Lot Nr. 41


Pietro Liberi


Pietro Liberi - Alte Meister

(Padua 1605–1687 Venedig)
Die Bestrafung Amors,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 201 cm, gerahmt

Provenienz:
Adelsbesitz, Lucca;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Bei dem vorliegenden, offenbar bis dato unveröffentlichten Gemälde handelt es sich um eine bedeutende Hinzufügung zum Oeuvre Pietro Liberis. Zu sehen ist Venus, die Amor bestraft, welcher dem Betrachter sein laut weinendes Gesicht zuwendet. Links ergreifen bestürzt weitere Amoretten die Flucht. Der Stil des Gemäldes ist typisch für Pietro Liberi, dessen Wurzeln im venezianischen Cinquecento – der Kunst Tizians und Veroneses – hier ebenso erkennbar sind wie der Einfluss der emilianischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Liberis Werke sind schwer zu datieren, doch vermutet Aikema eine Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes in den 1660er-Jahren, der erfolgreichsten Schaffensperiode des Künstlers.

Pietro Liberi war wohl der herausragendste Maler Venedigs des 17. Jahrhunderts. Er war Schüler Alessandro Varotaris, gen. Padovanino; zwischen 1628 und 1638 unternommene Reisen führten ihn nach Konstantinopel, Tunis und mehrere europäische Städte. Zwischen 1638 und 1640 weilte er in Rom, wo er die Kunst Michelangelos und Raffaels sowie Werke der Carracci, Pietro da Cortonas und Guido Renis studierte. Sein frühestes bekanntes Werk, der Raub der Sabinerinnen (Pinacoteca Nazionale, Siena), spiegelt seine römische Erfahrung umfassend wider. Auf seiner Rückreise nach Venedig im Jahr 1643 machte er Halt in Bologna und stieß vermutlich in Parma auch auf Werke emilianischer Künstler von Correggio bis Reni. Stilistisch kann Liberi als Vermittler zwischen der venezianischen Maltradition und dem Barock Mittelitaliens gelten. 1658 reiste er durch Österreich, Ungarn und Böhmen, wo er zahlreiche Werke für den römischen Kaiser deutscher Nation Leopold I. schuf, der ihn zum Pfalzgrafen ernannte. 1659 kehrte er nach Venedig zurück. Sein Sohn Marco Liberi (um 1640 – nach 1687) war ebenfalls Maler, der sich hauptsächlich auf mythologische und historische Kabinettbilder verlegt hatte. Obschon Pietro Liberi bedeutende Altarbilder und andere religiöse Werke schuf, lag seine eigentliche Stärke im Malen mythologischer und allegorischer Bilder, die wie das vorliegende Gemälde häufig einen sinnlichen oder gar erotischen Unterton haben.

24.04.2018 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 75.000,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Pietro Liberi


(Padua 1605–1687 Venedig)
Die Bestrafung Amors,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 201 cm, gerahmt

Provenienz:
Adelsbesitz, Lucca;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Bei dem vorliegenden, offenbar bis dato unveröffentlichten Gemälde handelt es sich um eine bedeutende Hinzufügung zum Oeuvre Pietro Liberis. Zu sehen ist Venus, die Amor bestraft, welcher dem Betrachter sein laut weinendes Gesicht zuwendet. Links ergreifen bestürzt weitere Amoretten die Flucht. Der Stil des Gemäldes ist typisch für Pietro Liberi, dessen Wurzeln im venezianischen Cinquecento – der Kunst Tizians und Veroneses – hier ebenso erkennbar sind wie der Einfluss der emilianischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Liberis Werke sind schwer zu datieren, doch vermutet Aikema eine Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes in den 1660er-Jahren, der erfolgreichsten Schaffensperiode des Künstlers.

Pietro Liberi war wohl der herausragendste Maler Venedigs des 17. Jahrhunderts. Er war Schüler Alessandro Varotaris, gen. Padovanino; zwischen 1628 und 1638 unternommene Reisen führten ihn nach Konstantinopel, Tunis und mehrere europäische Städte. Zwischen 1638 und 1640 weilte er in Rom, wo er die Kunst Michelangelos und Raffaels sowie Werke der Carracci, Pietro da Cortonas und Guido Renis studierte. Sein frühestes bekanntes Werk, der Raub der Sabinerinnen (Pinacoteca Nazionale, Siena), spiegelt seine römische Erfahrung umfassend wider. Auf seiner Rückreise nach Venedig im Jahr 1643 machte er Halt in Bologna und stieß vermutlich in Parma auch auf Werke emilianischer Künstler von Correggio bis Reni. Stilistisch kann Liberi als Vermittler zwischen der venezianischen Maltradition und dem Barock Mittelitaliens gelten. 1658 reiste er durch Österreich, Ungarn und Böhmen, wo er zahlreiche Werke für den römischen Kaiser deutscher Nation Leopold I. schuf, der ihn zum Pfalzgrafen ernannte. 1659 kehrte er nach Venedig zurück. Sein Sohn Marco Liberi (um 1640 – nach 1687) war ebenfalls Maler, der sich hauptsächlich auf mythologische und historische Kabinettbilder verlegt hatte. Obschon Pietro Liberi bedeutende Altarbilder und andere religiöse Werke schuf, lag seine eigentliche Stärke im Malen mythologischer und allegorischer Bilder, die wie das vorliegende Gemälde häufig einen sinnlichen oder gar erotischen Unterton haben.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.04.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.04. - 24.04.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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