Lot Nr. 37


Carlo Dolci und Werkstatt


Carlo Dolci und Werkstatt - Alte Meister

(Florenz 1616–1687)
Maria Magdalena in schwarz-rotem Gewand über einem Totenschädel meditierend,
Öl auf Leinwand, oktogonal, 66,2 x 54 cm, gerahmt (rechteckig)

Provenienz:
Sammlung George Tomline, Orwell Park, 1857;
Sammlung Robert Stayner Holford (1808–1892), Dorchester House, London, 1889;
im Erbgang an Sir George Lindsay Holford (1860–1926);
Auktion, Christie’s, London, 15. Juli 1927, Lot 42 (als Carlo Dolci);
erworben durch die Raeburn Gallery;
Trafalgar Galleries, London

Ausgestellt:
St. Jude’s Whitechapel, 1889, Nr. 103;
London, Trafalgar Galleries, Trafalgar Galleries Anniversary Exhibition, 1996, Nr. 5 (als Carlo Dolci);
Mexico City, Museo Nacional de San Carlos, María Magdalena: éxtasis y arrepentimiento, 17. Mai – 30. September 2001, Nr. 44 (als Carlo Dolci)

Literatur:
G. F. Waagen, Treasures of Art in Great Britain, 1857, III, 1857, S. 441 (als Carlo Dolci);
A./E./R. Cohen, Trafalgar Galleries Anniversary Exhibition, Ausstellungskatalog, London 1996, S. 20/21, Nr. 5 (als Carlo Dolci);
O. Delenda, in: María Magdalena: éxtasis y arrepentimiento, Ausstellungskatalog, Mexiko-Stadt 2001, S. 212/213, Kat. Nr. 44, Abb. S. 152 (als Carlo Dolci);
F. Baldassari, Carlo Dolci, Complete Catalogue of the Paintings, Florenz 2015, S. 323, Nr. 4 (unter „zum Teil eigenhändige Werke“ als „von Dolci begonnenes und von einem begabten Schüler seiner Werkstatt– Onorio Marinari? – fertiggestelltes Werk“)

Das vorliegende Werk gehörte einst zur berühmten Sammlung von Robert Stayner Holford (1808–1892), der zu den angesehensten britischen Sammlern des 19. Jahrhunderts zählte. Der wohlhabende Grundbesitzer war ein gelehrter Sammler von Altmeistergemälden, seltenen Büchern und Handschriften. Zu einer Zeit, als Kunst eine wichtige Rolle für die Ausbildung von Großbritanniens kultureller Identität zu spielen begann, galt er als bedeutender Kenner. Zwischen 1851 und 1853 ließ er Dorchester House in der Londoner Park Lane errichten, um dort seine Sammlung auszustellen. Auch die vorliegende Maria Magdalena hing in diesen Räumen (siehe Abb. 1).

Robert Holford erwarb das vorliegende Gemälde vermutlich 1889, als es in der Whitechapel Fine Art Exhibition in St. Jude als Werk aus der Sammlung George Tomline in Orwell Park ausgestellt war. Tatsächlich verzeichnete Gustav Waagen, der damalige Direktor der königlichen Berliner Gemäldegalerie, die vorliegende Magdalena der Sammlung Tomline als „über einem Totenkopf meditierende Magdalena – ein aufgrund seiner gefälligen Formen, seiner Schönheit im Ausdruck und seiner Transparenz sowie aufgrund der Kraft seiner warmen Farbigkeit erwähnenswertes Bild“ (siehe Literatur).

Im vorliegenden Gemälde ist die Maria Magdalena in tiefer Meditation versunken dargestellt. Ihre Schönheit steht im Kontrast zu dem Totenschädel in ihren Händen. Dieser verweist auf den Vanitas-Gehalt des Bildthemas, dem Carlo Dolci sich in seiner Laufbahn mehrmals gewidmet hat.

Wie Francesca Baldassari (siehe Literatur) ausgeführt hat, zeigt sich die Hand des Meisters in der Anlage des Bildes und in der akribischen Wiedergabe des Haargewandes. Baldassari ist der Meinung, dass das vorliegende Werk möglicherweise von Dolci begonnen und dann von einem begabten Schüler seiner Werkstatt, möglicherweise Onorio Marinari, fertiggestellt wurde.

Carlo Dolci wurde in der Werkstatt Jacopo Vignalis ausgebildet und zu einer führenden Künstlerpersönlichkeit im Florenz des 17. Jahrhunderts. Er wurde für seine religiösen Bildthemen und Porträts gepriesen. Am Hof der Medici arbeitete er für die Großherzogin Vittoria della Rovere und ihren Sohn, Cosimo III. Viele seiner Werke wurden von Mitgliedern der italienischen Aristokratie, aber auch von wichtigen europäischen Sammlern erworben.

17.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 50.000,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Carlo Dolci und Werkstatt


(Florenz 1616–1687)
Maria Magdalena in schwarz-rotem Gewand über einem Totenschädel meditierend,
Öl auf Leinwand, oktogonal, 66,2 x 54 cm, gerahmt (rechteckig)

Provenienz:
Sammlung George Tomline, Orwell Park, 1857;
Sammlung Robert Stayner Holford (1808–1892), Dorchester House, London, 1889;
im Erbgang an Sir George Lindsay Holford (1860–1926);
Auktion, Christie’s, London, 15. Juli 1927, Lot 42 (als Carlo Dolci);
erworben durch die Raeburn Gallery;
Trafalgar Galleries, London

Ausgestellt:
St. Jude’s Whitechapel, 1889, Nr. 103;
London, Trafalgar Galleries, Trafalgar Galleries Anniversary Exhibition, 1996, Nr. 5 (als Carlo Dolci);
Mexico City, Museo Nacional de San Carlos, María Magdalena: éxtasis y arrepentimiento, 17. Mai – 30. September 2001, Nr. 44 (als Carlo Dolci)

Literatur:
G. F. Waagen, Treasures of Art in Great Britain, 1857, III, 1857, S. 441 (als Carlo Dolci);
A./E./R. Cohen, Trafalgar Galleries Anniversary Exhibition, Ausstellungskatalog, London 1996, S. 20/21, Nr. 5 (als Carlo Dolci);
O. Delenda, in: María Magdalena: éxtasis y arrepentimiento, Ausstellungskatalog, Mexiko-Stadt 2001, S. 212/213, Kat. Nr. 44, Abb. S. 152 (als Carlo Dolci);
F. Baldassari, Carlo Dolci, Complete Catalogue of the Paintings, Florenz 2015, S. 323, Nr. 4 (unter „zum Teil eigenhändige Werke“ als „von Dolci begonnenes und von einem begabten Schüler seiner Werkstatt– Onorio Marinari? – fertiggestelltes Werk“)

Das vorliegende Werk gehörte einst zur berühmten Sammlung von Robert Stayner Holford (1808–1892), der zu den angesehensten britischen Sammlern des 19. Jahrhunderts zählte. Der wohlhabende Grundbesitzer war ein gelehrter Sammler von Altmeistergemälden, seltenen Büchern und Handschriften. Zu einer Zeit, als Kunst eine wichtige Rolle für die Ausbildung von Großbritanniens kultureller Identität zu spielen begann, galt er als bedeutender Kenner. Zwischen 1851 und 1853 ließ er Dorchester House in der Londoner Park Lane errichten, um dort seine Sammlung auszustellen. Auch die vorliegende Maria Magdalena hing in diesen Räumen (siehe Abb. 1).

Robert Holford erwarb das vorliegende Gemälde vermutlich 1889, als es in der Whitechapel Fine Art Exhibition in St. Jude als Werk aus der Sammlung George Tomline in Orwell Park ausgestellt war. Tatsächlich verzeichnete Gustav Waagen, der damalige Direktor der königlichen Berliner Gemäldegalerie, die vorliegende Magdalena der Sammlung Tomline als „über einem Totenkopf meditierende Magdalena – ein aufgrund seiner gefälligen Formen, seiner Schönheit im Ausdruck und seiner Transparenz sowie aufgrund der Kraft seiner warmen Farbigkeit erwähnenswertes Bild“ (siehe Literatur).

Im vorliegenden Gemälde ist die Maria Magdalena in tiefer Meditation versunken dargestellt. Ihre Schönheit steht im Kontrast zu dem Totenschädel in ihren Händen. Dieser verweist auf den Vanitas-Gehalt des Bildthemas, dem Carlo Dolci sich in seiner Laufbahn mehrmals gewidmet hat.

Wie Francesca Baldassari (siehe Literatur) ausgeführt hat, zeigt sich die Hand des Meisters in der Anlage des Bildes und in der akribischen Wiedergabe des Haargewandes. Baldassari ist der Meinung, dass das vorliegende Werk möglicherweise von Dolci begonnen und dann von einem begabten Schüler seiner Werkstatt, möglicherweise Onorio Marinari, fertiggestellt wurde.

Carlo Dolci wurde in der Werkstatt Jacopo Vignalis ausgebildet und zu einer führenden Künstlerpersönlichkeit im Florenz des 17. Jahrhunderts. Er wurde für seine religiösen Bildthemen und Porträts gepriesen. Am Hof der Medici arbeitete er für die Großherzogin Vittoria della Rovere und ihren Sohn, Cosimo III. Viele seiner Werke wurden von Mitgliedern der italienischen Aristokratie, aber auch von wichtigen europäischen Sammlern erworben.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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