Lot Nr. 182


Tina Blau


(Wien 1845-1916) Ägyptischer Palast bei der Weltausstellung 1873 im Wiener Prater von einem ehemaligen Seitenarm der Donau aus gesehen, signiert T. Blau, rückseitig am neuen Rahmen beschädigtes Künstleretikett Wien, Öl auf Leinwand,64,5 x 89 cm,gerahmt, (Rei)

Künstlerhausetikett Wien 1917,1724 von Dr. Wladimir Aichelburg bestätigt. Gutachten Mag. Peter Kovacek, Wien, Oktober 2000 vorhanden. Die Wiener Weltausstellung fand vom 1. Mai bis zum 2. November 1873 statt. Das Ausstellungsgelände im Wiener Prater wurde im Südwesten durch die PraterHauptallee, im Nordwesten durch den Praterstern und den ehemaligen Nordbahnhof, im Südosten durch die Auenniederungen und im Nordosten durch die erst 1870 fertig regulierte Donau begrenzt. Durch die Donauregulierung kam es zu einer massiven Veränderung der Donaulandschaft im Bereich zwischen Kaisermühlen und Prater. Die zusammenhängende Aulandschaft, in die der Prater fließend übergegangen war, wurde nun durchschnitten, viele Altarme des Praters und der Lobau wurden zu stehenden Gewässern und trockneten im Laufe der Zeit ganz aus. Die architektonische Leitung des Ausstellungsgeländes lag in den Händen von Karl Freiherr von Hasenauer, der das Projekt unter anderem mit den Architekten Theophil Hansen und Heinrich Ferstel realisierte. Das Areal bestand aus insgesamt 194 Pavillons, die eine Vielzahl von internationalen Baustilen aufwiesen. So wurde ein kleines orientalisches Viertel errichtet, das aus einem Ägyptischen Palast, einem türkischen Wohnhaus, einer Boutique, einem Waffenhaus, einem marokkanischen und einem persischen Haus bestand. Der ägyptische Palast des Architekten Smoranz sollte die orientalische Bauweise modellhaft illustrieren, wobei er sich allerdings weder an einer bestimmten Epoche, noch an einer bestimmten Funktion orientierte. Der Palast war eine Mischung aus Wohnhaus, Palast, Badehaus und Moschee mit Kuppel und Minarett, aus moderner und traditioneller Architektur mit dem "typisch orientalischen" rot-gelben Maueranstrich und reicher Ornamentverzierung. Im Inneren befanden sich ein Herrengemach, ein Harem und ein Empfangsraum, der ausgestattet war mit Divanen und orientalischen Musikinstrumenten. Bunte Fenster tauchten die Innenräume in ein farbig gedämpftes Licht. Zu dem Palast gehörte ein Garten mit einem Bauernhaus und einem alt-ägyptischen Grab. Auch das türkische Wohnhaus setzte sich aus verschiedenen orientalischen und europäischen Elementen zusammen. Dieser prunkvolle Palast des Vice-Königs von Ägypten wurde vom Khediven sogar für einige Tage bewohnt. (Vgl. Karin Rhein, Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Entwicklung und Charakteristika, Berlin 2003, Diss., S 45; Ulrike Felber, Carla Camilleri, Schauplatz Wien 1873, Ausstellung Technisches Museum Wien, 2004, Abb. 34, 36,83; G. Tobias Natter(Hrsg.), Pleinair, Die Landschaftsmalerin Tina Blau 1845-1916, Aussstellung Jüdisches Museum Wien, 1996, S 56; de. wikipedia. org/wiki/ Weltausstellung_1873, 11.8.2010) Provenienz: Dorotheum Wien, 283. Kunstauktion, Nachlass Franz Hauer, 20.3.1918, Los 94; Dorotheum Wien, 2.12.1999, Los 45.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

12.10.2010 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Tina Blau


(Wien 1845-1916) Ägyptischer Palast bei der Weltausstellung 1873 im Wiener Prater von einem ehemaligen Seitenarm der Donau aus gesehen, signiert T. Blau, rückseitig am neuen Rahmen beschädigtes Künstleretikett Wien, Öl auf Leinwand,64,5 x 89 cm,gerahmt, (Rei)

Künstlerhausetikett Wien 1917,1724 von Dr. Wladimir Aichelburg bestätigt. Gutachten Mag. Peter Kovacek, Wien, Oktober 2000 vorhanden. Die Wiener Weltausstellung fand vom 1. Mai bis zum 2. November 1873 statt. Das Ausstellungsgelände im Wiener Prater wurde im Südwesten durch die PraterHauptallee, im Nordwesten durch den Praterstern und den ehemaligen Nordbahnhof, im Südosten durch die Auenniederungen und im Nordosten durch die erst 1870 fertig regulierte Donau begrenzt. Durch die Donauregulierung kam es zu einer massiven Veränderung der Donaulandschaft im Bereich zwischen Kaisermühlen und Prater. Die zusammenhängende Aulandschaft, in die der Prater fließend übergegangen war, wurde nun durchschnitten, viele Altarme des Praters und der Lobau wurden zu stehenden Gewässern und trockneten im Laufe der Zeit ganz aus. Die architektonische Leitung des Ausstellungsgeländes lag in den Händen von Karl Freiherr von Hasenauer, der das Projekt unter anderem mit den Architekten Theophil Hansen und Heinrich Ferstel realisierte. Das Areal bestand aus insgesamt 194 Pavillons, die eine Vielzahl von internationalen Baustilen aufwiesen. So wurde ein kleines orientalisches Viertel errichtet, das aus einem Ägyptischen Palast, einem türkischen Wohnhaus, einer Boutique, einem Waffenhaus, einem marokkanischen und einem persischen Haus bestand. Der ägyptische Palast des Architekten Smoranz sollte die orientalische Bauweise modellhaft illustrieren, wobei er sich allerdings weder an einer bestimmten Epoche, noch an einer bestimmten Funktion orientierte. Der Palast war eine Mischung aus Wohnhaus, Palast, Badehaus und Moschee mit Kuppel und Minarett, aus moderner und traditioneller Architektur mit dem "typisch orientalischen" rot-gelben Maueranstrich und reicher Ornamentverzierung. Im Inneren befanden sich ein Herrengemach, ein Harem und ein Empfangsraum, der ausgestattet war mit Divanen und orientalischen Musikinstrumenten. Bunte Fenster tauchten die Innenräume in ein farbig gedämpftes Licht. Zu dem Palast gehörte ein Garten mit einem Bauernhaus und einem alt-ägyptischen Grab. Auch das türkische Wohnhaus setzte sich aus verschiedenen orientalischen und europäischen Elementen zusammen. Dieser prunkvolle Palast des Vice-Königs von Ägypten wurde vom Khediven sogar für einige Tage bewohnt. (Vgl. Karin Rhein, Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Entwicklung und Charakteristika, Berlin 2003, Diss., S 45; Ulrike Felber, Carla Camilleri, Schauplatz Wien 1873, Ausstellung Technisches Museum Wien, 2004, Abb. 34, 36,83; G. Tobias Natter(Hrsg.), Pleinair, Die Landschaftsmalerin Tina Blau 1845-1916, Aussstellung Jüdisches Museum Wien, 1996, S 56; de. wikipedia. org/wiki/ Weltausstellung_1873, 11.8.2010) Provenienz: Dorotheum Wien, 283. Kunstauktion, Nachlass Franz Hauer, 20.3.1918, Los 94; Dorotheum Wien, 2.12.1999, Los 45.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 12.10.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.10. - 12.10.2010