aus der Schlacht mit Köpfen als Trophäe zurück, als Beweis für den Sieg, so wie der Kopf, den die Ikenga-Statue in ihrer linken Hand hält. Die Igbo sind ein höchst rivalisierendes Volk, doch nehmen sie heute nicht mehr die Köpfe ihrer Feinde mit, sondern nur deren Geld! Siehe Cole und Aniakor 1984: 24–34, Cole 2013: 24–28.

Provenienz:
Ehem. Sammlung Serge Trullu, Nizza. Österreichische Privatsammlung. (VJ)

Experte: Joris Visser Joris Visser
+32-2-514 00 34

Joris.Visser@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Source - Tribal and Curiosity Sale
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 31.10.2017 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 25.10. - 31.10.2017

Warum bei myDOROTHEUM registrieren?

Die kostenlose Registrierung bei myDOROTHEUM ermöglicht Ihnen die komplette Nutzung folgender Funktionen:

Katalog Benachrichtigungen sobald ein neuer Auktionskatalog online ist.
Auktionstermin Erinnerung zwei Tage vor Auktionsbeginn.
Mitbieten Bieten Sie auf Ihre Lieblingsstücke und ersteigern Sie neue Meisterwerke!
Suchservice Sie suchen nach einem bestimmten Künstler oder einer bestimmten Marke? Speichern Sie Ihre Suche ab und werden Sie automatisch informiert, sobald diese in einer Auktion angeboten werden!