Lot Nr. 1220


Ferdinand Georg Waldmüller


Ferdinand Georg Waldmüller - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1793–1865 Hinterbrühl)
Die Kranzljungfer, signiert, datiert Waldmüller 1843, rückseitig altes Klebeetikett Basel Kunsthalle 1943,
Öl auf Holz, 50 x 42 cm, gerahmt, (W)

Provenienz:
Anton Oelzelt Ritter von Newin der Ältere (1817-1875), Wien;
Anton Oelzelt Ritter von Newin der Jüngere (1854-1925), Wien;
dessen Auktion P. Kaeser, Wien 18. November 1878, Lot 85;
Auktion S. Kende, Wien 3. November 1919, Lot 215;
Privatsammlung Schweiz;
Sotheby´s, London, 30. Mai 2008, Lot 7;
Privatsammlung Österreich;
Dorotheum, Wien, 12. Oktober 2010, Los 44;
Europäische Privatsammlung.

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus 1979, Bd. II, 2, S. 969, Nr. 119;
Bruno Grimschitz, Ferdinand Georg Waldmüller, Verlag Galerie Welz, Salzburg 1957, WVZ Nr. 544;
Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller 1793–1865, Leben. Schriften. Werke., Verlag Christian Brandstätter Wien - München 1996, WVZ, Nr. 601, S. 478 (Datierung fälschlicherweise 1839 angeführt).

Ausgestellt:
Basel Kunsthalle, Ausstellung von Werken des 19. Jahrhunderts aus Basler Privatbesitz, 1943, Nr. 153;
Ferdinand Georg Waldmüller, 1793–1865, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2010, Ausstellungskatalog, Kat. Nr. 41, Abb. S. 89.

Waldmüller war fast 50 Jahre alt als er begann die Genremalerei für sich zu erobern. Seine Sujets suchte er vorzugsweise bei Vertretern des Bauernstandes oder bei der Bevölkerung außerhalb der Stadtmauern Wiens. Dargestellt werden Alltäglichkeiten, Feste, Freuden und Nöte. Als seine ersten großen Genredarstellungen gelten in der Literatur allgemein die beiden Bilder “Nach der Schule” von 1841 und die “Niederösterreichische Bauernhochzeit” von 1843. Zur selben Zeit entstand die Szene mit der “Kranzljungfer”, wobei es sich um ein familiäres Ereignis handelt, an dem alle Generationen teilhaben. (Vgl. Agnes Husslein-Arco, Sabine Grabner (Hrsg.), Ferdinand Georg Waldmüller 1793–1865, Wien 2009, Ausstellungskatalog, S 133, 137f. und 222.) Im Zentrum steht ein junges Mädchen, der die Großmutter einen Kranz aus Rosen auf blond gelockte Haare drückt. Das Mädchen blickt etwas verlegen zur Seite. In ihrer Linken hält sie einige rosa Rosen an ihren Leib gedrückt. Die andere Hand streckt sie einem kleinen Kind entgegen, das ihr weitere Rosen reicht.

Die Dramaturgie dieses Bildes ist nicht nur durch die einzelnen Gruppen, sondern auch durch ganz bewusste Lichtgestaltung erreicht. Das Tageslicht, von links einfallend, bringt die weiße Bluse und Schürze des Mädchens zum Erstrahlen. Durch die helle Kleidung der Kinder rechts und links wird die oben erwähnte Dreieckskomposition geschlossen. Die übrigen Figuren sind bewusst im Dunkel gehalten, sodass der starke Kontrast die Kranzljungfrau gekonnt hervorhebt. Neben dieser kompositorisch so natürlich dargestellten Gliederung sind für den Künstler auch Tracht und Gegenstände, die er in diese Komposition gekonnt einarbeitet von großer Bedeutung und für uns heute ein Zeugnis der damals gebräuchlichen Gegenstände. Mit großer Liebe arrangiert der Künstler zum Beispiel im Vordergrund ein Stillleben aus Blumenstock, Zweig und Filzpantoffel. Den Mittelpunkt freilich bildet der familiäre Zusammenhalt. Die Figuren gehen liebe- und ehrfurchtsvoll miteinander um. Dargestellt ist somit das einfache Glück des Alltags. Klaus Albrecht Schröder spricht von so genannten Glücksbildern (Schröder, cit.op., S. 38).

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377

19c.paintings@dorotheum.at

19.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 247.000,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 250.000,-

Ferdinand Georg Waldmüller


(Wien 1793–1865 Hinterbrühl)
Die Kranzljungfer, signiert, datiert Waldmüller 1843, rückseitig altes Klebeetikett Basel Kunsthalle 1943,
Öl auf Holz, 50 x 42 cm, gerahmt, (W)

Provenienz:
Anton Oelzelt Ritter von Newin der Ältere (1817-1875), Wien;
Anton Oelzelt Ritter von Newin der Jüngere (1854-1925), Wien;
dessen Auktion P. Kaeser, Wien 18. November 1878, Lot 85;
Auktion S. Kende, Wien 3. November 1919, Lot 215;
Privatsammlung Schweiz;
Sotheby´s, London, 30. Mai 2008, Lot 7;
Privatsammlung Österreich;
Dorotheum, Wien, 12. Oktober 2010, Los 44;
Europäische Privatsammlung.

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus 1979, Bd. II, 2, S. 969, Nr. 119;
Bruno Grimschitz, Ferdinand Georg Waldmüller, Verlag Galerie Welz, Salzburg 1957, WVZ Nr. 544;
Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller 1793–1865, Leben. Schriften. Werke., Verlag Christian Brandstätter Wien - München 1996, WVZ, Nr. 601, S. 478 (Datierung fälschlicherweise 1839 angeführt).

Ausgestellt:
Basel Kunsthalle, Ausstellung von Werken des 19. Jahrhunderts aus Basler Privatbesitz, 1943, Nr. 153;
Ferdinand Georg Waldmüller, 1793–1865, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2010, Ausstellungskatalog, Kat. Nr. 41, Abb. S. 89.

Waldmüller war fast 50 Jahre alt als er begann die Genremalerei für sich zu erobern. Seine Sujets suchte er vorzugsweise bei Vertretern des Bauernstandes oder bei der Bevölkerung außerhalb der Stadtmauern Wiens. Dargestellt werden Alltäglichkeiten, Feste, Freuden und Nöte. Als seine ersten großen Genredarstellungen gelten in der Literatur allgemein die beiden Bilder “Nach der Schule” von 1841 und die “Niederösterreichische Bauernhochzeit” von 1843. Zur selben Zeit entstand die Szene mit der “Kranzljungfer”, wobei es sich um ein familiäres Ereignis handelt, an dem alle Generationen teilhaben. (Vgl. Agnes Husslein-Arco, Sabine Grabner (Hrsg.), Ferdinand Georg Waldmüller 1793–1865, Wien 2009, Ausstellungskatalog, S 133, 137f. und 222.) Im Zentrum steht ein junges Mädchen, der die Großmutter einen Kranz aus Rosen auf blond gelockte Haare drückt. Das Mädchen blickt etwas verlegen zur Seite. In ihrer Linken hält sie einige rosa Rosen an ihren Leib gedrückt. Die andere Hand streckt sie einem kleinen Kind entgegen, das ihr weitere Rosen reicht.

Die Dramaturgie dieses Bildes ist nicht nur durch die einzelnen Gruppen, sondern auch durch ganz bewusste Lichtgestaltung erreicht. Das Tageslicht, von links einfallend, bringt die weiße Bluse und Schürze des Mädchens zum Erstrahlen. Durch die helle Kleidung der Kinder rechts und links wird die oben erwähnte Dreieckskomposition geschlossen. Die übrigen Figuren sind bewusst im Dunkel gehalten, sodass der starke Kontrast die Kranzljungfrau gekonnt hervorhebt. Neben dieser kompositorisch so natürlich dargestellten Gliederung sind für den Künstler auch Tracht und Gegenstände, die er in diese Komposition gekonnt einarbeitet von großer Bedeutung und für uns heute ein Zeugnis der damals gebräuchlichen Gegenstände. Mit großer Liebe arrangiert der Künstler zum Beispiel im Vordergrund ein Stillleben aus Blumenstock, Zweig und Filzpantoffel. Den Mittelpunkt freilich bildet der familiäre Zusammenhalt. Die Figuren gehen liebe- und ehrfurchtsvoll miteinander um. Dargestellt ist somit das einfache Glück des Alltags. Klaus Albrecht Schröder spricht von so genannten Glücksbildern (Schröder, cit.op., S. 38).

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 19.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.