(Antwerpen 1678–1733)
Reitergefecht an einem Fluss,
Öl auf Holz, 60 x 97,5 cm, gerahmt

Bis heute sind nur wenige Einzelheiten über das Leben Karel Breydels bekannt. Die meisten Angaben stammen aus seiner frühen, von Jean-Baptiste Descamps verfassten Biografie (La Vie des Peintres Flamands, Allemands et Hollandois, Bd. 1, 1764, S. 190–195). Der am 27. März 1678 getaufte Karel Breydel war demnach ein älterer Bruder von Frans Breydel, der in Kassel zum Hofmaler ernannt wurde. In Antwerpen war Karel drei Jahre lang Schüler von Pieter Rijsbraeck, danach trat er in die Werkstatt von Pieter Ykens ein. Er brach zur obligatorischen Italienreise auf und machte in Frankfurt und Nürnberg Station. Als ihm der Erfolg seines Bruders in Kassel zu Ohren kam, änderte er seine Pläne und schloss sich ihm an. Die beiden Brüder arbeiteten zwei Jahre hindurch sehr erfolgreich zusammen. Danach zog Breydel nach Amsterdam weiter. 1703 kehrte er nach Antwerpen zurück, wo er Anne Bulens heiratete. Im Jahr darauf wurde er Meister der Lukasgilde. 1723 ist er in Brüssel, 1726 in Gent verzeichnet. Heute geht man davon aus, dass er 1733 in Antwerpen verstarb.

Karel Breydel ist vor allem für seine Schlachtenszenen und Reiterangriffe bekannt. Es sind erfindungsreiche und stimmungsvoll umgesetzte Bildkompositionen in der Art Adam Frans van der Meulens, des führenden Antwerpener Schlachtenmalers des 17. Jahrhunderts. Der Künstler schuf auch eine Reihe von Landschaften, Dorfszenen und Ansichten vom Rhein in der Manier Griffiers. Im vorliegenden Gemälde hat Breydel eine klassische Schlachtenszene mit einer Rheinlandschaft verbunden und damit einem Genre Genüge getan, das sich das ganze 18. Jahrhundert hindurch großer Beliebtheit erfreute.