Lot Nr. 70


Rembrandt Harmensz van Rijn


Rembrandt Harmensz van Rijn - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Leiden 1606-1669 Amsterdam)
Jesus mit seinen Eltern aus dem Tempel heimkehrend, 1654, Radierung und Kaltnadel auf feinem Japanpapier, in der Platte signiert und datiert Rembrandt f 1654, 9,5 x 14,4 cm, mit schmalem Rändchen um die Plattenkante, mit feinem Plattenton, Bartsch 60, White-Boon 60, New Hollstein 276 I (von I), Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Akademie der Bildenden Künste, Wien (Lugt 2573 - Stempel um 1876); Sammlung Paul Davidsohn (1839-1931), Berlin, (Lugt 654), dessen Auktion, C. G. Boerner, Leipzig, 26. April 1921, Los 53; anonyme Sammlung(Stempel "Blume" nicht bei Lugt); Europäische Privatsammlung.

Ganz ausgezeichneter, klarer und kontrastreicher Abdruck des einzigen Zustandes auf Japanpapier mit feinem Plattenton. In hervorragendem Erhaltungszustand. Von größter Seltenheit.

Bei der vorliegenden Radierung mit der Darstellung von "Jesus mit seinen Eltern aus dem Tempel heimkehrend" handelt es sich um das letzt Blatt einer Folge von kleinformatigen Darstellungen aus dem Leben und der Kindheit Jesu, die Rembrandt im Jahre 1654 anfertigte (vgl. New Hollstein 276-281). Im Laufe der Geschichte wurde die Szene verschieden interpretiert und entweder als Flucht oder Rückkehr nach Ägypten gedeutet. Erst im frühen 18. Jahrhundert konnte die Szene richtig dem Lukas-Evangelium zugeordnet weerden, in welcher der zwölfjährige Jesus während des Passahfestes vrschwindet und später von seinen Eltern zwischen den Rabbinern im Tempel wiedergefunden wir (Lk.2, Vers 45-52): "Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.Ä...ÜAls seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam."

Rembrandt stellt die Heilige Familie während ihrer Rückkehr nach Nazareth dar, der junge Jesus geht zwischen seinen Eltern und hält dabei ihre Hand, sie werden auf ihrem Weg von einem kleinen Hund begleitet. Beinahe wirkt die Schilderung wie eine alltägliche Familienszene, im Hintergrund rechts öffnet sich der Blick auf eine bukolische Landschaft mit einer steinernen Brücke und einem schmalen Fluss, am Fuße der Landschaft ist eine Herde von Rindern mit Hirten zu sehen. Die mit der Kaltnadel ausdrucksstark schraffierten Schattenlinien und die starken Hell-Dunkel-Kontraste der geätzten Parteien evozieren dabei die Lichtstimmung des späten Nachmittags, die der Szene eine besonders atmosphärische Wirkung verleiht.

Bei der vorliegenden Radierung handelt es sich um einen prachtvollen frühen und überaus seltenen Abzug auf Japanpapier, mit tiefem Grat und feinem Plattenton. Abzüge von derart außergewöhnlicher Qualität sind auf dem Kunstmarkt nur sehr selten zu finden. Insgesamt waren nur zwölf Abzüge der Platte im Laufe der letzten dreißig Jahre im Handel angeboten. Noch seltener sind Abzüge auf feinem Japanpapier, von denen sich nur einige wenige in öffentlichen und privaten Sammlungen befinden. Vergleichbare Abzüge mit feinem Plattenton finden sich etwa im Kupferstichkabinett Berlin (Inv.6176–1878), der Kunsthalle Bremen (Inv. 7325) sowie der Albertina Wien (Inv. DG1926/ 120).

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

27.03.2018 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 50.000,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Rufpreis:
EUR 0,-

Rembrandt Harmensz van Rijn


(Leiden 1606-1669 Amsterdam)
Jesus mit seinen Eltern aus dem Tempel heimkehrend, 1654, Radierung und Kaltnadel auf feinem Japanpapier, in der Platte signiert und datiert Rembrandt f 1654, 9,5 x 14,4 cm, mit schmalem Rändchen um die Plattenkante, mit feinem Plattenton, Bartsch 60, White-Boon 60, New Hollstein 276 I (von I), Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Akademie der Bildenden Künste, Wien (Lugt 2573 - Stempel um 1876); Sammlung Paul Davidsohn (1839-1931), Berlin, (Lugt 654), dessen Auktion, C. G. Boerner, Leipzig, 26. April 1921, Los 53; anonyme Sammlung(Stempel "Blume" nicht bei Lugt); Europäische Privatsammlung.

Ganz ausgezeichneter, klarer und kontrastreicher Abdruck des einzigen Zustandes auf Japanpapier mit feinem Plattenton. In hervorragendem Erhaltungszustand. Von größter Seltenheit.

Bei der vorliegenden Radierung mit der Darstellung von "Jesus mit seinen Eltern aus dem Tempel heimkehrend" handelt es sich um das letzt Blatt einer Folge von kleinformatigen Darstellungen aus dem Leben und der Kindheit Jesu, die Rembrandt im Jahre 1654 anfertigte (vgl. New Hollstein 276-281). Im Laufe der Geschichte wurde die Szene verschieden interpretiert und entweder als Flucht oder Rückkehr nach Ägypten gedeutet. Erst im frühen 18. Jahrhundert konnte die Szene richtig dem Lukas-Evangelium zugeordnet weerden, in welcher der zwölfjährige Jesus während des Passahfestes vrschwindet und später von seinen Eltern zwischen den Rabbinern im Tempel wiedergefunden wir (Lk.2, Vers 45-52): "Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.Ä...ÜAls seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam."

Rembrandt stellt die Heilige Familie während ihrer Rückkehr nach Nazareth dar, der junge Jesus geht zwischen seinen Eltern und hält dabei ihre Hand, sie werden auf ihrem Weg von einem kleinen Hund begleitet. Beinahe wirkt die Schilderung wie eine alltägliche Familienszene, im Hintergrund rechts öffnet sich der Blick auf eine bukolische Landschaft mit einer steinernen Brücke und einem schmalen Fluss, am Fuße der Landschaft ist eine Herde von Rindern mit Hirten zu sehen. Die mit der Kaltnadel ausdrucksstark schraffierten Schattenlinien und die starken Hell-Dunkel-Kontraste der geätzten Parteien evozieren dabei die Lichtstimmung des späten Nachmittags, die der Szene eine besonders atmosphärische Wirkung verleiht.

Bei der vorliegenden Radierung handelt es sich um einen prachtvollen frühen und überaus seltenen Abzug auf Japanpapier, mit tiefem Grat und feinem Plattenton. Abzüge von derart außergewöhnlicher Qualität sind auf dem Kunstmarkt nur sehr selten zu finden. Insgesamt waren nur zwölf Abzüge der Platte im Laufe der letzten dreißig Jahre im Handel angeboten. Noch seltener sind Abzüge auf feinem Japanpapier, von denen sich nur einige wenige in öffentlichen und privaten Sammlungen befinden. Vergleichbare Abzüge mit feinem Plattenton finden sich etwa im Kupferstichkabinett Berlin (Inv.6176–1878), der Kunsthalle Bremen (Inv. 7325) sowie der Albertina Wien (Inv. DG1926/ 120).

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.03.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.03. - 27.03.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.