Lot Nr. 97 #


Pieter Stevens


Pieter Stevens - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Mechelen/Malines 1567-nach 1624) Antikisierende Ansicht von Rom, im Vordergrund Ruinen und Figurenstaffage, Feder in Braun und Grau, mit roter Kreide laviert auf Bütten, am oberen mittleren Rand in brauner Feder bezeichnet "22te roome", 17,5 x 28,3 cm, Passep., gerahmt, (Sch)

Pieter Stevens war bis 1589 als Landschaftsmaler und Zeichner in Antwerpen tätig, 1594 wurde er als Hofmaler von Kaiser Rudolf II nach Prag berufen. Nach 1600 schuf er einige Mondlandschaften, die für ihre stimmungsvollen Lichteffekte bekannt waren. Während seines Aufenthalts in Prag wurden viele seiner Landschaftsgemälde von der Hofwerkstätte in Miniatur als "pietra dura" reproduziert, um als Ornamente für Möbelstücke zu dienen. Die Landschaften wurden auch von Hendrik Hondius und Aegidius Sadeler nachgestochen und in einer Ansichtenserie böhmischer Wälder publiziert. Stievens wird zuletzt in Prag um 1624 erwähnt. Die vorliegende Zeichnung ist Teil einer Serie von Ansichten aus der Gegend um Brüssel, Rom, Neapel und Prag, von denen bisher dreiundfünfzig identifiziert werden konnten. Die Serie könnte auch als Radiervorlage für Aegidius Sadeler intendiert gewesen sein, der um 1606 eine ähnliche Serie nach Jan Brueghel radiert hatte. Brueghel dürfte Stievens jedenfalls in seiner Zeichentechnik, vor allem der Kombination von dunkelbrauner oder schwarzer Tinte im Kontrast zu den hellen Tönen der Lavierung, beeinflusst haben. Aufgrund der stilistischen Ähnlichkeiten mit Brueghels Prager Zeichnungen derselben Zeit dürfte auch das vorliegende Blatt um 1604 zu datieren sein .

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

08.11.2012 - 16:00

Schätzwert:
EUR 4.000,- bis EUR 6.000,-

Pieter Stevens


(Mechelen/Malines 1567-nach 1624) Antikisierende Ansicht von Rom, im Vordergrund Ruinen und Figurenstaffage, Feder in Braun und Grau, mit roter Kreide laviert auf Bütten, am oberen mittleren Rand in brauner Feder bezeichnet "22te roome", 17,5 x 28,3 cm, Passep., gerahmt, (Sch)

Pieter Stevens war bis 1589 als Landschaftsmaler und Zeichner in Antwerpen tätig, 1594 wurde er als Hofmaler von Kaiser Rudolf II nach Prag berufen. Nach 1600 schuf er einige Mondlandschaften, die für ihre stimmungsvollen Lichteffekte bekannt waren. Während seines Aufenthalts in Prag wurden viele seiner Landschaftsgemälde von der Hofwerkstätte in Miniatur als "pietra dura" reproduziert, um als Ornamente für Möbelstücke zu dienen. Die Landschaften wurden auch von Hendrik Hondius und Aegidius Sadeler nachgestochen und in einer Ansichtenserie böhmischer Wälder publiziert. Stievens wird zuletzt in Prag um 1624 erwähnt. Die vorliegende Zeichnung ist Teil einer Serie von Ansichten aus der Gegend um Brüssel, Rom, Neapel und Prag, von denen bisher dreiundfünfzig identifiziert werden konnten. Die Serie könnte auch als Radiervorlage für Aegidius Sadeler intendiert gewesen sein, der um 1606 eine ähnliche Serie nach Jan Brueghel radiert hatte. Brueghel dürfte Stievens jedenfalls in seiner Zeichentechnik, vor allem der Kombination von dunkelbrauner oder schwarzer Tinte im Kontrast zu den hellen Tönen der Lavierung, beeinflusst haben. Aufgrund der stilistischen Ähnlichkeiten mit Brueghels Prager Zeichnungen derselben Zeit dürfte auch das vorliegende Blatt um 1604 zu datieren sein .

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 08.11.2012 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.11. - 08.11.2012