Lot Nr. 241


Joachim Anthonisz. Wtewael


Joachim Anthonisz. Wtewael - Alte Meister

(Utrecht 1566–1638)
Bacchus,
Öl auf Holz, 78 x 57 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 13. Oktober 2010, Lot 392;
Europäische Privatsammlung

Wir danken Jan Kosten vom RKD, Den Haag, für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes (mündliche Mitteilung, Juli 2010).

Die vorliegende Komposition ist mit anderen Werken des Künstlers vergleichbar (siehe A. W. Lowenthal, Joachim Wtewael and Dutch Mannerism, Doornspijk 1986, S. 155/56, Nr. A-94, Tafel 130, insb. S. 156). Das Gemälde gibt Aufschluss über das Schaffen dieses letzten großen holländischen Manieristen. Der vorliegende Bacchus steht einem Gemälde desselben Bildthemas nahe, das am 25. Januar 2002 als Lot 15 bei Christie’s, New York, zur Versteigerung kam. Lowenthal bringt das Gemälde mit einer Venus in der City Art Gallery, New York und mit einer Darstellung der Ceres (unbekannter Aufbewahrungsort) in Zusammenhang und stützt sich dabei auf die Erwähnung zweier Bildfolgen in Wtewaels Inventar mit Gottheiten wie Bacchus, Ceres und Venus. Eine in der Sammlung Brukenthal in Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien befindliche Venus mag in diesem Zusammenhang als weiterer Bestandteil einer der Serien Wtewaels gelten. Lowenthal ist es nicht gelungen festzustellen, ob sie zu einer der beiden im Inventarverzeichnis aufgelisteten Bildfolgen gehörte, noch war es ihr möglich zu klären, ob es sich bei der Serie, der das bei Christie’s versteigerte Gemälde angehörte, um die andere erwähnte Bildfolge handelt. Sie hält es für möglich, dass es auch eine dritte Serie gab, der unser Gemälde angehört haben könnte (siehe Lowenthal, op. cit., S. 196). Die anderen mit unserem Gemälde in Zusammenhang stehenden Bilder warten noch auf ihre nähere Bestimmung. Ein weiterer Bacchus in Form eines Tondos befindet sich im Musée de Moulins (siehe Lowenthal, op. cit., Nr. A77).

Wtewaels großer Erfolg bei adligen Sammlern um 1600 erklärt auch, warum es mindestens drei eigenhändige Fassungen des Bacchus gibt.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

17.10.2017 - 18:00

Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Joachim Anthonisz. Wtewael


(Utrecht 1566–1638)
Bacchus,
Öl auf Holz, 78 x 57 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 13. Oktober 2010, Lot 392;
Europäische Privatsammlung

Wir danken Jan Kosten vom RKD, Den Haag, für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes (mündliche Mitteilung, Juli 2010).

Die vorliegende Komposition ist mit anderen Werken des Künstlers vergleichbar (siehe A. W. Lowenthal, Joachim Wtewael and Dutch Mannerism, Doornspijk 1986, S. 155/56, Nr. A-94, Tafel 130, insb. S. 156). Das Gemälde gibt Aufschluss über das Schaffen dieses letzten großen holländischen Manieristen. Der vorliegende Bacchus steht einem Gemälde desselben Bildthemas nahe, das am 25. Januar 2002 als Lot 15 bei Christie’s, New York, zur Versteigerung kam. Lowenthal bringt das Gemälde mit einer Venus in der City Art Gallery, New York und mit einer Darstellung der Ceres (unbekannter Aufbewahrungsort) in Zusammenhang und stützt sich dabei auf die Erwähnung zweier Bildfolgen in Wtewaels Inventar mit Gottheiten wie Bacchus, Ceres und Venus. Eine in der Sammlung Brukenthal in Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien befindliche Venus mag in diesem Zusammenhang als weiterer Bestandteil einer der Serien Wtewaels gelten. Lowenthal ist es nicht gelungen festzustellen, ob sie zu einer der beiden im Inventarverzeichnis aufgelisteten Bildfolgen gehörte, noch war es ihr möglich zu klären, ob es sich bei der Serie, der das bei Christie’s versteigerte Gemälde angehörte, um die andere erwähnte Bildfolge handelt. Sie hält es für möglich, dass es auch eine dritte Serie gab, der unser Gemälde angehört haben könnte (siehe Lowenthal, op. cit., S. 196). Die anderen mit unserem Gemälde in Zusammenhang stehenden Bilder warten noch auf ihre nähere Bestimmung. Ein weiterer Bacchus in Form eines Tondos befindet sich im Musée de Moulins (siehe Lowenthal, op. cit., Nr. A77).

Wtewaels großer Erfolg bei adligen Sammlern um 1600 erklärt auch, warum es mindestens drei eigenhändige Fassungen des Bacchus gibt.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017

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