(Antwerpen 1601–1678)
Korb mit Frühlingsblumen auf einem steinernen Tisch,
Öl auf Holz, auf Holz aufgezogen, 53,6 x 74 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit. Ein schriftliches Gutachten liegt vor (Februar 2018).

Ertz schreibt über den Erhaltungszustand des vorliegenden Gemäldes: „Der Erhaltungszustand dieses Gemäldes ist als gut zu bezeichnen. Die Farben des Bildes machen einen leuchtenden und strahlenden Eindruck, sie sind dick und pastos aufgetragen, so dass man die Farbreliefs mit den Fingern spüren kann.“ Ertz weiter: „Jan Brueghel d. J., stets im Schatten des berühmten Vaters stehend, zeigt in diesem Blumenstillleben, dass er sein Vorbild nicht verleugnen kann und wohl auch nicht will. Mittlerweile wissen wir, dass der Sohn bereits vor der Italienreise von seinem Vater aufgefordert wurde, zusammen mit ihm an gemeinsamen Blumengemälden mitzuarbeiten. Das hätte er sicher nicht getan, wenn dessen malerische Qualität nicht in etwa seiner eigenen entsprochen hätte […].“ Als Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn führt Ertz einen um 1620 entstandenen Blumenkorb an, der sich im New Yorker Metropolitan Museum befindet.

Zur Absicherung der Zuschreibung an Jan Brueghel II. nennt Ertz mehrere Bilder, die mit dem vorliegenden Gemälde in engem Zusammenhang stehen:
1. Stillleben mit Blumenkorb und Pokal (Budapest, Szépmüvészeti Museum, 1630er-Jahre);
2. Stillleben mit Blumenkorb und Pokal (Paris Galerie d’Art Saint Honoré, 1630er-Jahre);
3. Blumenkorb (Amsterdam Christie’s, 11. Mai 1994, 1630er-Jahre).

Noch einmal Ertz: „In den späteren Bildern der 1630er- und 1640er-Jahre vor allem gibt er wie hier der Fläche den Vorzug, den kräftig nebeneinandergesetzten Farbakzenten, der teppichhaften Wirkung vor der Räumlichkeit eines Blütengebildes. In dem zu begutachtenden Gemälde zeigt er sich als eigenständiger Künstler, der in der Lage ist, altes Gedankengut mit neuen Formen zu verbinden und so etwas Neues zu schaffen.“