Balthasar van der Ast
![Balthasar van der Ast - Alte Meister Balthasar van der Ast - Alte Meister](/fileadmin/lot-images/38A180424/normal/balthasar-van-der-ast-5137268.jpg)
(Middelburg 1593/94–1657 Delft)
Früchtestillleben mit Weidenkorb, Muscheln und Schmetterling,
signiert (auf dem Sims):B. van der. Ast, ,
Öl auf Holz, 64 x 102,3 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Frederick Muller, Amsterdam, 26. Juni 1923, Nr. 2;
um 1932/33 erworben durch die Großeltern des jetzigen Besitzers, Hilversum, Niederlande;
Privatsammlung, Niederlande
Literatur:
L. J. Bol, The Bosschaert Dynasty, Leigh-on-Sea 1960, S. 85/86, Nr. 114
Balthasar van der Ast zählt zu den bedeutendsten niederländischen Stilllebenmalern des 17. Jahrhunderts. Er war der Bruder des weniger bekannten Malers Hans van der Ast und der Schwager und gleichzeitig auch der Schüler des Stilllebenmalers Ambrosius Bosschaert I. Van der Ast hinterließ ein umfangreiches Oeuvre. L. J. Bol listete bereits 1960 126 seiner Gemälde auf. Sie sind meist signiert, selten aber datiert, sodass es kaum möglich ist, sein Gesamtwerk chronologisch zu erfassen. Es umfasst Blumensträuße, einzelne Blumen auf einem Tisch, Früchtestillleben mit Fayencetellern, Zinntellern oder Körben, Muschelstillleben und Bankettstillleben.
E. Gemar-Koeltzsch schreibt über den Maler (in: Holländische Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert, Bd. 2, Lingen 1995, S. 44): „Besonders in den frühen Stillleben des Balthasar van der Ast wird der Einfluss seines Lehrers und Schwagers Ambrosius Bosschaert d. Ä. sichtbar. Der Aufbau der Bouquets und die Auswahl der Blüten orientieren sich nachhaltig an dem von Bosschaert entwickelten Blumenstück. Doch auch eine Bezugnahme auf die Werke des Roelant Savery ist manchen der Gemälde des Balthasar van der Ast anzumerken, etwa in der Hinzunahme und Gestaltung bestimmter Kleintiere.
Schon sehr bald aber entwickelt Balthasar van der Ast seinen eigenen Stil, der ihn als einen fortschrittlichen Maler seiner Zeit kennzeichnet […]. Typisch für Balthasar van der Ast ist eine grautonige Helldunkelmalerei, die Licht und Schatten deutlich, aber dennoch in sanften Übergängen voneinander trennt. Seine Kompositionen suchen die Möglichkeiten der Bildraumtiefe auszuschöpfen und betonen zugleich die zwei Dimensionen der Bildfläche, indem die Gegenstände des Hintergrunds stets bis zum oberen Bildrand reichen oder als Silhouetten dem Betrachter den Blick in eine vermeintliche weitergehende Raumtiefe verwehren.“
Das vorliegende Gemälde scheint alle von Kunsthistoriker Gemar-Koeltzsch erwähnten Markenzeichen des Künstlers zu vereinen. Dieser Reifestil Balthasar van Asts machte ihn zu einem der erfolgreichsten Künstler seiner Generation.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
24.04.2018 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 369.000,-
- Schätzwert:
-
EUR 300.000,- bis EUR 500.000,-
Balthasar van der Ast
(Middelburg 1593/94–1657 Delft)
Früchtestillleben mit Weidenkorb, Muscheln und Schmetterling,
signiert (auf dem Sims):B. van der. Ast, ,
Öl auf Holz, 64 x 102,3 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Frederick Muller, Amsterdam, 26. Juni 1923, Nr. 2;
um 1932/33 erworben durch die Großeltern des jetzigen Besitzers, Hilversum, Niederlande;
Privatsammlung, Niederlande
Literatur:
L. J. Bol, The Bosschaert Dynasty, Leigh-on-Sea 1960, S. 85/86, Nr. 114
Balthasar van der Ast zählt zu den bedeutendsten niederländischen Stilllebenmalern des 17. Jahrhunderts. Er war der Bruder des weniger bekannten Malers Hans van der Ast und der Schwager und gleichzeitig auch der Schüler des Stilllebenmalers Ambrosius Bosschaert I. Van der Ast hinterließ ein umfangreiches Oeuvre. L. J. Bol listete bereits 1960 126 seiner Gemälde auf. Sie sind meist signiert, selten aber datiert, sodass es kaum möglich ist, sein Gesamtwerk chronologisch zu erfassen. Es umfasst Blumensträuße, einzelne Blumen auf einem Tisch, Früchtestillleben mit Fayencetellern, Zinntellern oder Körben, Muschelstillleben und Bankettstillleben.
E. Gemar-Koeltzsch schreibt über den Maler (in: Holländische Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert, Bd. 2, Lingen 1995, S. 44): „Besonders in den frühen Stillleben des Balthasar van der Ast wird der Einfluss seines Lehrers und Schwagers Ambrosius Bosschaert d. Ä. sichtbar. Der Aufbau der Bouquets und die Auswahl der Blüten orientieren sich nachhaltig an dem von Bosschaert entwickelten Blumenstück. Doch auch eine Bezugnahme auf die Werke des Roelant Savery ist manchen der Gemälde des Balthasar van der Ast anzumerken, etwa in der Hinzunahme und Gestaltung bestimmter Kleintiere.
Schon sehr bald aber entwickelt Balthasar van der Ast seinen eigenen Stil, der ihn als einen fortschrittlichen Maler seiner Zeit kennzeichnet […]. Typisch für Balthasar van der Ast ist eine grautonige Helldunkelmalerei, die Licht und Schatten deutlich, aber dennoch in sanften Übergängen voneinander trennt. Seine Kompositionen suchen die Möglichkeiten der Bildraumtiefe auszuschöpfen und betonen zugleich die zwei Dimensionen der Bildfläche, indem die Gegenstände des Hintergrunds stets bis zum oberen Bildrand reichen oder als Silhouetten dem Betrachter den Blick in eine vermeintliche weitergehende Raumtiefe verwehren.“
Das vorliegende Gemälde scheint alle von Kunsthistoriker Gemar-Koeltzsch erwähnten Markenzeichen des Künstlers zu vereinen. Dieser Reifestil Balthasar van Asts machte ihn zu einem der erfolgreichsten Künstler seiner Generation.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 24.04.2018 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.04. - 24.04.2018 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.