Lot Nr. 131


Charles François Grenier de Lacroix, gen. Lacroix de Marseille


Charles François Grenier de Lacroix, gen. Lacroix de Marseille - Alte Meister

(Marseilles um 1700–1782 Berlin)
Blick auf den ausbrechenden Vesuv bei Nacht,
signiert und undeutlich datiert links unten: De/Lacroix/Rom/176.,
Öl auf Leinwand, 46 x 74 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, New York, 25. Januar 2001, Lot 215;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Literatur:
Les Antiquaires avec le Livre rare et la Joaillerie au Grand Palais, XVI Biennale Internationale, 18. Septembre – 4. Oktober 1992, Paris 1992, S. 97, Abb. 14

Das vorliegende signierte und datierte Gemälde ist ein bedeutendes Werk des französischen Künstlers Charles François Grenier de Lacroix, genannt Lacroix de Marseille. Es stellt die nächtliche Ansicht eines Seehafens dar, der vom weichen Schein des Mondes und dem warmen Licht des als Vesuv zu erkennenden ausbrechenden Vulkans im Hintergrund erleuchtet wird. Im Vordergrund sehen wir eine Gruppe von Fischern, die ein Boot ins Meer stoßen, das im Mittel- und Hintergrund Segel- und Ruderboote queren; links beherrscht ein imposanter Leuchtturm die Szene. Dieses Bild, das offenbar eine reale, von dem Vulkan akzentuierte Landschaft wiedergibt, wird durch die Pinselschrift Lacroix’ de Marseille zu einer traumartigen Idealansicht, die – auch dank der die gesamte Komposition durchdringenden Farbtiefe – eine „erhabene“ Atmosphäre atmet. Die Darstellung ist ein Beispiel für das gefeierte Schaffen des Malers, vor allem für seine Nachtbilder wie Marine, effet de nuit im Musée Magnin in Dijon oder das den Ausbruch des Vesuv darstellende Gemälde im Fine Arts Museum of San Francisco.

Einzelheiten des Lebens von Lacroix de Marseille harren teils noch der Klärung. Er wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts geboren und lebte, wie belegt ist, in Rom, wo er sich ab 1750 längere Zeit aufhielt. Sein erstes datiertes Werk fällt in dieses Jahr. In Rom lernte er wahrscheinlich bei Joseph Vernet, von dem er, den Stil seines Lehrers ganz verinnerlichend, vier Seestücke kopierte, die sich in Uppark House in West Sussex erhalten haben. 1753, im Jahr der Rückkehr Vernets nach Frankreich, scheint Lacroix de Marseille eine im Vergleich zu seinen ersten, unter dem Einfluss seines Lehrers entstandenen Arbeiten eine eigenständigere und reifere Bildsprache entwickelt zu haben, während er in der Wahl seiner Motive der Kunst Vernets verpflichtet blieb.

In den Jahren, die Lacroix de Marseille in Italien verbrachte, widmete er sich vorrangig der Landschaftsmalerei, wobei er sich auf die Campagna Romana und die Städte der Region sowie die italienische Küste konzentrierte und Bilder schuf, die oft reale Örtlichkeiten in neue, höchst faszinierende oder gar fantastische Ansichten einbetten. Der Maler blieb zumindest bis in die 1760er-Jahre, als das gegenständliche Gemälde entstand, in Italien, ehe er sich in Paris niederließ, wo er in den 1770er-Jahren in mehreren Salons ausstellte.

24.04.2018 - 17:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Charles François Grenier de Lacroix, gen. Lacroix de Marseille


(Marseilles um 1700–1782 Berlin)
Blick auf den ausbrechenden Vesuv bei Nacht,
signiert und undeutlich datiert links unten: De/Lacroix/Rom/176.,
Öl auf Leinwand, 46 x 74 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, New York, 25. Januar 2001, Lot 215;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Literatur:
Les Antiquaires avec le Livre rare et la Joaillerie au Grand Palais, XVI Biennale Internationale, 18. Septembre – 4. Oktober 1992, Paris 1992, S. 97, Abb. 14

Das vorliegende signierte und datierte Gemälde ist ein bedeutendes Werk des französischen Künstlers Charles François Grenier de Lacroix, genannt Lacroix de Marseille. Es stellt die nächtliche Ansicht eines Seehafens dar, der vom weichen Schein des Mondes und dem warmen Licht des als Vesuv zu erkennenden ausbrechenden Vulkans im Hintergrund erleuchtet wird. Im Vordergrund sehen wir eine Gruppe von Fischern, die ein Boot ins Meer stoßen, das im Mittel- und Hintergrund Segel- und Ruderboote queren; links beherrscht ein imposanter Leuchtturm die Szene. Dieses Bild, das offenbar eine reale, von dem Vulkan akzentuierte Landschaft wiedergibt, wird durch die Pinselschrift Lacroix’ de Marseille zu einer traumartigen Idealansicht, die – auch dank der die gesamte Komposition durchdringenden Farbtiefe – eine „erhabene“ Atmosphäre atmet. Die Darstellung ist ein Beispiel für das gefeierte Schaffen des Malers, vor allem für seine Nachtbilder wie Marine, effet de nuit im Musée Magnin in Dijon oder das den Ausbruch des Vesuv darstellende Gemälde im Fine Arts Museum of San Francisco.

Einzelheiten des Lebens von Lacroix de Marseille harren teils noch der Klärung. Er wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts geboren und lebte, wie belegt ist, in Rom, wo er sich ab 1750 längere Zeit aufhielt. Sein erstes datiertes Werk fällt in dieses Jahr. In Rom lernte er wahrscheinlich bei Joseph Vernet, von dem er, den Stil seines Lehrers ganz verinnerlichend, vier Seestücke kopierte, die sich in Uppark House in West Sussex erhalten haben. 1753, im Jahr der Rückkehr Vernets nach Frankreich, scheint Lacroix de Marseille eine im Vergleich zu seinen ersten, unter dem Einfluss seines Lehrers entstandenen Arbeiten eine eigenständigere und reifere Bildsprache entwickelt zu haben, während er in der Wahl seiner Motive der Kunst Vernets verpflichtet blieb.

In den Jahren, die Lacroix de Marseille in Italien verbrachte, widmete er sich vorrangig der Landschaftsmalerei, wobei er sich auf die Campagna Romana und die Städte der Region sowie die italienische Küste konzentrierte und Bilder schuf, die oft reale Örtlichkeiten in neue, höchst faszinierende oder gar fantastische Ansichten einbetten. Der Maler blieb zumindest bis in die 1760er-Jahre, als das gegenständliche Gemälde entstand, in Italien, ehe er sich in Paris niederließ, wo er in den 1770er-Jahren in mehreren Salons ausstellte.


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old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.04.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.04. - 24.04.2018

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