Lot Nr. 121


Niccolò Codazzi


Niccolò Codazzi - Alte Meister

(Neapel 1642–1693 Genua)
Figuren vor dem verfallenen Portikus eines Palastes,
Öl auf Leinwand, 66 × 51 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

Wir danken David R. Marshall für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie.

Das vorliegende Gemälde scheint bisher nicht publiziert worden zu sein und stellt somit einen Neuzugang zum Oeuvre Niccolò Codazzis dar.

Marshalls Einschätzung zufolge handelt es sich um ein Spätwerk aus der Genueser Zeit des Künstlers. Mit dem vorliegenden Werk vergleichbar ist das Capriccio mit einem Triumphbogen, einem Palast mit Portikus und dem Kolosseum, das in Burghley House bei Stamford in Lincolnshire aufbewahrt wird und aus den 1680er-Jahren datiert (siehe D. R. Marshall, Viviano and Niccolò Codazzi and the Baroque Architectural Fantasy, Città di Castello 1993, S. 407, Nr. NC 65). Die komplexe Komposition architektonischer Strukturen des vorliegenden Werks, der man auch auf dem Gemälde in Burghley House begegnet, wurde von Niccolò Codazzi später in vereinfachter Form in Gemälden wie Verfallener Säulenvorbau eines Palastes in Prag (siehe Marshall 1993, S. 409, Nr. NC 67) aufgegriffen.

Das vorliegende Gemälde zeigt die imposante Ruine eines Säulenvorbaus mit sieben Jochen im hinteren Teil sowie drei weiteren in der Mitte, die sich zu einem einzigen vorgelagerten zentralen Eingangsjoch öffnen. Die beiden ersten Ebenen des Bauwerks tragen ein zweites Geschoss mit rechteckigen Fenstern und dreieckigen Giebelfeldern. Im Vordergrund wird die Szene neben der in den Säulenvorbau führenden Treppe durch Figuren und Pferde belebt, während im Hintergrund ein See zu sehen ist. Die Figuren könnten, wie das bei Ansichten häufig der Fall ist, nicht von Codazzi, sondern von der Hand eines anderen Künstlers stammen.

Niccolò Codazzi war der Sohn Viviano Codazzis (1604–1670) und lernte in den 1660er-Jahren in der Werkstatt seines Vaters in Rom, von dem er seine Herangehensweise an die Ansichtenmalerei übernahm. Er scheint auch als Quadraturmaler und Ausstatter von Festen tätig gewesen zu sein. Er arbeitete nicht nur in Rom, sondern auch für adelige Florentiner Familien sowie den Großherzog der Toskana. In den 1680er-Jahren hielt er sich in Paris auf, wo er mit Unterstützung Charles Le Bruns in die Académie royale aufgenommen wurde. Gegen Ende des Jahrzehnts übersiedelte er nach Genua, wo er gemeinsam mit Paolo Gerolamo Piola die Ausgestaltung der südlichen Loggia des Palazzo Rosso übernahm.

17.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 17.780,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Niccolò Codazzi


(Neapel 1642–1693 Genua)
Figuren vor dem verfallenen Portikus eines Palastes,
Öl auf Leinwand, 66 × 51 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

Wir danken David R. Marshall für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie.

Das vorliegende Gemälde scheint bisher nicht publiziert worden zu sein und stellt somit einen Neuzugang zum Oeuvre Niccolò Codazzis dar.

Marshalls Einschätzung zufolge handelt es sich um ein Spätwerk aus der Genueser Zeit des Künstlers. Mit dem vorliegenden Werk vergleichbar ist das Capriccio mit einem Triumphbogen, einem Palast mit Portikus und dem Kolosseum, das in Burghley House bei Stamford in Lincolnshire aufbewahrt wird und aus den 1680er-Jahren datiert (siehe D. R. Marshall, Viviano and Niccolò Codazzi and the Baroque Architectural Fantasy, Città di Castello 1993, S. 407, Nr. NC 65). Die komplexe Komposition architektonischer Strukturen des vorliegenden Werks, der man auch auf dem Gemälde in Burghley House begegnet, wurde von Niccolò Codazzi später in vereinfachter Form in Gemälden wie Verfallener Säulenvorbau eines Palastes in Prag (siehe Marshall 1993, S. 409, Nr. NC 67) aufgegriffen.

Das vorliegende Gemälde zeigt die imposante Ruine eines Säulenvorbaus mit sieben Jochen im hinteren Teil sowie drei weiteren in der Mitte, die sich zu einem einzigen vorgelagerten zentralen Eingangsjoch öffnen. Die beiden ersten Ebenen des Bauwerks tragen ein zweites Geschoss mit rechteckigen Fenstern und dreieckigen Giebelfeldern. Im Vordergrund wird die Szene neben der in den Säulenvorbau führenden Treppe durch Figuren und Pferde belebt, während im Hintergrund ein See zu sehen ist. Die Figuren könnten, wie das bei Ansichten häufig der Fall ist, nicht von Codazzi, sondern von der Hand eines anderen Künstlers stammen.

Niccolò Codazzi war der Sohn Viviano Codazzis (1604–1670) und lernte in den 1660er-Jahren in der Werkstatt seines Vaters in Rom, von dem er seine Herangehensweise an die Ansichtenmalerei übernahm. Er scheint auch als Quadraturmaler und Ausstatter von Festen tätig gewesen zu sein. Er arbeitete nicht nur in Rom, sondern auch für adelige Florentiner Familien sowie den Großherzog der Toskana. In den 1680er-Jahren hielt er sich in Paris auf, wo er mit Unterstützung Charles Le Bruns in die Académie royale aufgenommen wurde. Gegen Ende des Jahrzehnts übersiedelte er nach Genua, wo er gemeinsam mit Paolo Gerolamo Piola die Ausgestaltung der südlichen Loggia des Palazzo Rosso übernahm.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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