(Mechelen 1618–1667 Booisschot)
Stillleben mit Rosen, Tulpen, Nelken, Iris und Vergissmeinnicht in einer gläsernen Vase,
rechts unten signiert: I. P. Van Thielen F.,
Öl auf Holz, 49 x 35,8 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Ushaw College et al., Sotheby’s, London, 9. Mai 1973, Lot 28;
Kunsthandel Jacques Leegenhoek, Paris (1974);
Kunsthandel Richard Green, London (1974);
Kunsthandel Salomon Lilian, Amsterdam (1993);
Noortman Master Paintings, Maastricht;
Privatsammlung, Niederlande

Literatur:
M.-L. Hairs, Les Peintres flamands de fleurs au XVIIe siècle, Bd. 1, Brüssel 1985, S. 268

Nach Lehrjahren bei Theodoor Rombouts und Daniel Seghers wurde Thielen 1641/42 Meister in der Antwerpener Lukasgilde. Seine Ehefrau Francisca war die Schwägerin von Erasmus Quellinus, mit dem Thielen oft zusammenarbeitete (Quellinus schuf in vielen Fällen die Kartuschenbilder für Thielens Blumengirlanden). 1660 kehrte Thielen in seine Heimatstadt Mechelen zurück, wo er in die örtliche Malergilde eintrat. Seine Blumenbilder wurden sehr stark von seinem Lehrer Daniel Seghers beeinflusst, wenngleich sein Kolorit härter und seine Zeichnung weniger präzise war.

In Thielens Oeuvre überwiegen Blumengirlanden. Das vorliegende Gemälde gehört zu den seltenen Bouquets van Thielens. Marie-Louise Hairs konnte ca. 20 dieser Blumenbouquets zusammenstellen, von denen nur sehr wenige datiert sind. Möglicherweise kann die Entwicklung der Signatur des Malers bei der Datierung seiner Bilder helfen. Es ist bekannt, dass Thielen in den 1640er-Jahren mit „J. P. van Thielen Rigouldts“ (dem Namen seiner Mutter) signierte. Das Spätwerk der 1660er-Jahre signierte er nach dem Erwerb der Herrschaft Couwenberch mit „J. P. van Thielen Heere Van Couwenberch“. Die auf dem vorliegenden Gemälde zu findende Signatur „J. P. Van Thielen“ verwendete der Maler nach 1650.