(Wien 1821-1914) Blick in den Mailänder Dom mit dem Altare Privilegata, im Hintergrund der Hochaltar von Pellegrino Tibaldi, signiert und datiert Franz Alt 1846, Öl auf Leinwand auf Holz, 65,5 x 48,5 cm,gerahmt, (Rei)

Pellegrino Tibaldi (1527/1532-1592/1596) hieß eigentlich Pellegrino di Tibaldo de' Pellegrini und war Maler und Architekt. Im Jahre 1564 reiste Tibaldi nach Mailand und wurde 1567 zum Dombaumeister ernannt. Der heilige Karl Borromäus, Erzbischof von Mailand, beauftragte seinen Lieblingsbaumeister Pellegrini Tibaldo mit mehreren Bauaufgaben am Dom, wie zum Beispiel der Westfassade, dem Hochaltar, mehreren Seitenaltären und dem Chorgestühl. Der runde, 10m hohe Tabernakel des Hochaltars baut sich als Tempelchen hinter der Mensa auf. Über einem mit Reliefbildern gezierten Bronzepostament erheben sich acht kannelierte Säulen mit korinthischen Kapitellen, über deren reichgeschmückten Architrav sich eine zierliche Kuppel wölbt, von dem triumphierenden Erlöser überragt. Auf den acht Säulen stehen acht Engel, die Leidenswerkzeuge tragen, während in den breiten Kranzgesimse des Architraves acht Seraphinen in einem Laubgewinde anbetend dargestellt sind. Innerhalb dieses reich dekorierten Tempelchens tragen vier auf Wolken knieende lebensgroße Engel mit beiden Händen das kunstvoll ornamentierte Ziborium. Pellegrino Tibaldi ist als Maler wie auch als Architekt einer der bedeutendsten Künstler der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er gilt als Erbe Michelangelos. Tibaldis umfangreiches architektonisches Werk wird als streng monumental und von klassischer Harmonie geschätzt. (Vgl. Georg Fell S. J., Der Mailänder Dom und seine Sehenswürdigkeiten, Regensburg - Rom - New York - Cincinnati 1910, S8, 50ff.; de. wikipedia. org/wiki/ Pellegrino_Tibaldi; www. pellegrino-tibaldi. de; 13.7.2010)