Sofonisba Anguissola
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(Cremona um 1532–1625 Palermo)
Porträt eines Goldschmieds,
bezeichnet und datiert rechts oben: ÆTATIS SVÆ 25 / A.° D.° 1566,
Öl auf Leinwand, 107 x 78 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Filippo Maria Ferro, der die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Marco Tanzi danken wir für die davon unabhängige Bestätigung der Zuschreibung.
Das vorliegende Gemälde war traditionell einem Mitglied der Familie Campi zugeschrieben und erinnert stilistisch an die Malweise Bernardino Campis, vor allem, als dieser unter dem Einfluss Parmigianinos stand. Ferro zufolge lässt die weiche, liebliche Pinselführung, mit der dem Goldschmied Gestalt verliehen wird, jedoch an die psychologische Intuition und Manier Sofonisba Anguissolas denken. Sofonisba Anguissola wuchs im Schatten Bernadino Campis auf, der sie 1560 porträtierte, als sie sich der Kunst Bernardino Gattis, gen. Sojaro, annäherte.
Das vorliegende Gemälde verströmt die für die Familie Anguissola typische Atmosphäre. Von Bedeutung ist der Hinweis, dass Sofonisba ab 1566 sechs Jahre am Hof Philipps II. in Madrid verbrachte, wo sie als Porträtistin der königlichen Familie beschäftigt war. Über die Tätigkeit der Malerin in Spanien ist wenig bekannt. 1573 kehrte sie nach Palermo zurück und heiratete Fabrizio Moncada, den Bruder des Vizekönigs von Sizilien Francesco II. Das vorliegende Gemälde lässt sich mit dem mit 1561 datierten Selbstporträt am Spinett der Sammlung Spencer in Althorp vergleichen, welches wie das vorliegende Bildnis eines Goldschmieds von Licht erfüllt ist. Möglicherweise handelt es sich bei dem Dargestellten um den Spross einer berühmten Künstlerfamilie, der am spanischen Hof zu Besuch war, möglicherweise der Familie Cambi (oder Cambio), gen. Bombarda, einer Dynastie von Bildhauern, Stuckateuren, Medailleuren und Gießern aus Cremona, die in ganz Europa bekannt war. In diesem Fall würde es sich bei dem vorliegenden Gemälde um ein wichtiges Zeugnis des Schaffens Sofonisbas aus einer Zeit handeln, von der man nur wenig weiß.
24.04.2018 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 93.750,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Sofonisba Anguissola
(Cremona um 1532–1625 Palermo)
Porträt eines Goldschmieds,
bezeichnet und datiert rechts oben: ÆTATIS SVÆ 25 / A.° D.° 1566,
Öl auf Leinwand, 107 x 78 cm, gerahmt
Provenienz:
Europäische Privatsammlung
Wir danken Filippo Maria Ferro, der die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Marco Tanzi danken wir für die davon unabhängige Bestätigung der Zuschreibung.
Das vorliegende Gemälde war traditionell einem Mitglied der Familie Campi zugeschrieben und erinnert stilistisch an die Malweise Bernardino Campis, vor allem, als dieser unter dem Einfluss Parmigianinos stand. Ferro zufolge lässt die weiche, liebliche Pinselführung, mit der dem Goldschmied Gestalt verliehen wird, jedoch an die psychologische Intuition und Manier Sofonisba Anguissolas denken. Sofonisba Anguissola wuchs im Schatten Bernadino Campis auf, der sie 1560 porträtierte, als sie sich der Kunst Bernardino Gattis, gen. Sojaro, annäherte.
Das vorliegende Gemälde verströmt die für die Familie Anguissola typische Atmosphäre. Von Bedeutung ist der Hinweis, dass Sofonisba ab 1566 sechs Jahre am Hof Philipps II. in Madrid verbrachte, wo sie als Porträtistin der königlichen Familie beschäftigt war. Über die Tätigkeit der Malerin in Spanien ist wenig bekannt. 1573 kehrte sie nach Palermo zurück und heiratete Fabrizio Moncada, den Bruder des Vizekönigs von Sizilien Francesco II. Das vorliegende Gemälde lässt sich mit dem mit 1561 datierten Selbstporträt am Spinett der Sammlung Spencer in Althorp vergleichen, welches wie das vorliegende Bildnis eines Goldschmieds von Licht erfüllt ist. Möglicherweise handelt es sich bei dem Dargestellten um den Spross einer berühmten Künstlerfamilie, der am spanischen Hof zu Besuch war, möglicherweise der Familie Cambi (oder Cambio), gen. Bombarda, einer Dynastie von Bildhauern, Stuckateuren, Medailleuren und Gießern aus Cremona, die in ganz Europa bekannt war. In diesem Fall würde es sich bei dem vorliegenden Gemälde um ein wichtiges Zeugnis des Schaffens Sofonisbas aus einer Zeit handeln, von der man nur wenig weiß.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 24.04.2018 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.04. - 24.04.2018 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.