Lot Nr. 82


Guido Cagnacci Werkstatt


Guido Cagnacci Werkstatt - Alte Meister

(Sant’Arcangelo di Romagna 1601–1663 Vienna)
Der Tod der Kleopatra,
datiert rechts unten auf dem Stuhl: 1661,
Öl auf Leinwand, 141,5 x 163,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Freiherr Karl von Schwarz (1817–1898), Salzburg;
Dr. Josef Novak (1872–1962), Salzburg;
Otto Hoffmann (1906–1978), 1958, Salzburg;
Privatsammlung, Kärnten, seit November 1963

Das vorliegende Werk steht in Verbindung zu dem berühmten signierten Gemälde Cagnaccis im Kunsthistorischen Museum, Wien (Abb. 1), welches der Künstler in seiner Zeit als Hofmaler in Wien gegen Ende seines Lebens schuf. Die hier vorliegende, mit 1661 datierte Version unterscheidet sich in wenigen Merkmalen vom Bild im Kunsthistorischen Museum, beispielsweise in der vergrößerten Darstellung der Dienerinnen. An der Armlehne, an der das Bild im Kunsthistorischen Museum die Signatur „GVIDO CAGNAZZI“ trägt, befindet sich im vorliegenden Bild die Datierung „1661“, was darauf schließen lässt, dass dieses Gemälde unter der Aufsicht und möglicherweise Mitwirkung des Meisters ausgeführt wurde.

Die letzte Königin Ägyptens, Kleopatra, ließ sich durch den Biss einer Giftschlange töten, um der Schmach zu entgehen, im Triumphzug zu Ehren Augustus’ durch Rom geführt zu werden. Cagnacci setzte sich mit dem Bildthema des Selbstmordes der Kleopatra mehrfach auseinander, etwa in der Kleopatra in der Pinacoteca di Brera, Mailand (siehe P. G. Pasini, Guido Cagnacci, Rimini 1986, S. 282, Nr. 69, Taf. XLVIII) sowie in der Kleopatra in der Collezione Comunali d’Arte, Bologna (siehe D. Benati, A. Paolucci, Guido Cagnacci, Ausstellungskatalog, Mailand 2008, S. 218, Nr. 44).

In der vorliegenden Komposition ruht Kleopatra auf einem rot bespannten thronartigen Stuhl. Sie trägt ein blaues Gewand und weißes Unterhemd, die bis zur Hüfte herabgezogen sind. Ihr nach hinten gebundenes Haar wird von einer kleinen Krone geschmückt, das sichtbare Ohr ziert ein Perlenohrring. Nach dem todbringenden Biss windet sich die Giftschlange um den Arm der Königin. Die Emotionen der sie umgebenden Dienerinnen in diesem tragischen Moment reichen von scheinbar distanzierter Beobachtung bis zu ergriffener Trauer. Das Todesdrama Kleopatras vor rotem Samthintergrund steht dem inszenierten weiblichen Körper gegenüber. In diesem Bild verbinden sich zwei konträre malerische Konzepte: der scharf beobachtende Realismus der ausdrucksvollen Dienerinnen und die klassische Haltung der ruhig und gelöst dasitzenden Königin. Diese sich in Spannung befindlichen gegensätzlichen Elemente von Drama und Erlösung, sowie demdunklem Hintergrund und theatralischem Vordergrund machen die Komposition zu einer der bemerkenswertesten und meistgepriesenen Interpretationen dieses Bildthemas.

24.04.2018 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 75.000,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Guido Cagnacci Werkstatt


(Sant’Arcangelo di Romagna 1601–1663 Vienna)
Der Tod der Kleopatra,
datiert rechts unten auf dem Stuhl: 1661,
Öl auf Leinwand, 141,5 x 163,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Freiherr Karl von Schwarz (1817–1898), Salzburg;
Dr. Josef Novak (1872–1962), Salzburg;
Otto Hoffmann (1906–1978), 1958, Salzburg;
Privatsammlung, Kärnten, seit November 1963

Das vorliegende Werk steht in Verbindung zu dem berühmten signierten Gemälde Cagnaccis im Kunsthistorischen Museum, Wien (Abb. 1), welches der Künstler in seiner Zeit als Hofmaler in Wien gegen Ende seines Lebens schuf. Die hier vorliegende, mit 1661 datierte Version unterscheidet sich in wenigen Merkmalen vom Bild im Kunsthistorischen Museum, beispielsweise in der vergrößerten Darstellung der Dienerinnen. An der Armlehne, an der das Bild im Kunsthistorischen Museum die Signatur „GVIDO CAGNAZZI“ trägt, befindet sich im vorliegenden Bild die Datierung „1661“, was darauf schließen lässt, dass dieses Gemälde unter der Aufsicht und möglicherweise Mitwirkung des Meisters ausgeführt wurde.

Die letzte Königin Ägyptens, Kleopatra, ließ sich durch den Biss einer Giftschlange töten, um der Schmach zu entgehen, im Triumphzug zu Ehren Augustus’ durch Rom geführt zu werden. Cagnacci setzte sich mit dem Bildthema des Selbstmordes der Kleopatra mehrfach auseinander, etwa in der Kleopatra in der Pinacoteca di Brera, Mailand (siehe P. G. Pasini, Guido Cagnacci, Rimini 1986, S. 282, Nr. 69, Taf. XLVIII) sowie in der Kleopatra in der Collezione Comunali d’Arte, Bologna (siehe D. Benati, A. Paolucci, Guido Cagnacci, Ausstellungskatalog, Mailand 2008, S. 218, Nr. 44).

In der vorliegenden Komposition ruht Kleopatra auf einem rot bespannten thronartigen Stuhl. Sie trägt ein blaues Gewand und weißes Unterhemd, die bis zur Hüfte herabgezogen sind. Ihr nach hinten gebundenes Haar wird von einer kleinen Krone geschmückt, das sichtbare Ohr ziert ein Perlenohrring. Nach dem todbringenden Biss windet sich die Giftschlange um den Arm der Königin. Die Emotionen der sie umgebenden Dienerinnen in diesem tragischen Moment reichen von scheinbar distanzierter Beobachtung bis zu ergriffener Trauer. Das Todesdrama Kleopatras vor rotem Samthintergrund steht dem inszenierten weiblichen Körper gegenüber. In diesem Bild verbinden sich zwei konträre malerische Konzepte: der scharf beobachtende Realismus der ausdrucksvollen Dienerinnen und die klassische Haltung der ruhig und gelöst dasitzenden Königin. Diese sich in Spannung befindlichen gegensätzlichen Elemente von Drama und Erlösung, sowie demdunklem Hintergrund und theatralischem Vordergrund machen die Komposition zu einer der bemerkenswertesten und meistgepriesenen Interpretationen dieses Bildthemas.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.04.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.04. - 24.04.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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