(Antwerpen 1587–1631)
Bewaldete Landschaft mit der Vertreibung Hagars und Ismaels durch Abraham,
Öl auf Holz, 47 x 64,8 cm, gerahmt

Rückseitig finden sich das Brandzeichen der Stadt Antwerpen und die Signatur des Tafelmachers GG (für Guillaume Gabron).

Wir danken Luuk Pijl für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein schriftliches Gutachten liegt vor.

Der zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Antwerpen tätige Ryckaert wurde durch Maler wie Paul Bril und Jan Brueghel d. Ä. inspiriert. Er erhielt seine Ausbildung zunächst bei seinem Vater und später bei dem Landschaftsmaler Tobias Verhaecht, bei dem auch Joos de Momper in die Lehre gegangen war. Der italianisierende Stil in seinen Werken wurde stets auf einen Aufenthalt Ryckaerts in Italien in den Jahren 1605–1610 zurückgeführt, doch ist diese Italienreise nicht dokumentiert. Vermutlich waren es eher die Werke Paul Brils nach dessen Italienreise, die ab 1600 in Antwerpen zur Verfügung standen und für das künstlerische Schaffen Ryckaerts prägend waren. Ryckaert war ab 1611 in der Lukasgilde in Antwerpen als „der einarmige Maler“ tätig. Er war trotz seiner Behinderung ein sehr produktiver Künstler, dessen Landschaften mit Ruinen, Bergen, Wasserfällen und idyllischen Talansichten sehr geschätzt waren. Ein Porträt Ryckaerts von der Hand seines Künstlerfreundes Anthonis van Dyck befindet sich heute im Museo del Prado, Madrid.