Lot Nr. 1163


Henryk Siemiradzki Werkstatt


Henryk Siemiradzki Werkstatt - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(1843–1902)
Phryne beim Fest des Poseidon in Eleusis, bezeichnet, datiert H. Siemiradzki Roma 1889/90, Öl auf Leinwand, 126 x 225 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
erworben zwischen 1895–1914 in Rom;
Europäischer Privatbesitz.

Wir danken Dr. habil. Tatiana Karpova, Dr. Pavel Klimov und Prof. Dr. Elena Nesterova für Konsultationen.

Technologisches Gutachten (Februar 2018) von Prof. Dr. Manfred Schreiner im Institut für Naturwissenschaften und Technologie der Wiener Akademie der Bildenden Künste auf Anfrage.

Verzeichnet und abgebildet in:
Stanisław Lewandowski. Henryk Siemiradzki.Warszawa 1904;
Климов П. Ю. Генрих Семирадский. — М.: Арт-родник, 2001;
Нестерова Е. В. Поздний академизм и Салон: Альбом. — СПб.: Аврора;
Золотой век, 2004;
Т.Л.Карпова. Генрих Семирадский. С.-Петербург, «Золотой век», 2008;
Генрих Семирадский и колония русских художников в Риме. Каталог выставки в Гос. Русском музее. Сост. П. Климов. СПб., Palace Editions, 2017

Durch den griechischen Schriftsteller und Rhetoriker Athenaios von Naukratis ist eine berühmte Anekdote über die Hetäre Phryne überliefert, die für ihre außerordentliche Schönheit bekannt war und eine einflussreiche Rolle in der Athener Gesellschaft spielte. Während einer Zeremonie legte sie alle Kleider ab und badete im Meer, zum großen Erstaunen aller Anwesenden. Diese spektakuläre Episode nahm sich Henrik Siemiradzki zum Thema seines großen (390 x 763 cm) und vielleicht berühmtesten Werks, das den Grundstein des Staatlichen Russischen Museums in St. Petersburg bildet. Es wurde noch im Entstehungsjahr 1889 in einer monographischen Ausstellung Siemiradzkis in der kaiserlichen Kunstakademie präsentiert und dort vom Zaren Alexander III. erworben.

Allerdings verblieb das Gemälde nicht in St. Petersburg, sondern wurde von Siemiradzki in Moskau, Warschau und im nächsten Jahr 1890 in Lemberg gezeigt. Die vorliegende Werkstattwiederholung entstand offensichtlich während dieser Monate. Die Übereinstimmung bis in kleinste Details, vor allem in der Bildmitte, bezeugt die große Nähe zum Original. Aufgrund der Wahl eines anderen Leinwandformates (vermutlich auf Wunsch des Auftraggebers), musste der Maler auf die flankierenden Figuren verzichten. Zugleich zeigt er uns im oberen und unteren Bereich der Leinwand einige Partien, die dem heutigen Betrachter der „großen Phryne“ durch den Rahmen verborgen bleiben: In Siemiradzkis Atelier hatte er Maler der vorliegenden Lotnummer die ungerahmte Komposition vor Augen.
Eine ähnliche Komposition der „Phryne“ wurde 1885 reproduziert (Moderne Kunst in Meister-Holzschnitten nach Gemälden und Skulpturen berühmter Meister der Gegenwart, Bd. IV, 2, Berlin W, Verlag Rich. Bong, Abb. VIII.).
Das Gemälde wurde lange Zeit im gerollten Zustand aufbewahrt und erst vor Kurzem auf einen Keilrahmen gespannt. Es erhielt einen neuen Firnis.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

25.04.2018 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 271.400,-
Schätzwert:
EUR 120.000,- bis EUR 180.000,-

Henryk Siemiradzki Werkstatt


(1843–1902)
Phryne beim Fest des Poseidon in Eleusis, bezeichnet, datiert H. Siemiradzki Roma 1889/90, Öl auf Leinwand, 126 x 225 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
erworben zwischen 1895–1914 in Rom;
Europäischer Privatbesitz.

Wir danken Dr. habil. Tatiana Karpova, Dr. Pavel Klimov und Prof. Dr. Elena Nesterova für Konsultationen.

Technologisches Gutachten (Februar 2018) von Prof. Dr. Manfred Schreiner im Institut für Naturwissenschaften und Technologie der Wiener Akademie der Bildenden Künste auf Anfrage.

Verzeichnet und abgebildet in:
Stanisław Lewandowski. Henryk Siemiradzki.Warszawa 1904;
Климов П. Ю. Генрих Семирадский. — М.: Арт-родник, 2001;
Нестерова Е. В. Поздний академизм и Салон: Альбом. — СПб.: Аврора;
Золотой век, 2004;
Т.Л.Карпова. Генрих Семирадский. С.-Петербург, «Золотой век», 2008;
Генрих Семирадский и колония русских художников в Риме. Каталог выставки в Гос. Русском музее. Сост. П. Климов. СПб., Palace Editions, 2017

Durch den griechischen Schriftsteller und Rhetoriker Athenaios von Naukratis ist eine berühmte Anekdote über die Hetäre Phryne überliefert, die für ihre außerordentliche Schönheit bekannt war und eine einflussreiche Rolle in der Athener Gesellschaft spielte. Während einer Zeremonie legte sie alle Kleider ab und badete im Meer, zum großen Erstaunen aller Anwesenden. Diese spektakuläre Episode nahm sich Henrik Siemiradzki zum Thema seines großen (390 x 763 cm) und vielleicht berühmtesten Werks, das den Grundstein des Staatlichen Russischen Museums in St. Petersburg bildet. Es wurde noch im Entstehungsjahr 1889 in einer monographischen Ausstellung Siemiradzkis in der kaiserlichen Kunstakademie präsentiert und dort vom Zaren Alexander III. erworben.

Allerdings verblieb das Gemälde nicht in St. Petersburg, sondern wurde von Siemiradzki in Moskau, Warschau und im nächsten Jahr 1890 in Lemberg gezeigt. Die vorliegende Werkstattwiederholung entstand offensichtlich während dieser Monate. Die Übereinstimmung bis in kleinste Details, vor allem in der Bildmitte, bezeugt die große Nähe zum Original. Aufgrund der Wahl eines anderen Leinwandformates (vermutlich auf Wunsch des Auftraggebers), musste der Maler auf die flankierenden Figuren verzichten. Zugleich zeigt er uns im oberen und unteren Bereich der Leinwand einige Partien, die dem heutigen Betrachter der „großen Phryne“ durch den Rahmen verborgen bleiben: In Siemiradzkis Atelier hatte er Maler der vorliegenden Lotnummer die ungerahmte Komposition vor Augen.
Eine ähnliche Komposition der „Phryne“ wurde 1885 reproduziert (Moderne Kunst in Meister-Holzschnitten nach Gemälden und Skulpturen berühmter Meister der Gegenwart, Bd. IV, 2, Berlin W, Verlag Rich. Bong, Abb. VIII.).
Das Gemälde wurde lange Zeit im gerollten Zustand aufbewahrt und erst vor Kurzem auf einen Keilrahmen gespannt. Es erhielt einen neuen Firnis.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.04.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.04. - 25.04.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.