Lot Nr. 192


Thomas Ender


Thomas Ender - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1793-1875) Das k. k. Dampfschiff "Marianne" im Sturm am Schwarzen Meer, signiert Thom. Ender, Öl auf Leinwand, 42 x 58 cm, gerahmt, (Rei)

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I, 1, S. 284, Nr. 45.

Vergleiche Literatur:
Walter Koschatzky, Thomas Ender 1793–1875, Kammermaler Erzherzog Johanns, Leykam Verlag Graz 1982, S. 91 f, Abb. 87–90.

Gutachten Dr. Gerbert Frodl, Juli 2012 vorhanden.

Provenienz:
Dorotheum Wien, 145. Große Auktion, 19. Oktober 1939, Los 387 (unverkauft) (fälschlicher Weise als Schiff „St. Anna“ bezeichnet);
98. Auktion, Gemälde Alter und Neuerer Meister, Zeichnungen des 15.-19. Jahrhunderts, Galerie Bassange, 25. November 2011, Los 6100.

Dr. Gerbert Frodl schreibt in seinem Gutachten: “Thomas Ender (1793–1875) bedeutender Landschaftsmaler und Kammermaler des Erzherzogs Johann (eines Bruders von Kaiser Franz I), gehörte zum Gefolge des Erzherzogs auf dessen offizieller Reise in den Süden Russlands, nach Konstantinopel und nach Griechenland. Seine Aufgabe war, die wichtigsten Stationen und Eindrücke dieser Reise in Bildern (in Form von Aquarellen und Zeichnungen) festzuhalten. Als Transportmittel für die Reisenden diente das Schiff “Marianne”, 1836 vom Stapel gelaufen und das erste Dampfschiff der österreichischen Kriegsmarine. Auf dem vorliegenden Bild stellt der Maler die gefährliche, dramatische Situation dar, die er als Passagier des Schiffs, das sich mit dem Erzherzog auf dem Weg nach Konstantinopel befand, am 3. Oktober 1837 selbst erlebt hat (Boetticher nennt den 4. Oktober). Man sieht das Schiff, das in einen schweren Sturm geraten war, mit dem aufgewühlten Meer kämpfen. Die Uferformation am linken Bildrand signalisiert, dass man sich zu diesem Zeitpunkt offenbar am Beginn der Einfahrt in den Bosporus befand. Die Art der Darstellung ist für den Landschaftsmaler Ender ungewöhnlich, doch war die Dramatik des Geschehens, sicher gesteigert durch die Anwesenheit Erzherzog Johanns auf dem Schiff, sicher Grund genug diese Szene mit all ihren Schrecken zu gestalten. Das Bild ist wohl im Winter 1837/1838, direkt nach der Rückkehr von der langen Reise, entstanden. (...) Im Buch Walter Koschatzkys sind mehrere Aquarelle abgebildet, die Ender an Bord der “Marianne” -bei ruhigem Wetter - gemalt hat und die er für die Komposition des Gemäldes heranziehen konnte. Darunter ein kleines Blatt mit der Ansicht des abziehenden Unwetters am Eingang des Bosporus. Im Buch von Koschatzky ist auch ein Aquarell abgebildet (Abb. 90), das dieselbe Szene in gleicher Komposition wie das Ölbild zeigt, allerdings von anderer Hand und wohl Thomas Enders Werk nachempfunden.”

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.10.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.900,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 25.000,-

Thomas Ender


(Wien 1793-1875) Das k. k. Dampfschiff "Marianne" im Sturm am Schwarzen Meer, signiert Thom. Ender, Öl auf Leinwand, 42 x 58 cm, gerahmt, (Rei)

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I, 1, S. 284, Nr. 45.

Vergleiche Literatur:
Walter Koschatzky, Thomas Ender 1793–1875, Kammermaler Erzherzog Johanns, Leykam Verlag Graz 1982, S. 91 f, Abb. 87–90.

Gutachten Dr. Gerbert Frodl, Juli 2012 vorhanden.

Provenienz:
Dorotheum Wien, 145. Große Auktion, 19. Oktober 1939, Los 387 (unverkauft) (fälschlicher Weise als Schiff „St. Anna“ bezeichnet);
98. Auktion, Gemälde Alter und Neuerer Meister, Zeichnungen des 15.-19. Jahrhunderts, Galerie Bassange, 25. November 2011, Los 6100.

Dr. Gerbert Frodl schreibt in seinem Gutachten: “Thomas Ender (1793–1875) bedeutender Landschaftsmaler und Kammermaler des Erzherzogs Johann (eines Bruders von Kaiser Franz I), gehörte zum Gefolge des Erzherzogs auf dessen offizieller Reise in den Süden Russlands, nach Konstantinopel und nach Griechenland. Seine Aufgabe war, die wichtigsten Stationen und Eindrücke dieser Reise in Bildern (in Form von Aquarellen und Zeichnungen) festzuhalten. Als Transportmittel für die Reisenden diente das Schiff “Marianne”, 1836 vom Stapel gelaufen und das erste Dampfschiff der österreichischen Kriegsmarine. Auf dem vorliegenden Bild stellt der Maler die gefährliche, dramatische Situation dar, die er als Passagier des Schiffs, das sich mit dem Erzherzog auf dem Weg nach Konstantinopel befand, am 3. Oktober 1837 selbst erlebt hat (Boetticher nennt den 4. Oktober). Man sieht das Schiff, das in einen schweren Sturm geraten war, mit dem aufgewühlten Meer kämpfen. Die Uferformation am linken Bildrand signalisiert, dass man sich zu diesem Zeitpunkt offenbar am Beginn der Einfahrt in den Bosporus befand. Die Art der Darstellung ist für den Landschaftsmaler Ender ungewöhnlich, doch war die Dramatik des Geschehens, sicher gesteigert durch die Anwesenheit Erzherzog Johanns auf dem Schiff, sicher Grund genug diese Szene mit all ihren Schrecken zu gestalten. Das Bild ist wohl im Winter 1837/1838, direkt nach der Rückkehr von der langen Reise, entstanden. (...) Im Buch Walter Koschatzkys sind mehrere Aquarelle abgebildet, die Ender an Bord der “Marianne” -bei ruhigem Wetter - gemalt hat und die er für die Komposition des Gemäldes heranziehen konnte. Darunter ein kleines Blatt mit der Ansicht des abziehenden Unwetters am Eingang des Bosporus. Im Buch von Koschatzky ist auch ein Aquarell abgebildet (Abb. 90), das dieselbe Szene in gleicher Komposition wie das Ölbild zeigt, allerdings von anderer Hand und wohl Thomas Enders Werk nachempfunden.”

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 16.10.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.