Lot Nr. 1309 #


Emil Nolde *


(Nolde, Schleswig,1867–1956 Seebüll) Herbstabend, um 1930, signiert Nolde, Aquarell mit Feder und dunkler Tinte auf Japanpapier, 20,4 x 23,9 cm, gerahmt, (PP)

Das Aquarell ist in der Nolde Stiftung Seebüll registriert.

Fotozertifikat:
Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, Prof. Dr. Manfred Reuther, Seebüll, 30. Januar 2013

Provenienz:
Galerie Rudolf Probst, Mannheim
Sammlung Levy, Basel (dort 1954 erworben) die Erben

Trotz weiter Reisen und einer die Grenzen und Zeiten überfliegenden Phantasie ist Nolde nicht ohne seine Heimat zu denken: das Land am Meer zwischen Tondern und dem Dorf Nolde, mit Ruttebüll, Utenwarf und Seebüll. Wer diese Landschaft kennt, findet sie in Noldes Bildern wieder. Auch seine Farben gibt es hier wirklich, das scharfe Grün der Wiesen, das Gelb der Rapsfelder, das tiefe Blau der Seen, Flüsse und Seilzuge und über dem flachen Land das Licht des weiten Himmels, der besonders im Herbst in den langen Morgen- und Abenddämmerungen, mit den wandernden Wolken in einer Fülle von Farben leuchtet, deren Skala von blassem Grün bis Dunkelviolett und Blau, von Gelb, Braun, Orange bis zu glühendem Rot reicht; das Licht verwandelt alles in ein unwirkliches Farbenmeer (wie die vorliegenden Aquarelle). […]
Nolde hat mit der Technik der Aquarellmalerei viel experimentiert. Mit Vorliebe arbeitet er auf Japanpapier, das er erstmals 1910 bei den Berlin-Aquarellen erprobt hat. Er nimmt feste oder lockere, kräftige und dünne Papiere, die Farben werden ‚nass auf nass‘ aufgetragen, nach dem Trocknen können sie übermalt, bestimmte Zentren verstärkt, gegenständliche Details hervorgehoben werden, manchmal sind größere Farbflächen auch von der Rückseite her aufgetragen.
Nolde sagte, er schätze es am höchsten, wenn sich die Zeichnung beim Malen aus den Farben entwickelt, wenn Zeichnen und Malen gleichzeitig in einem Vorgang geschehen. (S. Sabarsky: Malerei des dt. Expressionismus, Wien 1987)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

15.05.2013 - 19:00

Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Emil Nolde *


(Nolde, Schleswig,1867–1956 Seebüll) Herbstabend, um 1930, signiert Nolde, Aquarell mit Feder und dunkler Tinte auf Japanpapier, 20,4 x 23,9 cm, gerahmt, (PP)

Das Aquarell ist in der Nolde Stiftung Seebüll registriert.

Fotozertifikat:
Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, Prof. Dr. Manfred Reuther, Seebüll, 30. Januar 2013

Provenienz:
Galerie Rudolf Probst, Mannheim
Sammlung Levy, Basel (dort 1954 erworben) die Erben

Trotz weiter Reisen und einer die Grenzen und Zeiten überfliegenden Phantasie ist Nolde nicht ohne seine Heimat zu denken: das Land am Meer zwischen Tondern und dem Dorf Nolde, mit Ruttebüll, Utenwarf und Seebüll. Wer diese Landschaft kennt, findet sie in Noldes Bildern wieder. Auch seine Farben gibt es hier wirklich, das scharfe Grün der Wiesen, das Gelb der Rapsfelder, das tiefe Blau der Seen, Flüsse und Seilzuge und über dem flachen Land das Licht des weiten Himmels, der besonders im Herbst in den langen Morgen- und Abenddämmerungen, mit den wandernden Wolken in einer Fülle von Farben leuchtet, deren Skala von blassem Grün bis Dunkelviolett und Blau, von Gelb, Braun, Orange bis zu glühendem Rot reicht; das Licht verwandelt alles in ein unwirkliches Farbenmeer (wie die vorliegenden Aquarelle). […]
Nolde hat mit der Technik der Aquarellmalerei viel experimentiert. Mit Vorliebe arbeitet er auf Japanpapier, das er erstmals 1910 bei den Berlin-Aquarellen erprobt hat. Er nimmt feste oder lockere, kräftige und dünne Papiere, die Farben werden ‚nass auf nass‘ aufgetragen, nach dem Trocknen können sie übermalt, bestimmte Zentren verstärkt, gegenständliche Details hervorgehoben werden, manchmal sind größere Farbflächen auch von der Rückseite her aufgetragen.
Nolde sagte, er schätze es am höchsten, wenn sich die Zeichnung beim Malen aus den Farben entwickelt, wenn Zeichnen und Malen gleichzeitig in einem Vorgang geschehen. (S. Sabarsky: Malerei des dt. Expressionismus, Wien 1987)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 15.05.2013 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.05. - 15.05.2013

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