(Venedig 1830–1919 Pula)
Der Doge auf dem Bucintoro an der Riva di Sant’Elena, Venedig,
Öl auf Leinwand, 50,5 x 73,5 cm, gerahmt

Der im vorliegenden Gemälde dargestellte Bucintoro war das Staatsschiff des Dogen von Venedig, welches dieser zu einer am Himmelfahrtstag begangenen Zeremonie bestieg, um Venedigs Zukunft zu besiegeln und es symbolisch mit dem Meer zu vermählen (siehe D. Succi, Il Bucintoro nella grande arte della Serenissima, Azzano Decimo 2017). Die vorliegende Komposition zeigt eine historisierende Ansicht mit in der Mode des 18. Jahrhunderts gekleideten Figuren; im Hintergrund sieht man den Molo mit seinen monumentalen Bauwerken: Dogenpalast, Biblioteca Marciana und Santa Maria della Salute in der Ferne.

Für die Bildkomposition des vorliegenden Gemäldes diente eine heute im British Museum in London aufbewahrte Zeichnung Canalettos als Vorbild. Sie wurde von Francesco Guardi in seinem im Louvre befindlichen Gemälde sowie in weiteren Varianten des 19. Jahrhunderts uminterpretiert. Canalettos Zeichnung hatte durch eine Radierung weite Verbreitung gefunden. Offenbar hat sich Giovanni Grubacs auf diese berufen, um die vorliegende Venedigansicht zu rekonstruieren. Diese Vorgangsweise entsprach der damaligen akademischen Ausbildung, im Zuge derer aufstrebende Künstler angeregt wurden, sich an der Kunst der Vergangenheit zu orientieren. Venezianische Zeitgenossen Grubacs’, die sich ebenfalls auf die Ansichtenmalerei verlegt hatten, taten es ihm gleich, darunter Roberto Roberti, Vincenzo Chilone, Giuseppe Borsato, Giuseppe Bernardino Bison und Carlo Grubacs, der Vater unseres Künstlers.

Die steigende Nachfrage nach Bildern wie dem vorliegenden Gemälde in dieser neuen Zeit war auf eine nostalgische Vorliebe für Veduten aus Venedig zurückzuführen, welche unwiderruflich mit der Mode der Kavaliersreise der Vergangenheit verknüpft waren und nun als Souvenirs das eigene Heim zierten.

Wir danken Fabrizio Magani für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.